Lizzy hängte sich ein und dirigierte Sam von dem Hospital weg in die entgegengesetzte Richtung.
"Sie haben men Beileid für den Verlust ihres Freundes. Wenn ihre eigenen Leute seinen Tod bestätigen, dann wird das wohl der Wahrheit entsprechen."
Lizzy seufzte.
"Washington ist so weit weg von hier. Mir wäre es auch lieber, die Yankees würden verschwinden und alles wäre so, wie es vor dem Krieg war. Aber so ist es nicht, so wird es nicht sein, nie wieder. Das gilt für uns hier.
Sie aber haben einen anderen Weg gewählt. Und für diesen Weg sind so viele Menschen gestorben. Zwei meiner Brüder waren der festen Überzeugung, dass die NKS ihre Zukunft sei. Wir haben sie, wie so viele andere auch begraben müssen.
Ich weigere mich zu glauben, dass sie alle umsonst gestorben sein sollen. Lange habe ich geglaubt, die NKS werde von Verbrechern regiert. Weil ich es nicht besser wußte. Dann mußte ich feststellen, dass ich mich geirrt hatte.
Sie, Sir, sind kein Verbrecher. Und ihre Männer, soweit ich sie kenne, auch nicht.
Es ist vollkommen gleichgültig, was die Herren in Washington sich dabei gedacht haben, dass Sie hier sind. Sie sind hier und nur das zählt. Von hier aus, haben Sie eine neue Chance.
Wehe Ihnen, wenn Sie jetzt aufgeben!!! Dazu haben sie kein Recht!!! Sie stehen vorne und wenn Sie aufgeben, dann ist Ihre aller Sache verloren. Also werden Sie sich hoch erhobenen Hauptes vor die Reste der NKS stellen und Sie werden Ihnen Hoffnung machen. Und Sie werden eine Lösung finden. Vielleicht nicht Heute, vielleicht nicht Morgen. Aber irgendwann ganz sicher."
"Um unsere Sache durchzusetzen müssen wir in Mexiko einmarschieren...und das können wir alleine nicht. Die USA müssen sich auf einen Krieg einlassen, dessen Ausgang mehr als ungewiß ist und viele Menschen, die mit der ganzen Sache nichts zu tun haben werden sterben oder Leute verlieren, die ihnen lieb und teuer sind." sagte er ruhig
"Wenn es los geht sind auch Sie und Ihre Schwestern in Gefahr und wenn die Mexikaner hier einfallen, dann werden Sie in der gesamten Union nicht mehr sicher sein und das alles, weil eine Hand voll Patrioten sich geweigert haben dem Befehl ihres Oberkommandierenden folge zu leisten... Alles ist aus den Fugen, Miss O´Neal...Alles ist durcheinander geraten."
"Der Abend gestern im Saloon hat mich zum NAchdenken gebracht, wissen Sie. Meine erste Aufgabe hier wird es sein wieder einen Priester zu holen... eine Stadt ohne Priester wird ja wohl kaum für Südstaatler bewohnbar sein oder? " scherzte Sam
Er wendete Lizzy und ging langsam wieder Richtung Lazarett.
"Jetzt sind Sie auf dem richtigen Weg", seufzte Lizzy erleichtert.
"Ich wollte Sie weder verärgern, noch Sie provozieren. Ich hoffe, Sie verzeihen mein Eindringen in Ihre Privatsphäre. Wenn Sie es wünschen, werde ich einfach das ganze Gespräch vergessen und wir reden nie wieder darüber.
Und ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie einen Priester in unsere verwaiste Kirche holen würden. Wenn die Flüchtlinge hier sind, muss das Leben für sie weitergehen. Ein Priester wird nicht das Einzige sein, was sie brauchen. Es wird viel Arbeit auf Sie zukommen. Wenn Sie unsere Hilfe brauchen, sagen Sie das bitte, wir kennen uns hier in der Gegend ganz gut aus.
Die Unionssoldaten werden Ihnen sicherlich auch gerne weiterhelfen und das nicht nur, weil es ihnen irgendjemand befiehlt. Ich glaube, dass die beiden Captains und ihre Untergebenen gute Menschen sind."
"Darauf würde ich mich nicht verlassen, ich meine auf einen milden Winter. Hier regnet es manchmal im Winter sehr viel. Die Wege werden dann schlammig und unbegehbar."
Sam kam zurück ins Lager, seine Männer schauten ihn an und er erwiederte den Blick.
"Legen Sie sich hin und ruhen Sie sich aus.... wir alle brauchen Schlaf. Außer den Wachen will ich hier draußen niemanden mehr rumspringen sehen..."
Die Leute nickten und Sam ging weiter in sein Zelt.
Er setzte sich an den Tisch und und holte Papier und Feder hervor.
Nachdem er sich eine Zigarre angezündet und ein Glas Whiskey eingeschenkt hatte begann er zu schreiben. Sam wollte an diesem mehrere Schreiben aufsetzen. Ein Brief an seine Familie, einen an die Familie Purcell, seinen Abschied und sein Testament.
Verschreckt durch den Aufruhr, der plötzlich in Laredo durch einrückende Unionstruppen verursacht worden war, hatte Lizzy ihr Gespräch mit einem der Privates unterbrochen und war, während die NKS'ler in Alarmbereitschaft waren, schnell Richtung Restaurant davon geeilt.
Aye, Sir?!" rief der Sergeant der sofort ins Zelt kam
"Gehen Sie zu diesem Major O´Melly, richten Sie meine Empfehlung aus und meine Einladung später einen guten Whiskey mit mir zu trinken, außerdem würde ich mich gerne kurz mit ihm unterhalten...." befahl Sam
Aye, Sir!" antwortete BArnes und ging los diesen Major zu finden
Bruce war sofort zum NKS Lager geeilt. Jetzt wurden sie Schritte des alten Soldaten aber etwas langsamer, denn zuletzt hatte er graue Uniformen im Krieg gesehen.
Bei der Wache angkommen, grüßte er höflich und stellte sich vor. "Ordonnance Sergeant Bruce McCormik von Stab von General Forrester. Ich würde gerne Colonel McAllister sprechen wenns genehm ist", meinte er freundlich.
Bruce salutierte zackig und setzte sich dann. "Guten Abend, Sir. General Forrster läßt seine Empfehlung aussprechen und lädt sie in etwa einer halben Stunde zu einem guten Glas Hudson Bay, einem Imbiss und einer Besprechung der Lage ein. Der Ort wäre das Sheriff Office, was dem General zur Zeit als Büro dient, da der Sheriff ja wohl zu einer kurzen Reis aufgebrochen ist.", erklärte er umgänglich, aber mit Respekt.
"Kann ich dem General ihr Erscheinen melden, Sir?", fragte er abschließend.