"Ja, das ist wohl so und wenn das alle erkennen werdwen wir es schon schaffen.", meinte er zwischen 2 Löffeln Suppe. "Zum Glück konnten wir unsere Vorräte durch die unerwartete Lieferung auffrischen. Wenn ich mich nicht verrechnet habe könnten wir es so bis Fort Worth schaffen. Aber vielleicht kommt der Zug ja wirklich zurück und wir sind schneller da, als wir alle denken"
Colonel (MD) Lassiter Rush Surgeon General des CS Medical Department Garnisionsarzt von Laredo
Lizzys Suppe kam ihr nach dem langen Tag und der eisigen Kälte wie das Wunderbarste vor, dass sie jemals gegessen hatte. Sie kannte dieses Phänomen von vergangenen Tagen die sich in ihre Erinnerung drängen wollten, aber sie lies dies nicht zu und schob sie bei Seite. Sie löffelte die Suppe dankbar und mit großem Appetit und fühlte in diesem Moment so etwas wie Frieden.
"Ihr Wort in Gottes Ohr, Colonel" bemerkte Julie. "Das ist wohl das Beste, auf das wir momentan hoffen dürfen." Sie aß noch einen Löffel Suppe.
"Lizzy, die Suppe schmeckt wirklich sehr gut. Hut ab, wie sie das unter diesen Bedingungen geschafft haben" meinte sie freundlich.
"Ich denke, dass die Mexikaner erstmal in Laredo Quartier machen und ihr weiteres Vorgehen planen. Sie hatten keine Kavallerie beim Angriff was ein Vorteil für uns ist, denn sonst hätten sie uns bereits eingeholt. Ich bin zwar kein großer Stratege, doch sie werden langsam vorrücken, das sie jederzeit mit Hinterhalten rechenen werden...also...so schlecht sieht das doch gar nicht aus...oder?", fragte er dann mit überzeugter Stimme.
Er wollte allerdings eher die Leute aufbauen und war sich natürlich keineswegs sicher, ob seine Worte auch nur annähernd stimmten.
Colonel (MD) Lassiter Rush Surgeon General des CS Medical Department Garnisionsarzt von Laredo
"Danke Lieutenant. Das ist aber nicht allein mein Verdienst. In den Reihen der Konföderierten gibt es einen ausgezeichneten Metzger, der uns in den letzten Monaten schon des öfteren zur Hand gegangen ist. Mit dem Versorgungszug sind eine Unmenge an Hühnern angekommen, von denen einige heute Abend ihr Leben lassen mussten. Und auch für Morgen ist schon ein grosser Kessel auf dem Herd. Der wird die ganze Nacht eingekocht. Morgen Abend brauchen wir nur noch etwas Wasser zu der Suppe zu geben und sie wieder aufzuwärmen und wir können direkt essen."
Dankbar lächelte sie Lassiter an: "Ich bin mir sicher, dass die Vorräte erst mal zwei oder drei Wochen reichen und solange werden die Mexikaner uns nicht einholen. Weil wir bis in die Dunkelheit fahren werden, unterwegs das Holz einsammeln und erst rasten, wenn wir die Hand vor Augen nicht mehr sehen. Das wollen wir doch mal sehen, pah, denen zeigen wir die lange Nase, nicht wahr?"
Lizzy dachte kurz an den Zug, der sie hätte in Sicherheit bringen können. Doch sie und ihre Schwestern hatten nur einen Blick gebraucht, um zu entscheiden, bei den Soldaten zu bleiben. Sie atmete tief durch und hoffte, dass sie diese Entscheidung nicht in den nächsten Tagen bitter bereuen mußten.
"Alles wird gut, nicht wahr?, sagte sie auffordernd in die Runde.
Julie nickte. "Die Mexikaner werden sich noch wünschen niemals auch nur einen Fuß über den Rio Grande gesetzt zu haben" sagte sie düster und schien das vollkommen ernst zu meinen. "Wir prügeln diese Hunde dahin zurück wo sie hergekommen sind, damit gute Menschen wie Sie wieder in Frieden und Sicherheit leben können."
"Ja", sagte Lizzy mit tiefer Inbrunst. "Das sollen sie bereuen. Das war das letzte Mal, das jemand es gewagt haben soll, unsere Existenz zu zerstören. Es reicht!!!"
Julie sah Lizzy abschätzend an. So viel Feuer hatte sie der Köchin gar nicht zugetraut. Anerkennend nickte sie. Sie stellte ihren Teller bei Seite und zog einen Flachmann und ein Etui das mehrere Pintchen enthielt aus ihrer Manteltasche. "Ich würde sagen, darauf trinken wir einen Miss O'Neal" und hielt ihr einen der kleinen Becher entgegen. "Sie auch Colonel?"
Lassiter schaute abwechselnd zu Lizzy und Julie. Die Entschlossenheit war beispielhaft. "Ja, dieses Mal werden wir sie bestimmt besiegen....und ich trinke gerne einen mit...vielen Dank!"
Colonel (MD) Lassiter Rush Surgeon General des CS Medical Department Garnisionsarzt von Laredo
"... und auf unsere Familien und Freunde, mögen sie diese schlimme Zeit unbeschadet überstehen!"
Lizzy dachte einen kurzen Moment an die Gräber, die sie in Laredo hatte zurücklassen müssen und die von anderen bösen Zeiten und anderen Kriegen zeugten. Doch es half alles nichts, es war wieder einmal so eine Situation, in der man vorwärts denken mußte, um den nächsten Tag zu überstehen und in so etwas waren sie und ihre Schwestern mittlerweile unschlagbar. Ihre Schwestern, Lizzy seufzte fast unhörbar, hoffentlich verkrafteten die beiden diese neuerliche Katastrophe.
"Auf alles, weswegen es sich zu Leben lohnt, die Familie und Freunde", sprachs und trank mit den anderen beiden das Pinnchen leer.
Einen kurzen Moment dachte sie an den jungen Private, der mit seinen Kameraden jetzt sicherlich irgendwo in der Dunkelheit Wache hielt. Doch dann riss sie sich zusammen und lächelte ein wenig grimmig in die Runde.
Julie prostete Lizzy und dem Colonel stumm zu nachdem Lizzy ihre Trinksprüche ausgesprochen hatte. Der Colonel hatte dem anscheinend nichts mehr hinzuzufügen und so trank sie Ihren Becher aus.
"Ja, Miss O'Neal. Die werden noch ihr blau-graues Wunder erleben" meinte sie und verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln bei der Anspielung.
Lassiter nickte. "Ja, ich denke das auch, aber bis dahin wird es ein langer Weg sein. Selbst eine so mächtige Nation wie die Union benötigt Zeit um mobil zu machen und das werden die Mexikaner ausnutzen, wenn sie völlig verblödet sind.", meinte er nachedenklich.
Colonel (MD) Lassiter Rush Surgeon General des CS Medical Department Garnisionsarzt von Laredo
"Ein langer Weg? Nun ja, lassen Sie uns erst einmal an Morgen denken. Einen Schritt nach dem anderen machen. Auf die Mobilmachung können wir nicht warten, wir müssen schneller sein als die Mexikaner. Und das werden wir.
Darüber wie man sie aufhalten kann, darüber sollen sich andere Gedanken machen, wir werden einfach nur versuchen zu überleben. Nein, wir versuchen das nicht, wir WERDEN überleben."
Lizzy lächelte etwas irritiert von ihrem Ausbruch in die Runde und fragte etwas zaghafter:
Da bei diesem Treck nur 4 Spieler dabei sind wird kein neuer Thread geöffnet.
Am nächsten Morgen hatte sich der Konvoy der Flüchtlinge wieder auf den Weg in Richtung Fort Worth gemacht. Sie nutzen die Straße entlang der Bahnlinie und kamen so recht zügig vorran.
Lt. Julie Deveraux, die O'Neal Schwestern und Colonel Rush hatten in einer Kutsche zusammen Platz gefunden, da der General jetzt nicht mehr versorgt werden musste und schon mit dem Zug nach Fort Worth unterwegs war...