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Dieses Thema hat 9 Antworten
und wurde 546 mal aufgerufen
 Fort Worth
2nd US Cav. Larp-Orga ( gelöscht )
Beiträge:

01.06.2009 20:18
Die Stadt Antworten

Völlig überfüllt liegt die kleine Stadt direkt neben dem Fort.

Victoria Elisabeth Ashbury Offline

Captain


Beiträge: 272

10.06.2009 21:38
#2 RE: Die Stadt Antworten

Sehr schnell hatte Rachel einsehen müssen, dass die Kutsche sicherlich das angemessenste Fortbewegungsmitel für eine Gouverneursgattin war, jedoch hier in der überfüllten Stadt bei weitem das unpraktischste. Rechtt schnell hatten sie auf die Kutsche wieder verzichtet und gingen zu Fuß weiter, da es viel schneller ging als darauf zu warten, bis Karren, Leute und Gegenstände alle paar Meter von der Straße geräumt wurden und die Kutsche weiterfahren konnte.
Victoria fühlte sich sehr unwohl, da bei der Enge keinerlei Chance bestand, Mrs. Carrigan annähernd zu schützen. Zudem verfluchte die Rangerin, dass sie so klein war, denn immer, wenn ein Tumult um sie herum entstand, konnte sie die Lage einfach nicht überblicken. Wo war nur diese verdammte Kirche? Irgendwo in ihrem Inneren hegte Victoria die Hoffnung, dass Mrs. Carrigan von ihrem Vorhaben absah und wieder ins Fort zurückkehrte.

Rachel Carrigan Offline

Captain


Beiträge: 413

10.06.2009 21:58
#3 RE: Die Stadt Antworten

Mrs Carrigan war ebenfalls ziemlich schnell genervt. Zuerst hatten sie in der Kutsche verzweifelt versucht voran zu kommen, dies dann aufgegeben und sich versucht zu Fuß durch die Straßen zu kämpfen. Rachel war müde und das Gedränge und, Matsch zu ihren Füßen und die mangelhaften Wegbeschreibungen der Passanten gaben ihr den Rest. Doch so schnell wollte sie nicht aufgeben. Sie drehte sich zu Victoria um und meinte frustriert: "Das kann doch eigentlich nicht so schwer sein! Wir gehen jetzt einfach in die nächste Kirche, an der wir vorbeikommen, egal ob sie katholisch ist oder nicht!"
Mit diesem neuen Entschluss gelang es ihnen recht schnell eine Kirche zu finden und sie hatten sogar Glück, denn es war die katholische, die sie vorher gesucht hatten.
Rachel öffnete die Tür, trat ein und genoss die Stille, die unmittelbar einkehrte, als Victoria die Tür hinter sich schloss. Sie bekreuzigte sich mit Weihwasser und schaute sich um, ob der Priester irgendwo in der Kirche zu sehen war.

Victoria Elisabeth Ashbury Offline

Captain


Beiträge: 272

10.06.2009 22:07
#4 RE: Die Stadt Antworten

<Die Ruhe ist noch beunruhigender>, dachte Victorai und spähte in die plötzliche Dunkelheit der Kirche. Sie konnte nicht verhindern, dass in ihren Gedanken das Bild des erschossenen Priesters zwischen den Leichen der Mexikaner auftauchte, doch sie hing nur kurz dem traurigen Erinnerungen nach und konzentrierte sich wieder auf die Umgebung. Wo eine Kirche war, gab es zumeist Bettler, und wo Bettler waren, waren die Halunken auch nicht weit.

Madeline O´Hara Offline

Spielleitung


Beiträge: 96

14.06.2009 16:04
#5 RE: Die Stadt Antworten

In der Stadt auf dem Weg zum Waisenhaus

Als sie in den normalen Stadtbereich gefahren kamen, stockte das Vorankommen. Die Stadt war völlig überfüllt und es schien schier unmöglich zu sein, mit der Kutsche weiter zu kommen. Doch ohne ging es nicht. Schließlich waren sie nur zu zweit und die Kinder konnten nicht alle einzeln getragen werden, geschweige denn die Kutsche unbeaufsichtigt gelassen werden.

Geduld, Madeline, Geduld! Dachte sie bei sich und sah sich immer wieder unsicher um, ob die Kinder bei dem Trubel und der Lautstärke, noch schliefen.
Der Private blieb ruhig und steuerte die Kutsche behutsam durch die Straßen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen sie dort an.

Miss Higginbottom klopfte beherzt an die Tür. Diese wurde fluchs geöffnet und eine betagte Dame stand vor ihr.

„Guten Tag Mam. Ich komme mit 4 Kleinkindern aus Galveston. Sie waren dort schon in einem Heim und ich möchte sie gerne bei ihnen unterbringen. Im Lazarett ist noch ein Baby. Sie scheint zu zahnen und fiebert. Colonel Rush meint, er wolle die Kleine noch zur Aufsicht dort behalten.“

Die Dame musterte Madeline abschätzig, gewährte ihr aber doch Einlass.
Mit dem Private und einer weiteren Heimaufseherin schafften sie, die noch immer schlafenden Kinder ins Haus.

„Sie sehen müde aus, Mam. Kommen sie doch bitte herein. Ich werde ihnen ein Zimmer herrichten lassen und etwas zu essen aus der Küche bringen lassen. Wie lange waren sie unterwegs?“ Fragte die alte Dame, die sich als Heimleiterin herausstellte.

„Vielen dank, Mam. Das ist sehr freundlich von ihnen. Wir waren sehr lange unterwegs. Der Weg ist weit von Galveston bis hier. Die Kinder sind erschöpft. Sie wurden im Lazarett bereits mit Essen versorgt, deshalb schlafen sie jetzt wohl auch so gut. Wenn´s recht ist, werde ich mich eine Stunde ausruhen und dann zurück zum Lazarett fahren. Ich möchte nicht das die Schwestern dort zu viel Aufwand unseretwegen haben.“

Die Heimleiterin erklärte sich damit einverstanden.
Auf dem Zimmer nahm Madeline ihre kleine Mahlzeit zu sich und spürte, wie wenig Kraft sie noch hatte um wach zu bleiben. Nur ein klein wenig ausruhen dann geht’s schon wieder.
Sie legte sich aufs Bett und schlief unverzüglich ein.

Madeline O´Hara Offline

Spielleitung


Beiträge: 96

15.06.2009 22:07
#6 RE: Die Stadt Antworten

Durch ein kräftiges Klopfen an der Tür wurde Madeline geweckt. Sie fühlte sich schlaftrunken und überlegte einen Moment ob sie sich das Klopfen doch nur eingebildet hatte. Aber just in dieser Sekunde klopfte es erneut.

„Miss Higginbottom?“ tönte es von draußen herein.

Nur mühsam erhob sie sich. In ihrem Kopf drehte sich alles, als sie zur Tür ging und öffnete.

Eine der Schwestern stand freundlich lächelnd vor ihr.

„Entschuldigung, Mam, aber ich wollte ihnen nur etwas Wasser bringen. Dann können sie sich noch etwas frisch machen.“

Die junge Frau ging an Madeline vorbei und stellte die Utensilien auf ein kleines Tischchen.

„Ich danke ihnen. Wo kann ich mir ein Zimmer mieten in der Stadt? Oder ist das eher aussichtslos?“

„Nun, wenn sie mich fragen Mam, ist es besser wenn sie hier blieben. Eines der Kinder hat schon weinend nach ihnen gerufen. Und wir könnten ab und zu auch etwas Unterstützung gebrauchen. Ich werde mal bei Mrs. Cottonfield nachfragen ob sich das ermöglichen lässt, wenn sie einverstanden sind.“

Dankbar nahm Miss Higginbottom das Angebot an.

Nachdem sie sich frisch gemacht und umgezogen hatte, fühlte sie sich einigermaßen dazu in der Lage sich erneut durch das Getümmel in der Stadt zu quälen um zurück zum Lazarett zu kommen. Zu Fuß ein weiter Weg, ab er auf einem Pferd sicher machbar.
Sie schaute noch mal bei „ihren“ Kindern nach dem Rechten, versprach so schnell wie möglich wieder zu kommen und bat sie um Gehorsam. Dann nahm sie eines ihrer Pferde und versuchte zum Lazarett zurück zu finden.

Rachel Carrigan Offline

Captain


Beiträge: 413

16.06.2009 18:28
#7 RE: Die Stadt Antworten

In der Kirche trafen Mrs Carrigan und Miss Ashbury den katholischen Pfarrer und unterhielten sich eine Weile mit ihm. Er war sehr verständinsvoll und erklärte sich sofort bereit in jeglicher Form zu helfen. Es wurde beschlossen, dass mit dem Geld der letzten Kollekte und weiteren Spenden Lebensmittel und Hilfsgüter für die Zeltstadt besorgt werden würden. Außerdem wurde ein Gottesdienst mit einem gemeinsamen, warmen Mittagessen geplant, das von einigen Pfarreimitgliedern vorbereitet werden würde.
Man gab in der Stadt in Auftrag, Plakate für den Dankgottesdienst und das Essen drucken zu lassen und so gingen die beiden Frauen zufrieden zurück ins Fort.

Madeline O´Hara Offline

Spielleitung


Beiträge: 96

21.06.2009 13:14
#8 RE: Die Stadt Antworten

Ihr Besuch im Lazarett hatte Madeline doch wesentlich mehr angestrengt, als sie erwartet hatte. Sie war, froh als sie ihr Pferd versorgt wusste, eine Bleibe zu haben.

Bevor sie sich endgültig zum Schlafen legen wolle, überzeugte sie sich noch einmal davon dass es den Kindern gut ging. Sie spielten friedlich mit den Kindern, die schon länger dort waren. Niemand bemerkte sie.

Als sie die Treppen zu ihrem Zimmer hinauf stieg, wurde ihr kurz schwarz vor Augen. Sie blieb stehen, klammerte sich an das Geländer und atmete tief durch.

„Miss Higginbottom! Geht es ihnen nicht gut?“ die Heimleiterin hatte sie auf der Treppe stehen sehen. Madeline schwankte ein wenig, nickte der Dame dann aber freundlich zu.
„Keine Sorge Mam. Es geht mir gut. Sind wohl nur die ganze Aufregung und die Müdigkeit, die ihren Tribut fordern. Ich werde mich jetzt schlafen legen.“
„Das sollten sie wirklich. Was ist mit ihrer Hand? Kommen sie zu mir herein. Ich verbinde sie ihnen und dann legen sie sich hin.“

Zu erschöpft um die Bitte von Mrs. Cottonfield ab zu schlagen, ergab sie sich derer und lies sich verbinden. Die Wunde schmerzte ein wenig und es pochte, doch darum machte Madeline sich keine Gedanken. Zu groß war der Wunsch nach Ruhe und Erholung.

Miss Higginbottom schloss die Tür ab, suchte aus ihrem Gepäck ihr Schlafgewand und legte sich dann ins Bett.
Der Schlaf kam unmittelbar und es machte den Anschein als würde sie tagelang durchschlafen müssen um wieder richtig wach und kräftig zu sein.

Webmaster Offline

Spielleitung / Administrator


Beiträge: 207

10.07.2009 20:18
#9 RE: Die Stadt Antworten

Langsam verfärbte sich der Himmel Blutrot und die Nacht breitete ihre Schwingen über Fort Worth aus.

In der wurde es ruhig, nur in den Armenvierteln ging es weiter wie am Tag.
Aber als der Morgen graute wurde es auch hier ruhiger.

Als die Sonne ihr wärmendes Licht verbreitete wurde es wieder lebendiger. In den Armeelagern hörte man Signalhörner und Rufe.

Ein neuer Tag brach an.



Madeline O´Hara Offline

Spielleitung


Beiträge: 96

10.07.2009 22:54
#10 RE: Die Stadt Antworten

Als Madeline die Augen aufschlug dämmerte frische Morgensonne durch ihr Fenster. Ihr war unglaublich kalt. Sie zitterte sogar. Trotz das es ein schöner warmer Morgen war. Doch für die Schönheit des neuen anbrechenden Tages hatte sie keine Augen. Zu sehr beunruhigte sie, dass sie kaum noch etwas fühlte in ihrer Hand, mit dem Schnitt. Sie stand auf, machte sich frisch, zog sich ein Kleid an und war völlig erschöpft. Kurzatmig lies sie sich aufs Bett nieder.
Sie wusste dass etwas nicht stimmte.

Beim Frühstück, das sie in der warmen Küche des Heimes zu sich nahm, bemerkte die Köchin das Miss Higginbottom sehr blass war und zitterte.
„Mam, geht es ihnen nicht gut?“ fragte sie zaghaft. „Ich weiß nicht so recht. Mir ist sehr kalt und ich fühle mich schwach, trotz des Schlafes. Ich werde mich wohl etwas erkältet haben. Kein Grund zur Sorge, denke ich.“
Madeline war es gewöhnt keine Schwächen zu zeigen. So auch jetzt.

Beim Wecken der Kinder war sie selbstverständlich dabei. Sie waren ihr ans Herz gewachsen. Nun, da sie ja Witwe war und den Kinderwunsch aufgeben musste war es ihr besonders wichtig, diesen Kindern ein schönes Heim zu geben.

Nachdem die Kinder allesamt an einem großen Tisch saßen und eine gute Mahlzeit zu sich nahmen, entschied sie sich ins Lazarett zu fahren und nach dem Baby zu sehen. Vielleicht konnte sie die kleine Beverly ja heute schon mitnehmen.

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