Sam ging zu der Karte an der Wand, welche den aktuellen Frontverlauf zeigte.
"In etwa hier finden Sie Colonel O´Hara und die 2nd US." meinte er und deutete auf einen Punkt der Karte
Er nahm seinen Platz wieder ein.
"Gibt es noch etwas. was Sie wissen möchten? Ich bin gerade in Plauderlaune und wo wie hier schonmal unter uns sind. "
Sam wirkte freundlich auf Wesley, wenngleich eine gewisse Anspannung durchaus zu spüren war. Der General schien permanent nachzudenken, vermutlich über den Krieg, die jüngsten Ereignisse oder was auch immer.
"Machen Sie zwischendurch mal Fehler und bleiben Sie an erster Stelle Mensch und dann Soldat. Halten Sie Ihren Kopf unten und spielen Sie nicht den Helden. In ausweglosen Situationen ist verstecken manchmal die beste Möglichkeit. Und jetzt werden Sie gewiß wieder darauf anspielen, daß ich mich mit solchen Situationen ebenfalls nicht abfinde und immer versuche mit dem Kopf durch die Wand zu rennen.... das ist das Privileg des Offiziers... außerdem blute ich meistens genauso wie alle anderen auch."
Sam grinste Wes an.
"Und überlegen Sie sich, ob es nicht vielleicht besser wäre, Ihre Ziele höher zu stecken."
„Meine Ziele höher zu stecken Sir? Ich werde darüber nachdenken und sobald ich mit dem Krieg durch bin melde ich mich bei Ihnen. “
Wesley lächelte den General an.
„Und Sir ich bin nun wirklich niemand der versucht den Helden zu spielen, darauf gebe ich Ihnen mein Wort. Allerdings würde ich es vor Miss Lacy niemals verantworten können, wenn Ihnen etwas passiert, weshalb ich meinen Vorgesetzten stets folgen werde.“
Gab er dann schelmisch zurück.
Private Wesley Baker 2nd US Cav. A-Cy, 1st Platoon
"Wie Sie meinen, Mr Baker. Aber zum Glück werden Sie bald wieder bei Ihren Leuten sein, so daß Sie nicht in die Verlegenheit kommen werden auf mich aufzupassen." grinste Sam
Er nahm noch einen Schluck Whiskey.
"Um ehrlich zu sein bin ich froh, gleich ins Bett zu dürfen... " er lächelte müde
Sam saß an seinem Schreibtisch und arbeitete den Rest seiner Unterlagen durch.
Heute wollte er aufbrechen und die anderen Stellungen, die Frontlinie entlang inspizieren.
Der General war das Warten satt. Zwischendurch versuchten die Mexikaner hier und dort durch die Front zu brechen, aber auch das taten sie nicht wirklich enthusiastisch. Die Aussicht, dem Medical Department fern zu sein, erfreute ihn jedoch sehr.
Sam packte seine Tasche und kontrollierte seine Waffe, als sein Magen knurrte.
"Oh ja... Frühstück wäre gut..."
Er wollte gerade in die Küche gehen, als er etwas auf dem Hof hörte.
Sam saß in seinem Büro und arbeitete Berichte durch.
Seine Pläne gingen gut voran und neueste Berichte aus dem Hauptquartier veranlassten den General diverse Verlegungen in die Wege zu leiten.
Mittlerweile hatte die 2nd NKS Army fast die komplette Truppenstärke erreicht... ein Großteil der Soldaten bestand aus Veteranen, die es kaum erwarten konnten die Flagge der Konföderation wieder im Wind wehen zu sehen.
Der General lehnte sich in seinen Stuhl zurück. Nach seiner Rückkehr hatte er eine Nachricht ans HQ geschickt... bisher wurde er vertröstet... frühestens im Dezember war mit einer Antwort zu rechnen... aber er konnte warten.
Lizzy hatte ihn sprechen wollen, fiel ihm plötzlich ein. Er hatte keine Zeit gehabt in Ruhe mit ihr zu sprechen. Das wollte er dann heute in Angriff nehmen.
Es klopfte an der Tür und nach Sams Herein, bugsierte Lizzy mit einem Lächeln das Tablett in den Raum.
"Guten Morgen Sir. Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen. Werden Sie heute alleine frühstücken?",
fragte sie freundlich und begann das Frühstück auf einem kleinen Tischchen aufzubauen. Mit Lizzys Eintreten zog der Duft von frischgebackenem Brot, frisch aufgebrühtem Kaffee und gebratenem Speck durch den Raum.
--------------------------------------- Gott schließt nie eine Tür, ohne eine andere zu öffnen. (Irisches Sprichwort)
"Guten Morgen, Miss O´Neal... ich hab geschlafen wie ein To... Baby." er stand auf
"Ich denke schon... Cpt. Scott wird erst in 2 Tagen wieder da sein... und sollten Sie auf Mrs Lacy anspielen... sie dürfte wohl mit dem restlichen medizinischen Personal frühstücken." meinte er grinsend
Abgesehen vom Abendessen, was jeden Abend geradezu zelebriert wurde, fast wie in den alten Zeiten, bestand Sam darauf die Distanz zwischen ihm und Charlotte zu wahren. Eine Krankenschwester und ein General frühstücken nunmal nicht zusammen. Charlotte ärgerte dies, aber trotzig wie sie war nahm sie es hin.
Er ging herüber zum Tisch.
"Nehmen Sie doch Platz.... wenn ich nicht irre, wollten Sie ohnehin mit mir sprechen, nicht wahr ?" fragte er Cathy und setzte sich an den Tisch
Lizzy stellte das zweite Gedeck wieder auf das Tablett zurück und grinste Sam ebenfalls an.
"Nun ja, wie Sie wünschen", erwiderte sie und goss Sam einen Kaffee ein. Dann setzte sie sich ihm gegenüber auf den anderen Stuhl.
"Hmmm ja" man merkte ihr an, dass ihr der Gesprächsanfang schwer fiel und es ihr sichtlich unangenehm war, doch sie riss sich zusammen, während sie Sam zu sah, wie er sich seinen Teller zurecht machte, dann gab sie sich einen Ruck.
Sie sprach schnell und hektisch, als fürchtete, dass sie wenn sie nur einmal Luft holte, ihre Bitte nicht zu Ende sprechen würde:
"Ich ... ich würde Sie gerne um etwas bitten. Auch wenn mir bewußt ist, dass es eine große Bitte ist. Und dass es genügend Gründe gibt, dies abzulehnen. Aber ich würde die Weihnachtsfeiertage sehr gerne bei meiner Familie in Washington verbringen. Ich war an Weihnachten noch nie alleine. Ich meine, ohne Familie. Und ich würde so gerne meinen Neffen kennen lernen."
Lizzy verließ der Mut.
"Ich ... es tut mir leid... ich sollte Sie nicht mit so etwas belästigen. Sie haben andere Sorgen."
Lizzy machte Anstalten, aufzustehen.
--------------------------------------- Gott schließt nie eine Tür, ohne eine andere zu öffnen. (Irisches Sprichwort)
"Sitzen bleiben!" sagte er knapp und machte seinen Teller fertig
"Möchten Sie nichts essen?" fragte er freundlich
"Sie haben sich einen Urlaub verdient, Lizzy. Und richten Sie meine Grüße an Ihre Familie aus und ein gesegnetes, friedvolles Weihnachtsfest." fügte er hinzu und nahm einen Schluck Kaffee
"In ein paar Tagen kommt ein Konvoi hier vorbei, der weiter zum HQ zieht. Von da aus werden Sie dann am Besten mit dem Zug weiterfahren."