Mason City, das Fort sind von einer Wiesen und Waldlandschaft umgeben. Das Fort liegt etwa eine Meile an den ersten Häuser der Stadt, die aber noch nicht so dicht stehen wie in der Stadt selber, in einem Waldgebiet. Zwischen den Häusern gibt es kleine Waldgebiete, so das man den Eindruck habe könnte mitten in der freien Natur zu wohnen.
Aliki erreichte das kleine Wäldchen und ging um einen der Bäume herum. Dabei schaute sie suchend auf den Boden. Hiernach ging sie zum nächsten Baum weiter und tat dort das gleiche. Beim dritten Baum schien sie gefunden zu haben, wonach sie gesucht hatte. Sie lächelte leicht und kniete sich nieder. Sie stellte den Korb neben sich und entnahm ihm ein Messer.
Er sahs immer noch auf dem Boden als er ein Knacken im Wald hörte. Suchten sie ihn schon? Wer immer da auch war, er war schon sehr in seiner Nähe. Das Problem war, das die Person die sich da mit ihm im Wald aufhielt, zwischen der Stadt und seinem Fluchtwe stand. Noch konnte er nichts sehen, leise versuchte er aufzustehen, um im Notfall schneller reagieren zu können.
Mit ein paar kurzen Schnitten trennte Aliki die gefundenen Kräuter ab und verstaute sie in ihrem Korb. Dann erhob sie sich und ging zum nächsten Baum weiter. Dort hatte sie ebenfalls brauchbare Pflanzen entdeckt.
Jetzt konnte er sehen wer da mit ihm im Wald war, eine Frau, die scheinbar nach etwas suchte und so wie es aussah konnte es noch länger dauern bis sie fertig war. Er mußte was unternehmen. Er ging einen kleinen Schritt nach vorne und dann passierte was er vermeiden wollte, er trat auf einen trockenen Ast. Es gab ein lautes Knacken. Im Geiste verfluchte er sich,aber jetzt war nichts mehr dran zu ändern. Die "Kräuterfrau" mußte ihn gehört haben.
Als es hinter ihr knackte, fuhr Aliki erschrocken herum. Fast hätte sie das Messer dabei fallen lassen. Sie hatte nicht damit gerechnet, das außer ihr noch jemand in diesem Wäldchen war. Sie erhob sich und blickte sich suchend um.
Sie überlegte einen Augenblick was sie tun sollte. So zu tun, als ob nichts wäre, entfiel völlig. Sie ging ein paar Schritte zurück um etwas mehr Abstand zwischen sich und die Gestalt zu bekommen. Gleichzeitig umfaßte sie das Messer in ihrer Hand etwas fester. Sie spürte, wie ihr Herzschlag schneller wurde.
Nachdem er bemerkt hatte das die Frau ihn gesehen hatte, kam er ganz hinter dem Busch hervor. Er hob beide Hände leicht nach oben um zu zeigen das er keine Waffe in der Hand hielt und nichts böses ihm Sinn hatte. Sein Messer im Gürtel konnte man nicht sehen, da es von der Jacke verdeckt wurde. Er ging noch ein, zwei Schritte auf sie zu. Alle seine Sinne waren geschärft, als er das Messer in der Hand der Frau sah.
Aliki beobachtete jede Bewegung ihres Gegenübers. Für jeden Schritt, den er auf sie zukam, machte sie einen Schritt rückwärts. "Halt, kommen sie nicht näher", sagte sie schließlich und hob ein wenig die Hand, in der sie das Messer hielt. Weniger um damit tatsächlich anzugreifen, sondern mehr um zu zeigen, dass sie im Notfall nicht ganz mehrlos war. Sie schaute sich den Mann näher an. Er machte einen jämmerlichen Eintrug. An seiner Wange waren frische, noch leicht blutende Kratzer zu sehen.
Er sah auf das Messer und war zu allem bereit, wenn es drauf ankam. Ein Mord mehr oder weniger, was machte das schon. Es tat ihm immer leid wenn er jemanden töten mußte. Aber sie waren es ja auch immer selber schuld, warum taten sie nicht einfach das was er wollte. Er blieb stehen und deutete auf seinen Hals. Er wollte der Frau gegenüber begreiflich machen das er nicht sprechen konnte. Dann machte er ein Zeichen das er nur vorbei gehen wollte. Er hoffte das sie verstand und keine Dummheit begann. Seine innere Stimme sagte ihm das es jetzt Zeit war von hier weg zu kommen.
Aliki verfolgte die Blicke des Mannes sehr aufmerksam. Als sie merkte, das er ihr Messer ansah, senkte sie die Hand, ließ ihn dabei jedoch nicht aus den Augen. Sie hatte nicht vor ihn anzugreifen. Dies war definitiv nicht ihre Absicht. Dennoch würde sie sich im Notfall zur Wehr setzen, dazu war sie entschlossen. Alles weitere hing von ihrem gegenüber ab.
Mehrere Gedanken gingen ihr gleichzeitig durch den Kopf. Sie mußte an ihre Mutter denken und an ihren Bruder Georg. "Warum mußte ich auch ausgerechnet jetzt Kräuer sammeln gehen", dachte sie bei sich.
Die Situation war alles andere als angenehm. Sie schaute sich den Mann genauer an. Abgesehen davon, dass er ziemlich verdreckt war, sah er auch ziemlich ausgehungert aus. Sie entdeckte an seiner Kleidung einen Blutfleck, der recht frisch zu sein schien. Ebenso war es ihr klar, woher die Kratzer in seinem Gesicht kamen. Er mußte einer Frau zu nahe gekommen sein, so das diese keine andere Wahl gehabt hatte, als sich durch kratzen zur Wehr zu setzen. Die Male waren zu typisch und deutlich, als das sie zufällig entstanden sein konnten. Diese Erkenntnis beruhigte Aliki keineswegs.
Als der Mann ihr gegenüber auf seinen Hals deutete, nickte sie verstehend. Die Narbe war nicht zu übersehen und sah erschreckend aus. "Ich verstehe, sie können nicht sprechen", erwiderte sie vorsichtig. Dabei ging sie zwei Schritte rückwärts. "Ich habe ähnliche Verletzungen schon einmal gesehen. Ich bin Krankenschwester." Sie versuchte - sofern dies überhaupt möglich war - die Situation ein wenig zu entspannen.
Er ging weiter auf sie zu, aber nicht mehr direkt. Er wollte rechts an ihr vorbei gehen, auf einen kleinen Waldweg der ihn erst einmal von der Stadt wegführen würde, hoffte er jedenfalls. Er fragte sich die ganze Zeit ob sie etwas zu Essen in dem Korp hatte, in dem Augenblick wo er das dachte gab sein Magen ein eindeutiges Geräusch von sich.
Aliki konnte das Knurren nur zu deutlich hören. "Oh - sie haben Hunger", entgegnete sie. Sie wandte sich nach links um den Abstand zwischen ihm und sich aufrecht zu erhalten. Dabei wandte sie ihm immer ihre Frontseite zu. "Ich habe leider nichts zu essen dabei... ", gab sie mit einem bedauernden Gesichtausdruck zu. Auch wenn sie nicht wirklich sagen konnte, das sie ihrem Gegenüber vertraute, tat er ihr leid. Sie überlegte, ihm etwas zu essen zu holen.
Das hatte er sich schon gedacht,das sie nichts zu essen babei hatte und so ging er weiter. Dann viel im etwas ein, die Frau hatte ihn gesehen und konnte in wiedererkennen. Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um. Was sollte er mit ihr machen? Er lächelte sie freundlich an.