"Ich habe verstanden, Sir. Eine Sache ist allerdings dabei zu bedenken. Wir hatten keine wirklich Polizei in den NKS. Die Heimatgarde hatte das übernommen. Wir werden dementsprechend Zeit benötigen eine solche Truppe aufzustellen, zumal ich es derzeit als wichtiger empfinde Behausungen für die Zivilbevölkerung zu errichten...denn wie Sie sagten: der Winter kommt." sagte er
"Im Namen der Konföderation danke ich Ihnen für die großzügige finanzielle Unterstützung. Gehe ich recht in der Annahme, daß es uns ebenfalls erlaubt ist entsprechend Konten einzurichten bzw. daß wir auf vorhandene Konten wieder Zugriff bekommen?"
Forresters Augen wurden kurz schmal. Er hatte die Sezessionisten gehasst und tat es noch. Aber hier ging es um mehr. Der Krieg von 61-65 war vorbei und er wollte sich nicht zum Richter aufschwingen, auch wenn er die Einstellung der Leute nie akzeptieren würde. Doch hier ging es nicht um ihn. Er hatte eine Aufgabe und die würde er erfüllen und das ohne den Einfluss persönlicher Gefühle. "Ich denke sie sprechen die Konten an die 1865 nach Kriegsende eingefrohren wurden. Das ist sozusagen Kriegsbeute Colonel und gehört jetzt der Union. Aber ich will nicht ungerecht sein. Sollte es tatsächlich noch Kapital geben, das sich auf solchen Konten befindet und sollte dieses Kapital noch nicht von irgendwelchen Bürokraten der Staatskasse zugeführt worden sein, werde ich mich dafür einsetzen, dass diese Konten wieder freigeben werden, sofern die Besitzer oder deren Familien noch am Leben sind und sich unter ihren Leuten befinden. Entscheiden kann ich dies nicht, aber ich verspreche ihnen, dass ich tun werde was ich kann.
Was neue Konten angeht, so steht einer Eröffnung selbiger nichts im Wege würde ich sagen.
Bezüglich der Behausungen, so gibt es hier viele Wälder und auf dem Gelände der ehemaligen Big-A Ranch glaube ich sogar ein kleines Sägewerk. Ich weiß nicht genau was die Hilfsgüter die noch unterwegs sind beinhalten, aber ich denke den Rest sollten sie erwerben. San Antonio bietet sich an, dort bekommen sie fast alles...
Und durch die Vollmachten von denen ich sprach, werden die Provost Guards befugt, zusammen mit dem Sheriff hier das Gesetz solange zu vertreten, bis die angesprochene Polizeitruppe gegründet wurde.
Sam sah Forrester in die Augen. Ihm schien die ganze Situation ebenso unangenehm zu sein, wie Sam.
"Ja, vielen Dank, General." sagte Sam
Er überlegte kurz.
"Sir, wenn es Ihre Zeit erlaubt würde ich Sie gerne in einer Angelegenheit sprechen, die mit dem Ganzen hier nicht wirklich zu tun hat und eher persönlicher Natur ist. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, würden Sie das einrichten können, Sir." fügte er freundlich hinzu
"Sicherlich", meinte der General ruhig und wendete sich an die anwesenden Unionsoffiziere. "Gentleman, da sie bisher geschwiegen hatten, so denke ich, dass zunächst alles besprochen wurde. Dei Kommandofrage werde ich bis zu meiner Abreise morgen abend noch klären. Wenn sie nun keine weiteren Fragen mehr haben, können sie wegtreten...auch sie Captain Quaid.", fügte er hinzu und wartete auf die Reaktionen.
"Sir, haben Sie momentan Befehle für mich? Die Verhandlungen sind abgeschlossen, mehr haben meine bisherigen Befehle von Colonel O´Hara nicht abgedeckt. Ich habe auch keine Ahnung, ob die A-Company inzwischen auf dem Weg hierher oder noch in Fort Mason stationiert ist."
Der General erwiderte O'Mellys Gruß und nickte. Dann wendete er sich Captain Montgomery zu, wobei sich Captain Quaid auch verabschiedete.
"Captain, Montgomery, ich würde vorschlagen, dass sie mich nach Fort Mason begleiten wenn ihr Auftrag hier erledigt ist. Wir nehmen morgen Abend den Zug. Für Heute habe ich keine weiteren Aufträge für sie. Genießen sie den Abend. Wenn noch etwas sein sollte, lasse ich nach ihnen schicken. Sie können dann wegtreten", meinte er freundlich.
Als die anderen Offiziere das Office verlassen hatten, wendete sich der General wieder McAllister zu. "Nun, Colonel...was haben sie auf dem Herzen?", fragte er dann.
"Nun, Sir... ich wollte fragen, ob es mir gestattet ist, meine Familie in Virginia zu besuchen. Ich würde sie gerne nach dem Winterball in Fort Mason aufsuchen, vorausgesetzt die Umstände lassen es zu... Bevor ich wieder ins Feld ziehe, würde ich sie gerne noch einmal sehen...meine Schwestern, meine Eltern und so Gott will meinen Bruder... verstehen Sie, Sir?"
Sam war seit gut 7 Jahren nicht mehr daheim gewesen. Etwas zog ihn zurück.
"Es gibt Dinge, die ich noch aussprechen möchte, bevor es zu spät ist..."
Er sah Forrester in die Augen.
"Wir beide wissen, daß noch viele gute und weniger gute Männer ihre Leben lassen werden. Nicht dieses Jahr, vielleicht auch nicht im nächsten...aber viele werden fallen bevor diese ganze Geschichte ein Ende findet. Und die Chancen, daß ich darunter bin stehen nicht schlecht... und deshalb würde ich gerne die Menschen, die mir noch geblieben sind, noch einmal in die Arme schließen, bevor das letzte Kapitel beginnt. Können Sie mir entsprechende Papiere ausstellen, Sir?" fragte Sam
Jonathan Forrester nickte verstehend. "Sie werden ihre Papiere bekommen Colonel und wer weiß, vielleicht schaffen sie es ja noch vor dem Ball in Mason", meinte er freundlich un zog an seiner Pfeife.
"Ich danke Ihnen vielmals, Sir." sagte er freundlich
Er atmete tief ein.
"Ich werde in meinem Bericht den Zwischenfall von heute Abend erwähnen... ICh bitte auch Sie um Verzeihung, dafür daß meine Jungs ihre Waffen erhoben haben. Allerdings werde ich sie nicht dafür bestrafen... angesichts der letzten Tage und der Vorkommnisse in dieser Stadt im Mai diesen Jahres... Es liegt noch viel Arbeit vor uns, bis die Vorurteile und der Haß gegeneinander verschwunden sind und der Frieden auch in unser aller Herzen eingekehrt ist. Gott möge uns dabei helfen." sagte Sam nachdenklich
Der General konnte nur zustimmen. "Da haben sie recht Colonel, aber gemeinsam können wir es schaffen, auch wenn ich glaube, dass es ein Prozess ist, der sich nicht in Tagen oder Wochen rechnen läßt. In diesem Fall würde ich eher sagen, das das Bemühen das erste Ziel ist.
Ich denke damit wäre erst einmal alles geklärt. Ich werde morgen mit Captain Montgomery zusammen abreisen...wenn weiter nichts ist, dann können ... dann können sie wegtreten Colonel", meinte er dann ruhig.