Aliki überquerte den Innenhof in Richtung Ausgangstor. Sie hatte einen Korb über den Arm hängen und trug eine Schürze. Darüber hatte sie einen Mantel gezogen. Sie verließ das Fort und wandte sich in Richtung eines kleinen Wäldchens am Rande der Stadt.
Der Privat und Aliki waren in dem Fort angekommen. Auf dem Innenhof hatte er den Eindruck als könnte sie eine Pause brauchen.
„Können sie noch, oder sollen wir einen Augenblick stehen bleiben? Es ist aber nicht mehr weit bis zu den Gästenquartieren. Dann kann ich ihnen auch etwas zu Essen und zu trinken bringen.“
Aliki hob den Blick und schaute dem Private in die Augen. Er war der erste neben dem Architekten, der sie nicht wie eine Attentäterin behandelte. "Es geht schon... . Danke", gab sie leise von sich. "Mir ist nur so schwindelig und das Zittern hört nicht auf." Sie blickte ihn mit einer Mischung aus Hilflosigkeit und Angst an.
McCain stüzte Aliki etwas fester und ging weiter. Hier auf dem Hof konnten sie keine Pause machen. Nach kurzer Zeit waren sie bei den Quartieren angekommen.
Auf dem Weg Richtung Lazarett hielt Miss Cathy den erstbesten Private an, der ihr über den Weg lief, um ihn nach Alikis Bruder zu schicken. Dieser teilte ihr jedoch mit, dass er zufällig wußte, daß dieser sich gerade nicht in Fort Mason aufhielt und er nicht wisse, wann er zurück erwartet würde.
Cathy bedankte sich kurz für die Auskunft, bat den Private dafür zu sorgen, daß man ihr eine Kutsche anspannen möge und lief vor sich in brummelnd mit schnellen Schritten Richtung Gästequartiere.
Cathy rannte aus den Gästequartieren heraus und griff sich den nächsten Soldaten, den sie sah. Kurz erklärte sie ihm die Situation und schickte ihn los Richtung Lazarett, damit er Private McCaine benachrichtigen sollte, dass sich der Zustand von Aliki verschlechtert habe und sie nicht bei Bewußtsein sei. Auf dem schnellsten Weg müsse ein Mediziner hierher kommen. "Bitte, bitte beeilen sie sich. Ich fürchte, ich weiß nicht, was ich tun soll.", endete sie ihre Aussage und machte sich schleunigst wieder zurück auf den Weg zu Aliki.
Einen Augenblick hielt sie inne, um ihre Gedanken zu sortieren, dann erspähte sie einen Private, der über den Hof schlenderte. Greenhouse... Greenhorn... hmmm ... ach ja. Der Mann, der ihre Schokoladenküchlein so liebte hieß...
"Greenhill. Einen Moment bitte. Haben sie ein paar Jungs von der siebten gesehen? Oder noch besser: Haben sie Major Forrester gesehen?"
Frank blieb stehen und grinste etwas dümmlich. "Oh Miss Cathy, guten Tag. Ähm...wen gesehen? Major Forrester...öhm nein hab ich nicht...wer ist das denn...hmmm...tja?", stammelte der junge Private, der den Major nicht mehr kennengelernt hatte.
"Das einzige was ich gehen hab ist eine Gruppe von Kameraden von der 7th US die vor 15 Minuten hier ankamen. Ich glaub da war ein Offizier dabei. Der ist vor ein paar Minuten ins Stabsgebäude rein...ja...und der Sergeant, der da vorn vor dem Gebäude steht war auch bei den Jungs dabei", erzählte er eifrig. "Vielleicht kann der ihnen ja helfen. So Sergeants wissen doch immer fast alles.
Aber ich muß jetzt weiter Miss Cathy. Ich muss mit Jeff, Bill und Dave und mit Corporal Steenbridge auf Patrouille für 4 Stunden. Hier ist gerade etwas Trubel. Es werden 20 Patrouillen rausgeschickt. Bis dann Miss Cathy...und ich freu mich auf ihren nächsten Schokoladenkuchen."
Mit diesen Worten lief der Junge flink zu den Stallungen um sein Perd zu holen.
Trotz des Ernstes der Lage konnte sich Cathy ein mildes Lächeln nicht verkneifen, als sie dem jungen Private hinterher sah.
Dann richtete sie ihren Blick auf das Stabsgebäude und den Sergeant. Zielstrebig ging sie auf ihn zu. Als sie näher kam erkannte sie das Zeichen der 7. Kavallerie auf seinem Hut.
"Guten Tag Sergeant, gehören sie zu Major Forresters Abteilung?"
Der noch etwas jüngere, großgewachsene Sergeant schaute Miss Cathy etwas fragend an, nickte aber. "Ja, Ma'am. So ist es. Sergeant Malcolm Reynolds, zu ihren Diensten. Was kann ich denn für sie tun?", fragte er dann freundlich.
"Sergeant Reynolds, sehr erfreut. Mein Name ist Cathy Sullivan und sie könnten wirklich etwas für mich tun. Sie könnten mir sagen, wo sich Major Forrester zur Zeit aufhält. Und dann können Sie ihren Jungs sagen, daß sie sich in der Küche eine Erfrischung abholen können. Sie sollen sagen, daß Miss Cathy sie schickt."
Mal lächelte die nette Dame freundlich an. "Das wäre aber prima, Ma'am, Vielen dank. Ich werde meine Jungs gleich mal informieren. Der Major ist im Stabsgebäude. Er hat eine Vollmacht von Major O'Hara bekommen und zur Zeit das Kommando hier. Er sagte etwas von seinem alten Büro, vielleicht kennen sie das ja. Ansonsten helfen ihnen die Jungs am Empfang besimmt gern weiter. Ist ihre frage damit beantwortet?", fragte er höflich.
"Zu meiner vollsten Zufriedenheit, danke Sergeant Reynolds... Ach bevor ich es vergesse, ich hätte da noch eine letzte Bitte an sie. Wenn sie zur Küche rübergehen, dann bitten sie doch einen meiner Jungs in der Küche eine Hühnersuppe zu den Gästequartieren in Zimmer 13 bringen zu lassen. Damit würden sie mir sehr weiterhelfen. Würden sie das für mich erledigen?"
Netter Kerl, dachte Miss Cathy, als sie sich ein Bild von dem Sergeant machte, William hat seine Jungs gut im Griff, aber ich hab auch nichts anderes erwartet. Sie lächelte.