Lizzy wirkte ein wenig verlegen, als sie die Schüssel auf den Tisch stellte.
Dann besann sie sich und grinste: "Ja, mag sein, aber der Junge ist noch nicht lang genug hier, um zu wissen, dass ich nicht beisse. Für den Moment hat er einen fürchterlichen Schreck bekommen und das geschieht ihm ganz recht.
Aber ich bitte Sie, Sie haben ja immer noch keinen Kuchen genommen."
Lizzy suchte ein schönes Stück Apfelkuchen raus und legte ihn auf einen Teller, welchen sie Julie hinhielt.
"Essen Sie ihn, so lange er noch warm ist. Möchten Sie Sahne dazu?"
--------------------------------------- Gott schließt nie eine Tür, ohne eine andere zu öffnen. (Irisches Sprichwort)
"Sehr gern Ms Lacy, aber Sie empfinden ein Loch in meiner Brust als Vergnügen?" Wes grinste schelmisch. "Und sofern ich einmal doch indiskret sein sollte verzeihen Sie einem einfachen Soldaten. Leider sind mir die Umgangsformen der hohen Gesellschaftsschicht fremd Ma'am."
Er führte sie etwas unsicher in den Raum und zum Apfelkuchen.
Private Wesley Baker 2nd US Cav. A-Cy, 1st Platoon
Julie hatte "Ja bitte, Miss O'Neal" auf deren Frage nach der Sahne geantwortet. Sie hatte gerade ihren Teller in Empfang genommen und sich noch einmal bedankt, als Private Baker mit Miss Lacy zu ihnen stieß.
"Miss" grüßte sie erst Miss Lacy freundlich mit einem Nicken. In Erwartung des Kuchens hatte sie gerade wirklich gute Laune bekommen.
"Private..Hat der Kuchen Sie also von Ihren neuen Freunden weggelockt?" fragte sie mit einem irgendwie etwas schelmisch wirkenden Grinsen.
Als Claudine bemerkte, dass Miss Ashbury nicht richtig wach wurde, schüttelte sie sie sanft an der Schulter. "Nischt einschlafen Miss Ashbury. Sie müssen ihren Kreislauf in Gang halten. Möchten sie vielleicht aufstehen und ein Stück von Miss O'Neals frisch gebackenen Apfelkuchen essen und einen Schluck kräftigen Kaffee dazu genießen? Isch könnte misch um Unterstützung kümmern, damit sie sicher auf einen Stuhl zum sitzen kommen. Das würde ihnen sischerlisch helfen."
Der Blick des Privates wanderte unsicher zwischen Miss Lacy und Deveraux hin und her. Er wirkte ein wenig verwirrt, was in der letzten Zeit schon fast sein Normalzustand zu sein scheint. Dann bot er der Lieutant ebenfalls einen Stuhl an und fischte auch noch einen für Miss O'Neal aus einer Ecke. Sein Blick wanderte dann zu Claudine.
"Steward ich denke es ist im Sinne der Damen und sofern 1st Lt Deveraux es genehm ist, würde ich Sie ebenfalls gern dazu bitten." Er bemerkte in seiner Aufregung gar nicht, dass sich Claudine mit Miss Ashbury unterhielt.
Jetzt kam die größte Hürde für den jungen Soldaten, er wusste einfach nicht was er sagen sollte und seine Augen huschten schnell über die Damenreihe.
Private Wesley Baker 2nd US Cav. A-Cy, 1st Platoon
Das schmerzhafte, aber amüsierte Lachen von Victoria ging in einen Husten über. "Kreislauf in Gang halten klingt gut, Ma'am! Allerdings mag ich weder Kaffee noch Apfelkuchen. Aber ich würde mich gerne ein wenig in den Hauptraum setzen, wo ich den anderen zuschauen kann. Wo sind eigentlich Mr. und Mrs. Carrigan?"
"Hm, wie sieht es denn mit Tee aus? Ansonsten könnte isch ihnen ein Mittel zur Stärkung spritzen, Mam.", antwortete Claudine. "Und wenn sie auch keinen Tee mögen, so wird es ihnen etwas Gesellschaft sicherlich gut tun. Wenn sie mir ihren Arm geben, helfe isch ihnen auf."
"Oh, danke, Ma'am", antwortete die Rangerin und richtete sich mit Hilfe des Stewarts auf, wobei sie versuchte, möglichst wenig Gewicht auf die junge Frau zu verlagern. Nichts hasste sie mehr, als hilflos oder von jemandem abhängig zu sein, außerdem wollte sie Roquefort nicht zur Last fallen. "Aber bitte auch keinen Tee." Überrascht sah sie das Kaffeekränzchen unweit entfernt und musste lächeln. Kaum war das letzte Gefecht vorbei, wurde wieder die Gemütlichkeit herausgekramt.
Nachdem Miss Ashbury auf dem Tisch saß und ihre Beine über die Kante hinunter hingen ließ sagte Claudine:"Sie bleiben jetzt bitte hier kurz sitzen und isch hole etwas zur Stärkung. Denken sie, es wird gehen, ohne das sie mir hier gleisch vom Tisch fallen?" fragte sie mit einem besorgten Blick. Das "Kaffeekränzchen" hatte sie noch gar nicht bemerkt.