Will sah sich nicht lange in seinem alten Büro um. bis auf seine persöhnlichen sachen war noch alles so wie er es verlassen hatte. Selbst ein Teil des Schriftverkehrs lag hier noch. Ein wenig fassungslos schüttelte er den Kopf, setzte sich dann hinter den Schreibtisch und stopfte sich eine Tabakspfeife.
Major William Forrester Commanding Officer Fort Laramy - Wyoming
Als es an der Tür klopfte schaute Will auf. Er hatte es sich gerade bequem gemacht, rauchte und hatte die staubigen Stiefel auf dem Schreibtisch liegen, während er sich in seinen Sessel fletzte.
'Ah, das ging aber schnell', dachte er und zog genüsslich an seiner Tabakpfeife, während er sich ein Glas Hudson Bay einschenkte.
"Kommen sie rein Sergeant Reynolds!", sagte er, da er den Sergeant vor der Tür wähnte.
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Will bekom große Augen, bewegte schwungvoll seine Beine vom Schreibtisch und setzte sich vernünftig hin, wobei er geschickt die Flasche mit dem edlen Hudson Bay wieder auffing, die er gerade vom Tisch gekickt hatte. "Oha, sicherlich geschätzte Freundin, kommen sie rein", sagte etwas perplex und stand auf. "Ich bitte meinen Aufzug zu entschuldigen, aber ich bin gerade angekommen und hier geht alles drunter und drüber.
Ich..ich freue mich sie zu sehen. Bezaubernd wie immer", meinte er dann charmant und bot ihr, freundlich lächelnd die Hand.
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"Ich freue mich ebenfalls sie zu sehen und es scheint so, als wären sie genau zur richtigen Zeit hier aufgetaucht." Sie hob scherzend den Zeigefinger:
"Und was musste ich hören? Kaum sind sie auf den Hof geritten, da haben sie auch schon das Kommando übernommen? Ich habs ja immer gesagt, der Forrester kann nicht ohne uns."
Ernster fügte sie hinzu: "Was ist hier eigentlich los? Kann ich nicht mal einen Vormittag am Schreibtisch verbringen, ohne dass hier eine Katastrophe die nächste jagt?"
"Bitte", sagte Will und bot Cathy einen Stuhl an, wonach er sich dann wieder in seinen Sessel fallen ließ.
"Nun, der Forrester muss ohne Euch alle auskommen. So ist das leider.", erwiderte er ein wenig melancholisch und zog an seiner Pfeife. "und was das Kommando angeht, das ist nur vorrübergehend, bis es O'Hara wieder besser geht. Ich war gerade da, ich kenne die meisten Leute also habe ich meine Hilfe angeboten.
Aber es scheint, sie wissen nicht was passiert ist. Es gab einen Überfall. Die Frau von Patri... von Major O'Hara wurde fast tödlich verletzt. Es muß ein Konföderierter oder ehemaliger Konföderierter gewesen sein. Ich hab's ja immer schon gesagt, was man mit diesem Pack machen soll, aber auf mich hört ja keiner." Dann erzählte er die grobe Geschichte so wie er sie gehört und sich teilweise zusammengereimt hatte.
"...tja, und jetzt muß ich Miss Apostolakis und diesen *er schaute in ein kleines Büchlein* Mr. Reineck vernehmen, während ein Quatermaster mit dem halben Fort den Täter jagd. Verrückte Zeiten!", endete er und nippte an seinem Schnaps. "Auch einen?", fragte er dann noch.
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Cathy nickte mehrmals, während Will die Geschichte erzählte. Sie war zu den gleichen Schlussfolgerungen gekommen.
"Ja, den kann ich jetzt gebrauchen." Sie ging zu dem kleinen Schränkchen und nahm gedankenverloren ein Glas heraus und schob es mit Schwung über Schreibtisch in Wills Richtung.
"Mein Vorschlag: Ich kenne Mister Reineck ganz gut, durch die Arbeit am Waisenhaus - er ist übrigens wirklich ein hervorragender Architekt, sie sollten sich bei Gelegenheit die Fortschritte an der Baustelle ansehen - ich hab mir eine Kutsche anspannen lassen. Damit werd ich mich auf den Weg in die Stadt machen und Mr. Reineck herholen. Ihre Männer kennen sich hier nicht aus, etlíche von unseren Jungs sind unterwegs. Und ich kann wenigstens auf diese Weise etwas helfen. Einverstanden?"
William füllte das Glas und schob es geschickt zurück bis zur Tischkannte. Dann hob er das seinige. "Auf die Freiheit, auf die Union", sagte er knapp und leerte das Glas. "Was mich angeht, so bin ich für jede Hilfe dankbar. Dieser Reineck muss in der Kirche sein. Einer meiner Jungs ist bei ihm, damit er nicht stiften geht. Wenn sie ihn herholen könnten wäre das ein Schritt nach vorn in diesem Fall..ich wäre sehr dankbar. Aber passen sie auf sich auf.
Und wo bleibt dieser Sergeant mit Miss Apostolakis? Na ja, er wird schon kommen. Wie gesagt. Es wäre eine echte Hilfe", meinte er dann freundlich.
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Cathy stimmte in seinen Trinkspruch mit ein und leerte ebenfalls ihr Glas.
"Miss Apostolakis hat einen Schock, für sie waren die Ereignisse einfach zu viel. Dr. Jones will sie mit ins Lazarett nehmen zur Beobachtung. Wenn Sie noch kurz mit ihr reden wollen, sollten sie das schnell und im Gästequartier machen oder bis morgen warten.
Dabei fällt mir ein: Haben sie Hunger? Ich hab noch ein grosses Stück Kuchen im Korb, für das ich keine Verwendung habe.
Also Mr. Reineck ist ein sehr freundlicher Mann und wird mit Sicherheit nicht "stiften" gehen, William. Mir passiert schon nichts. Keine Sorge, verlassen sie sich nur auf mich."
Cathy stand auf. "Wie heißt denn ihr Junge? Nicht, dass der mich wegen Hilfe zur Flucht erschiessen will..."
"Gut, wir sehen uns später. Ich nehme mal an, dass sie uns zumindest ein paar Tage erhalten bleiben und wir noch Zeit für ein langes Gespräch haben, wenn sich hier alles beruhigt hat? Ich lasse ihnen den Kuchen hier. Man weiß ja nie... Bis später William", verabschiedete sich Cathy und machte sich auf den Weg nach Mason zur Kirche.
Wieder klopfte es an der Tür des Majors und wieder war es nicht Sgt. Reynolds, sondern in diesem Fall Lieutenant Jones.
Nachdem er eintreten durfte, salutiert hatte und die Erlaubnis erhalten hatte zu sprechen, berichtete er dem Major von den Ereignissen, die ihm die Krankenschwester berichtet hatte.
"Und deshalb bitte ich um eine Genehmigung sie ins Hospital überstellen zu dürfen, Sir. Ich denke nicht, dass sie gelogen hat, Major. Denn mal ehrlich - warum hätte sie es tun sollen oder was hätte sie davon gehabt?", fragte er abschließend.
Will schaute den Lieutenant lange an bevor er antwortete und notierte alles peinlichst genau. "Lieutenant, erzählen sie mir nichts über die Frauen. Es gibt immer viele Gründe, warum die Eine, die Andere umbringen würde. Eifersucht, Neid ... sind nur zwei Gründe.
Aber ich stimme ihnen zu, dass wir Schwester Apostolakis kennen. Sie neigt nicht zu solchen Eskapaden, abgesehen davon, dass sie sich in vieles einmischt von dem sie besser die Finger lassen sollte und immer noch nicht dem Schwesterncorps des Medical Departments angehört. Aber ich denke letzteres ist eher ein Punkt der nur mich persönlich stört.
Na gut, ich nehme ihr Wort als Offizier und Gentleman und betrachte die Befragung von Miss Apostolakis als zunächst erledigt. Sie können sie mitnehmen und ich hebe den Arrest insofern auf, dass sie sich in der Stadt frei bewegen darf. Sie muß sich nur bis zum offiziellen Abschluß des Falles als wichtige Zeugin bereithalten und darf die Stadt nicht verlassen."
Dann schrieb er ein paar Zeilen, schrieb noch kurz eine Kopie und gab sie dem Arzt.
"Wegtreten Lieutenant", sagte er dann knapp und bekam schon nicht mehr mit wie der junge Arzt den Raum verließ, da seine Gedanken wieder zu dem Fall abschweiften.
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