Moin, ich stieß gerade auf etwas, was für Einige sicherlich von Interesse sein dürfte. Auf der nachvollgend verlinkten Seite finde man digitalisierte Lexika aus der Zeit des späten 19 Jahrhunderts.
Ach ist das herrlich! Besonders gut gefällt mir "Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus", um 1900.
Da geht einer guten Hausfrau wirklich das Herz auf! Obwohl ich nicht weiß, warum sich Autorin des unten stehenden Beitrags so aufregt - frische Luft kann doch nicht gesund sein...
Ergebenste Grüße, Pia
Die Luftscheu und die Frauen, von Dr. med. Anna Fischer-Dünkelmann.
Nirgends scheut man mehr die kalte Luft oder einen frischen Luftzug als in vielen weiblichen Kreisen! Nirgends hat man in der Regel weniger Verständnis für Ventilation, Reinlichkeit der Luft, nicht greifbare Bedürfnisse unseres Körpers, als im Familienkreis, wo die Hausfrau für alles sorgt; ja, das geht so weit, daß abgehärtete Männer, die vorher in einem anstrengenden Berufsleben nie zu viel frische Luft haben konnten, unter "Mutters" Regime allmählich an die dickste Zimmerluft in traulichem Heim sich gewöhnen lernen. (Rühmliche Ausnahmen gibt es freilich, so daß wohl nicht alles "über einen Leist" geschlagen werden darf. D. Red.) In Eisenbahnen, bei öffentlichen Versammlungen u. s. w. sind es immer die "Damen", die keinen "Zug" vertragen und andere Personen dadurch verdammen, zu warme oder verdorbene Luft einzuatmen. Das ist leider wahr und es tut mir leid, meinem Geschlecht dies sagen zu müssen, aber ich kann auch erklären, warum es so ist. [...]