"Hm, isch hatte nur so den Eindruck als würden Sie über etwas nachdenken.", antwortete Claudine zögernd. Wenn der Captain nicht darüber reden mochte, war es für sie völlig in Ordnung. Zwischen ihnen Beiden bestand kein Freundschaftsgefüge wie bei Patrick und dem Captain. Sie verstand sich zwar sehr gut mit Ihrem Vorgesetzten, aber privater Natur waren ihre Gespräche eher selten.
Es war der Morgen des 23. Novembers. Wesley hatte noch einen schweren Kopf von der gestrigen Nacht, ich wollte nie wieder mit Medics trinken. Was die aushalten konnten ist unmenschlich dachte er. Die Wagen waren gepackt und die Privates warteten nur noch auf Stewards und Ärzte der US-Armee. Wesley war etwas ungeduldig, immer hin hatte er Captain Montgomery zugesagt, dass alles nach dem Zeitplan laufen würde.
"Captain Grant, Steward Murphy!"
Er seufzte und rechnete damit noch etwas warten zu müssen.
Elias drehte sich um und schaute den jungen Private mit gutmütigem Lächeln an. "Wir sind ja schon da meinte er und schwang sich in den Sattel seines Pferdes, während Patrick einen der Wagen bestieg und neben Baker platz nahm.
Dann ritt der Captain noch einmal die Kolonne entlang und schaute den Wagen mit den Krankenschwestern und Steward Roquefort hinterher die zu einem wartenden Zug aufgebrochen waren. Er hatte der jungen Sanitäterin die Verantwortung über die Schwestern gegeben und ihr zwei Attendents zur Seite gestellt.
Als er zurückkam reihte er sich neben dem Wagen von Murphy und Baker ein und gab Jakob Montgomery an der Spitze des Konvoys ein Handzeichen.
Langsam setzten sich dann die Wagen in Bewegung und ließen Laredo hinter sich.
Leger grüßte Elias in die Richtung von Captain Rusch, dem konföderierten Militärarzt, der die Leitung des Hospitals übernommen hatte.
Als die das letzte Haus der Stadt, das von Sheriff Foster, erreicht hatten schaute sich Elias noch einmal um und ließ seinen Blick über die Stadt schweifen, die für einige Monate ihr Zuhause gewesen war und deren Wideraufbau sie miterleben durften.
Ein wenig Wehmut lag in seinem Blick, doch freute er sich auf Fort Mason und das Hospital, denn dort war die Welt in Ordnung und alles lief in geregelten Bahnen. Doch vielleicht hatte ihm gerade das an Laredo so gut gefallen...die Tatsache, dass Improviaton gefragt gewesen war und eben nicht alles auf Zuruf funktionierte.
Aber das lag jetzt hinter ihnen...und vor ihnen ein anstrengender Marsch von 14 Tagen, durch die ungewöhnliche Kälte von Südtexas...
Lassiter musste ersteinmal gegen irgendetwas treten nachdem er das Gebäude verlassen hatte und da kam ihm eine harmlose, leere Dose gerade recht, die in hohem Bogen in den Büschen verschwand. Dann schaute er auf den Brief, der einen sehr offiziellen und militärischen Charakter hatte. Immer noch schlecht gelaunt riß er ihn auf und das erste was ihm entgegenfiel waren 6 Sterne auf schwarz. Dieser Umstand genügte um ihn soweit zu verwirren, dass er den Brief dann auch las und seinen Ärger ersteinmal vergaß.
...Oberbefehlshaber der...bla bla...befördern wir sie...Colonel...bla bla...Surgeon General des Medical Departments der neuen Konföderierten Staaten...Ausbildung von medizinischen Personal....gez. Stafford...
Lassiter wurde es kurzzeitig schlecht und er las den Brief noch 2 mal. Er träumte offensichtlich nicht. Aber Surgeon General von etwas zu sein, dass es nur auf dem Papier gab?
Er ging zu einem Wassertrog und spülte sich ersteinmal kaltes Wasser ins Gesicht und las den Brief ein drittes Mal. Es hatte sich nichts geändert.
Ein gutes Frühstück...ja, das brauchte er jetzt. Er unterdrückte den Refelex wieder in Gebäude zu gehen und dem General die Beförderung zurückzugeben und ergab sich in sein Schicksal. Jetzt konnte er nicht mehr kündigen, denn jetzt war er dafür verantwortlich, dass diese Armee wieder eine medizinische Abteilung bekam, die diesen Namen auch verdiente.
Nachdenklich lenkte er seine Schritte zum örtlichen Restaurant.
TBC: O'Neils Meal House
Captain (MD) Lassiter Rush Assistent Surgeon des CS Medical Department Garnisionsarzt von Laredo
Orry hatte lange überlegt und dann doch den Schritt gewagt und um seine Entlassung gebeten, diese wurde ihm auch bereitwillig gewährt. In den letzten Monaten hatte er keine wichtigen Aufgaben mehr bekommen, nur normalen Kasernendienst. Es schien ihm als würde man ihm nicht mehr voll vertrauen.
Orry hatte sich auf sein Pferd gesetzt und war los geritten, ohne festes Ziel.
Jetzt ritt er über die Maine Street von Laredo. Vor Jahren war her schon einmal hier gewesen und jetzt war die Stadt nicht wieder zu erkennen. Überall wurde gearbeitet und gebaut, es wimmelte nur so von Zivilisten und Soldaten. Wobei es immer wieder ein komisches Bild war wenn Grau uns Blau friedlich nebeneinander hergingen.
Er hielt vor dem Sheriffoffice an fragte einen Passanten nach dem Weg zum HQ und nach General Stafford. Als er die Information erhalten hatte ritt er weiter.
Nach der Besprechung ging Orry wieder zurück zu seinem Pferd. Er kramte einen Augenblick in seiner großen Satteltasche, dann fand er was er suchte.
Zum Vorschein kam eine Uniformjacke eines CS-Colonels. In den letzten Wochen in Mason hatte Orry seine alte Dienstkleidung gesäubert und ausgebessert. Jetzt sah sie wieder fast neu aus. Er legte seine Lederjacke ab und zog die Uniform an. Orry war wieder zu hause!
Als letztes legte er den Waffengurt an und strich die Jacke, fast liebevoll, glatt.
----------------------------------------------- Chief of Staff CS - Streitkräfte
Orry sah sich ein wenig die Stadt an, hin und wieder war er für einen Moment irritiert wenn Soldaten vor ihm salutierten.
Mit einmal verspürte er Lust auf einen Kaffee und da er bis zu seinem Treffen mit Colonel McAllister noch ein paar Minuten Zeit hatte, ging er zu dem kleinen Restaurante was er am Ortseingang gesehen hatte.
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