„Vielleicht ist das so Sir. Sie sprechen, sicherlich aus einer langer Erfahrung heraus die mir ohne Zweifel fehlt. Aber derzeit habe nicht vor meine Ideale zu verraten, und Gott behüte, dass es jemals so weit kommt. Vielleicht haben Sie auch das Gefühl, dass ich die Dienstvorschriften zum Frühstück einnehme Sir, ich muss Ihnen sagen, vieles habe ich schon gelassen, ignoriert. Mag sein, dass ich derzeit in Ihren Augen als überzogener Paradesoldat wirke und vielleicht gehe ich damit unter Sir, dann aber mit erhobenem Haupt und als gutes Beispiel. Glauben Sie mir, ein großes Loch würde mein Verlust nicht in die Familie der Bakers reißen, denn es gibt nur noch zwei, und in absehbarer Zeit werde ich der letzter Baker, einer stolzen Soldatenfamilie sein. Es mag sich in den Ohren eines Offiziers komisch anhören aber auch unter den Unteroffizieren gibt es stolze Soldatenfamilien.“

"Mr Baker, Sie sind ein Phänomen. Man sagt Ihnen etwas und Sie verdrehen einem die Worte im Munde.... oder wann hatte ich gesagt daß Sie ihre Ideale verraten sollten? Wenn ich dieser Meinung wäre würde ich die Uniform des Tyrannen anziehen und nicht an den grauen Satteldecken festhalten."

Er leerte sein Glas und nahm noch einen Zug von der Zigarre.

"Und ich ziehe jeden Unteroffizier den meisten Offizieren vor... die Leute haben wenigstens Ahnung von dem was sie tun."

„Verzeihen Sie, ich habe wohl das mit dem Resignieren und die Verhaltensweise so einer, hoch gelobten Südstaatengentlemen durch einander gebracht. Aber es gibt auch durch aus gute Offiziere, die Wissen was sie tun Cpt. Grant zum Beispiel. Dann müssten Sie ja große Stücke auf Cpt. Baithen halten Sir. So als getarnter Unteroffizier.“ Wesley schmunzelte.

„Mit dem Tyrannen meinen Sie vermutlich El Stupido?“

Sam grinste.

"Nein ich meine nicht den Poncho." sagte er

"Sie haben halt die beste Zeit verpaßt.... das waren noch die großen Zeiten des Soldatentums... Ich werde nie vergessen wie mein Bruder und ich uns gegenüberstanden, damals in Gettysburg." er schwelgte kurz in Erinnerungen

Er goß sich und Baker noch etwas nach.

"Baithen halte ich für einen sehr fähigen Mann, in der Tat. Er ist allerdings zu...hmmm... man könnte sagen zu "lieb". Aber das wird mit der Zeit auch kommen... Sagen Sie mal... wo wollen Sie in 2, 3 oder 4 Jahren stehen? Was wollen Sie erreichen... abgesehen davon den Krieg zu überleben."

Wesley nickte Sam danket zu.

„Zuallererst einmal gehe ich über Ihre Spitze hinweg, denn sofern Sie meinen Präsidenten beleidigen würden müsste ich ja mit Ihnen vor die Tür gehen, Offizier hin oder her...“

Er lächelte

„Wie ich eben schon Miss Roqfourt sagte ist es mein Ziel mir hier meine Sporen zu verdienen und dann in die Fußstapfen meines Großvaters zu treten und Ausbilder zu werden. Und in mein Haus in New York zurückkehren und eine Familie gründen.“

"Vor die Tür gehen?" Sam lachte

"Mr Baker, verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich könnte noch nichtmal ein Duell mit Ihnen ausfechten, wenn wir Zivilisten wären. Zwischen uns liegen Welten, so arrogant es auch klingt."

Er nahm noch einen Zug von der Zigarre und drückte diese dann aus.

"Aber es freut mich zu hören daß Sie auf jeden Fall etwas haben, auf das Sie hinarbeiten können."

Er erhob das Glas.

"Trinken wir auf ein baldiges Ende dieses Krieges und daß wir ihn alle überleben!"

In Wesleys Augen konnte man leichten Ärger aufflammen sehen.

„Wie Sie meinen Sir.“

Er hob das Glas an.

„Auf das Kriegsende trinke ich gern.“

Beiden nahmen einen Schluck und dann sagte Wesley:

„Und das nächste Mal würde ich gern auf die Frühlingsgefühle trinken, die scheinen hier ja ausgebrochen zu sein.“ Ein freches Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.

"Ohja in der Tat... Liebe findet immer einen Weg, egal zu welcher Zeit." sagte er

"Mit meiner Verlobten haben Sie sich ja bereits gut unterhalten, wie ich gesehen habe." meinte er grinsend

"Haben Sie auch ein Mädchen daheim?"

'Verlobt' dachte Wes bei sich 'das erklärt doch einiges'

"Dazu gratuliere ich Ihnen herzlich Sir, nein ich habe kein Mädchen, jedenfalls nicht direkt..."

"Das ist doch schön, mit der Liebe meine ich Sir, Sie, Miss Lacy, Miss O'Neal, Higgins, der Captain..."

"Ach Sie wußten es wohl noch nicht? ... Ich danke Ihnen." meinte er freundlich

"Der Captain ist verliebt? Wer ist denn die Glückliche?" fragte Sam dann neugierig

Wes zuckte mit den Schultern.

"Keine Ahnung, ich habe nur mitbekommen, dass der Captain seiner Schwester, Miss Lacy, jemanden vorgestellt hat und Miss Lacy diese Dame wohl nicht mag. Und daraus schloss ich, dass der Captain verliebt ist, warum sollte er seiner Schwester sonst einer Dame vorstellen?"

Das Miss Lacy sie als Flittchen beschipft hat erzählte Wes natürlich nicht, auch nicht, dass er genau wusste um wen es geht und ob der Captain wirklich verliebt war oder nur eine Beischlafsvollzugsgehilfin brauchte wusste er ebenfalls nicht. Aber die Situation wollte er einfach nicht unkommentiert lassen.

"Ach Sie meinen Purcell...... ich dachte Sie meinten Baithen... Naja...von Liebe will ich da mal nicht sprechen. Es schickt sich wohl kaum für einen Mann in seiner Position und von seinem Stand sich mit einer Hure herumzutreiben.... nicht öffentlich zumindest." schoß es aus Sam heraus

Er sah Baker an.

"Verzeihen Sie.... Aber Mr Baker, reden Sie im Zusammenhang mit dieser PErson nicht mehr von einer Dame. " meinte Sam ernst

Wes nickte und war allen ernstes total verwundert wie ruhig der General war. Andere Offiziere hätten ihn für diese Spitzen schon längst züchtigen lassen. Aber nachdem was Lämle sich erlaubt hat ....

„Kein Problem Sir, ich könnte auch davon absehen sie Person zu nennen. Darf ich Ihnen sagen, sofern ich Ihnen damit nicht zu nahe trete, dass ich Miss Lacy sehr schätze, wobei ich nur ein einfacher Mann von der Ostküste bin.“

Ihm war bewusst , dass dem General vermutlich seine Meinung humpen egal.

"Das freut mich zu hören... Sie ist auch ein liebenswerter Mensch... und das hier ist kein Ort für sie...aber sie ist störrisch wie ein Maultier. Schon von klein auf... " er grinste

"Wie dem auch sei..."

Sam stand auf und ging zu seinem Schreibtisch. Er nahm ein paar Papiere auf und zerriß sie.

Wesley sah ihn verwundert an. Und stand ebenfalls auf.