Hallo! An Silvester habe ich mich mit einigen von euch über die Mode beim Western-Larp, also 1870, unterhalten. Dabei stellte sich heraus, dass nicht nur ich es schade finde, dass die Krinoline nicht mehr modern ist und wir eigentlich gerne noch länger diese Mode tragen würden, auch wenn es historisch gesehen altmodisch wäre. So hatten wir die Idee, dass wir uns doch modisch betrachtet von der historischen Zeitleiste trennen könnten, und wir nicht die Tournüre als Weiterführung der Krinoline sehen, sondern dass beide Formen gleich modern sind. Somit könnte jeder, der Reifrockkleider bevorzugt, diese weiterhin tragen, wer aber lieber ein Tournurenkleid möchte, kann dies ebenfalls anziehen und es gibt dabei keine Wertung "altmodisch" oder "modern". Ich wollte diese Idee hier nochmal ansprechen und die anderen fragen, was sie davon halten. Ich weiß, nicht jeder nimmt die Kleiderfrage so ernst wie ich, die meisten haben aber bestimmt eine Meinung dazu oder zumindest eine Lieblingsmode. Deshalb hoffe ich, hier bald viele Kommentare zu finden Gruß Susanne
hey, wir spielen in Texas und nicht an der Ostküste, somit aus meiner Sicht sowie so kein Problem! Wir Männer sind mit Eurem Entschluss sicher so oder so zufrieden.
Aber ich will auch niemand mosern hören, dass mein neuer Colt eigentlich von 1873 und nicht von 1870 oder früher stammt.
Ich fände es einfach blöd, die Krinolinenkleider im Schrank hängen zu lassen. Nur, weil wir mittlerweile in den 1870ern sind?! Nee, danke! Was sollte ich dann außerdem mit meinem Ballkleid machen? Verkaufen kommt nicht in Frage! Und viel Platz für weitere Kleider habe nicht. Ist ja auch immer eine Geldfrage.
Die Idee, die Stile gleichberechtig nebeneinander zu stellen, gefällt mir. Dann kann jede anziehen, was sie hat/mag und was ihr steht.
ich schließe mich an. Ich finde Susannes Idee auch gut. Ich hab mich zwar jetzt schon entschieden, dass mein neuer Rock einer mit Tournüre ist, aber das hätte ich glaube ich auch so gemacht, weil ich die Tournüre schön und vor allem aber praktischer finde, als die großen Reifrockkleider ;) Dennoch fände ich es auch schade, wenn man die 'alten' Sachen jetzt gar nicht mehr tragen würde, bzw. wenn man dann immer gleich als altmodisch gelten würde...obwohl das meinen Chars nicht viel machen würde ;)
Davon mal ab, gehen ja auch heute wir nicht mit allen Modetrends mit. Ich hab z.B noch keine von euch in Leggins mit langem Oberteil im Retro 80er Look gesehen ;) Und für mich fragt sich auch immernoch wie viel man in einem kleinen Örtchen in Texas von Pariser Mode weiß ;)
Aber naja. Mir persönlich würde es nichts ausmachen, wenn einige meiner Sachen als altmodisch gelten würden, kann aber wie gesagt Susannes Idee viel abgewinnen :)
Ich denke das mit den Modetrends ist genau der springende Punkt: Normalerweise wäre Reifrock hinterwäldlerisch, veraltet und nicht mehr unbedingt salonfähig (in gewissen Kreisen). Im Gegensatz zu manch anderen Charakteren hätte meiner damit halt schon ein Problem. Sicherlich ist es selbst als First Lady von Texas weniger schlimm als für irgendeine Dame in Paris, trotzdem will man sich ja nicht blamieren sondern hat ja sogar eine repräsentative Funktion. Ich hab zwar auch schon eine auf 1870 datierte Fotografie von eine höher gestellten Dame aus England gefunden, die ebenfalls Krinoline trug, aber in ein paar Jahren würde es im Normalfall schon schwieriger werden. Und dann alle "alten" Kleider im Schrank hängen zu lassen ist ja wirklich keine gute Idee. Deshalb die Idee der Gleichberechtigung beider Stile. Gruß Susanne
da wir uns nur vage an den geschichtlichen Hintergründen orientieren und unsere "Geschichte von Texas" neu erfinden und schreiben, sehe ich keine Probleme darin, wenn wir die Modegeschichte auch ein wenig umschreiben. ;-) Letztendlich waren sowohl die Krinolinen-, als auch die Tounürenkleider im täglichen Leben fehl am Platz, denn welche Frau kann schon in einer Krinoline die Wäsche aufhängen oder Kuchen backen? ;-) Also würde ich vorschlagen, dass wir letztlich nur noch zwischen "Sonntagskleidern" (Krinolinen und Tournüren) und Alltagskleidern unterscheiden.
Liebe Grüße, Ute (die ihre Krinolinenkleider auch sehr liebt...)
@Tobi! Das mit dem Wiener Hof stimmt so leider nicht ganz. Auch "Sisi" ging mit der Mode. Ihre Krinolinenkleider sind nur am berühmtesten (weil sie da noch jung war und sich gerne fotografieren ließ). Ich hab leider kein Bild von ihr mit Tournüre parat, bei Gelegenhait lass ich dir aber eins zukommen, wenn du willst. Gruß Susanne
ich kann mich den Stimmen hier nur anschließen. Gleichberechtigung für alle modischen Strömungen aus der Kernzeit des Wilden Westens. Erlaubt ist, was ins Wildwest-Ambiente passt. Jedenfalls hätte ich z.B. vor Mrs. Carrigan InTime bestimmt nicht weniger Respekt, wenn sie nach Reenactor-Maßstäben "veraltete" Kleider tragen würde. Und umgekehrt würde ich keine Dame weniger höflich behandeln, wenn sie Kleider trüge, die der InTime-Zeit um ein paar Jahre voraus wären. Ganz davon abgesehen, dass bisher auch Damen in "Hosenrolle" keineswegs so abschätzig behandelt wurden, wie sie es bei historischer Korrektheit hätten erdulden müssen.
Im WWL-Regelwerk steht es zwar nicht ausdrücklich drin, aber in einem älteren LARPzeit-Artikel hatten Rolf und Tom mal gesagt, dass ihnen beim Verfassen der Wildwestlive-Regeln ein sehr großes Zeitfenster von ca. 1850 bis 1900 vorgeschwebt hat. Das heißt alles, was es in diesem Zeitraum realhistorisch gegeben hat, dürfte auf einem Western-Con parallel auftauchen. Zuzüglich all die kleinen Gimmicks und Kuriositäten, die z.B. in den Italo-Western auftauchen und die ganz bestimmt in keinerlei Geschichtsschreibung passen.
hier mal der Link zum bis jetzt noch gültigen Regelwerk. Aber bitte beachten das bei uns, in Gruppenkämpfen, die beliebten Verwundetenkärtchen von der SL verteilt werden.
Hallo! Auch wenn es regeltechnisch o.k. ist, muss ich sagen für meinen Geschmack wäre ein modebezogenes Zeitfenster von 1850-1900 für die Mode zu groß, da gerade in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr viele Wandlungen in der Mode und besonders in der Silhouette der weiblichen Figur stattgefunden haben, was zu einem sehr uneinheitlichen und dadurch auch nicht mehr so schönen Bild führen würde. Trotzdem bin ich aber immer für größtmögliche Toleranz gegenüber der Kleidung und Ausrüstung, da der Spielspaß immer noch wichtiger ist, als das perfekte Ambiente.Und gerade die Krinolinenmode und die frühe Torunüre haben auch noch genügend Gemeinsamkeiten, so dass ich es nicht störend finde, wenn diese beiden Formen gleichberechtigt nebeneinander existieren können.
Ich bin auch dafür, dass Krinolinen- und Tournürenkleider getragen werden können, und zwar aus dem ästhetischen Grund, dass ich sie hübsch finde und dem praktischen, dass ich nicht nähen kann und es kaum Tournürenkleider in meiner Größe zu vernünftigen Preisen zu kaufen gibt.