"Ach Cathy... sowas will ich nicht nochmal hören !" meinte er
"Wir werden eines schönen Tages auf irgendeiner Veranda sitzen und uns an unsere Abenteuer erinnern...." Sam lächelte
Er nahm noch einen Zug von der Zigarre.
"Aber bis es soweit ist, tun wir das was wir gelernt haben..."
Sam bemerkte eine Gestalt in der Nähe, erkannte Charlotte aber nicht gleich.
"Und dann will mir Grant auch noch ne Brille verpassen...tz.... als ob ich ein alter Tattergreis wäre..." der General klang geradezu empört über diese Idee
Schließlich schaute er an der Person hoch die da stand und schluckte. Er stand auf und sah Charlotte in die Augen.
Dann grinste sie frech: "Kochen? Aber General, sie haben doch schon eine Köchin, was geben sie der auch frei? Nein, mein Lieber, so nicht."
Sie drohte ihm spielerisch mit dem Zeigefinger und seit sehr langer Zeit kam einmal wieder die Cathy zum Vorschein, mit der Sam sich angefreundet hatte.
"Sam, oh ja, versprich mir, dass Du auf Grant hören wirst. Du mußt vollkommen in Form sein, wenn Du den Mexikanern die Hölle heiss machen willst. Also auch richtig sehen können. Du bist noch nicht alt, aber ich möchte, dass Du alt wirst und nicht einen Mexikaner übersiehst, weil Du zu eitel bist, eine Brille zu tragen..."
Cathy wollte ihre Strafpredigt noch weiter ausdehnen, doch etwas an dem Blick Sams ließ sie stutzen. Sie sah hoch und erkannte Charlotte.
Freundlich lächelte sie die Frau an und drückte noch einmal Sams Arm. "Leb wohl Sam, wir sehen uns wieder." Dann stand sie auf, sah Charlotte an und wünschte ihr ebenfalls eine gute Reise. "Mrs. Lacy, passen Sie gut auf sich auf."
Cathy salutierte vor dem General, nickte beiden zu und verschwand ohne ein weiteres Wort im Gedränge auf dem Bahnsteig.
__________________________________________________ Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865
Er gab ihr einen Kuß auf die Stirn und lächelte sie an.
"Alles wird gut... und verspreche dir, daß, wann immer ich gehe, ich stets den Weg zu Dir zurück finden werde..."
Sam streichelte ihr über den Kopf.
"Halte Dich an Grant und O´Boyle...und an Claudine... sie werden dir helfen wenn sie können. Wichtig ist jetzt, daß Du deine Angelegenheiten baldmöglichst regelst... wir geben nicht kampflos auf, hörst Du ? Wir geben niemals kampflos auf ! Und meine zukünftige Braut wird nicht aus ihrem Haus vertrieben... schon gar nicht von so einer Person. Wenn wir nach Virginia kommen, räumen wir auf, einverstanden ?" fragte er in dem Versuch ihr Mut zu machen
"Du schaffst das auch sehr gut ohne mich." er lächelte aufmunternd
"Du hast selbst gesagt, wie weit du gekommen bist... dann wirst Du jetzt auch noch weiter gehen."
Er atmete tief durch.
"Was den Verräter angeht... der wird sich noch wünschen, die Mexikaner hätten mich erwischt." sagte er bitter
"Es gibt Regeln, die man in unserer Gesellschaft nicht übertreten sollte... und ich lasse es nicht zu, daß sie jemand übertritt und dann ungestraft davon kommt..."
Charlotte wußte, was Sam mit George machen würde, falls er ihm über den Weg läuft.
"Wir werden sehen, Liebling.... Bewahre Du nur deine HAltung... alles andere ist unwichtig. Vielleicht solltest Du dich noch für deinen Ausbruch von vorhin entschuldigen." überlegte Sam
Es schien immer kälter zu werden.
"Eigentlich könnte ich Dich auch einfach schon mitnehmen....." fuhr er leicht grinsend fort
"Ich würde.... wenn ich könnte... aber das Medical Department ist diesbezüglich unabhängig." meinte er leicht traurig
"Aber ich erwarte, daß Du zukünftig mit mir frühstückst, wenn wir denn im neuen Hauptquartier sind... " fuhr er fort
Eine kleine Gruppe schwarzer Soldaten in Grau passierte die Bank, angeführt von einem Lieutenant, welcher im Vorbeigehen salutierte. Sam erwiederte den Salut und wandte sich wieder seiner Verlobten zu.
"Etwas mehr als ein halbes Jahr.... man könnte sagen... es ist in greifbarer Nähe... " Sam strahlte sie an
"Dann darfste mir endlich keine Widerworte mehr geben !" lachte er und zwinkerte ihr zu