Rosa und Joe Petersen sind aufgrund der Situation in den New Confederate States in den Staaten geblieben und haben vorübergehend ein Haus in Austin angemietet. Natürlich möchten beide zurück nach Baja und versuchen vergeblich, Informationen zu bekommen. Der Ball bietet eine willkommene Abwechslung.
"Ist es möglich, die Schlafsäle der Kinder zu sehen oder auch einmal deiner Unterrichtsstunde beizuwohnen?, fragte Joe." Das gäbe uns die Gelegenheit, ein paar Kinder näher kennenzulernen."
"Das Wichtigste ist für uns, den Kindern eine neue Familie zu geben und ihnen eine gute Erziehung angedeihen zu lassen. Das beinhaltet natürlich auch eine gute Schulbildung, damit sie später einen guten Start ins Leben haben. Sobald wir in Austin eine neue Bleibe gefunden haben, werden wir uns mit Miss Cathy in Verbindung setzen und erste Kontakte zu den Kindern knüpfen. Am besten wäre ein Geschwisterpäärchen oder zwei Kinder, die sich angefreundet haben. Das würde die Eingewöhung für die Kinder erleichtern."
Joe machte eine kurze Pause. Urplötzlich musste er wieder an das Waisenhaus in Roguez denken. Wie die Erzieherinnen ihn wegen jeder Kleinigkeit schlugen, ihn Sohn einer Hure nannten. Seine Mom, die immer so gut zu ihm gewesen, die das nicht verdient hatte.
"Sobald sich die Lage in Mexiko beruhigt hat, werden wir auch dorthin zurückkehren.", fügte er hinzu
"Wir haben auf dem Ball schon mit Miss Cathy gesprochen. Zunächst werden wir vorsichtigen Kontakt zu den Kindern knüpfen. Vor allem möchten wir vermeiden, dass es aussieht, als ob wir eine Kuh oder ein Pferd kaufen. Es soll ja kein Handel, sondern eine Herzensangelegenheit sein. Deshalb wollte ich Sie bitten, auf unserem Rundgang den Kindern nicht zu sagen, dass wir an einer Adoption interessiert sind. Wir wollen uns zunächst einfach nur umsehen und uns einen Überblick verschaffen.",antwortete Joe.
Auch Joe hatte die Blicke bemerkt, was ihn allerdings etwas verwunderte, da die Texaner doch eher auf der Seite des Südens gekämpft hatten. Er vermied es aber, etwas dazu zusagen und nahm einfach nur demonstrativ Rosas Arm.
"Wie lange schätzen Sie denn die Bauzeit für das Bauzeit für das Waisenhaus?", fragte er interessiert.
"Wir können ja die Nachricht zusammen schreiben. Sollte ich El Pendejo jemals in die Finger bekommen, gnade ihm Gott." Joes Gesicht nahm einen harten Ausdruck an. "Ich töte eigentlich nur aus Notwehr. Aber bei diesem Bastard würde ich keine Sekunde zögern, ihm eine Kugel zu verpassen." Doch er hatte sich schnell wieder in der Gewalt "Tut mir leid, Corazon. Ich hätte das nicht sagen sollen. Das mit dem Hausstand lässt sich auch regeln. Wie du weißt, hatte ich Glück beim Pokern und konnte auch noch etwas Geld beiseite legen, so dass wir über die Runden kommen sollten."
Joe lächelte aufmunternd. "Wir werden einfach das Beste aus der Situation machen. Glaub mir, ich vermisse Mexiko auch. Morgen werde ich mich mit einem Kontaktmann treffen, der in den nächsten Tagen über die Grenze geht. Er ist ein Freund, der eine Nachricht nach Mexiko bringen kann. So sind unsere Freunde und deine Familie gewarnt."
Nach dem Frühstück hatten Rosa und Joe noch einen Verdauungsspaziergang gemacht. Joes Gefühle waren im Moment etwas zwiegespalten. Einerseits wirkte der schöne Ball vom Samstag noch nach, andererseits stand die Nachricht, dass sie vorerst nicht nach Mexiko zurückkehren konnten, wie eine dunkle Wolke über ihren Köpfen. Joe war deshalb den ganzen Morgen über etwas schweigsam gewesen und hing seinen Gedanken nach.
Als sie wieder Richtung Fort einbogen, sagte Joe: "Ich glaube, wir sollten uns langsam auf den Weg zu Mr. Reineck machen. Er wartet sicher schon auf uns."
Rosa und Smoky Joe Petersen sind wohlbehalten nach Baja zurückgekehrt und haben ihren normalen Alltag wiederaufgenommen. Die Cantina läuft gut, auch wegen Pedros legendärem Chili. Beide haben sich ausgiebig von den Strapazen erholt und ihre Verletzungen auskuriert. Außerdem denken beide über die Erweiterung ihres Geschäfts nach und die Planungen laufen bereits.
Smoky streichelte noch einmal über den Kopf seines Pferdes. "Ich denke schon, dass jetzt erst einmal Frieden ist Es wird sicher noch Gefechte mit El Supremo geben, aber das betrifft uns jetzt erst einmal nicht mehr."
Smokys Magen knurrte laut vernehmlich. "Oh ja, ich könnte ein Pferd verspeisen. Lass uns etwas essen und früh schlafen gehen."
Er nahm die Vorräte aus den Satteltaschen und setzte sich Richtung Lagerfeuer in Bewegung.
"In dem Fall eher Mr. President. Sie wollen diese Gebiete ja New Confederate States nennen. Aber wenn ich McAllister richtig verstanden habe, soll Baxton ja abgesetzt werden."
Zum Abschluss gab er den beiden Pferden noch einmal ordentlich zu trinken und füllte ihre Futtersäcke. Wieder rieb Thunder seinen Kopf an Smokys Schulter.
"Ja mein Alter", sagte Smoky, "du scheinst mich ja echt vermisst zu haben."
"Ich denke nichts. Bis jetzt hatten wir ja auch keine schwerwiegenden Probleme mit den Gästen. Ich hoffe nur, dass General Baxton abgelöst wird, der ein sehr gefährlicher Fanatiker ist. Mit General Freemantle könnte ich persönlich leben. Wenn nur alle Conföderierten solche Gentlemen wie er und Captain McAllister wären."
Joe hob die Hufe von Rosas Pferd hochund untersuchte auch hier die Hufeisen.
Smoky Joe geht hinüber zu den Pferden und widmet sich seinem Pferd, das er seit fast 10 Jahren besitzt. Der treue braune Quarterhengst Thunder hatte ihn durch die Wirren des Bürgerkriegs getragen und ihm mehrmals aus der Schusslinie getragen. Thunder wieherte erfreut und rieb seinen Kopf an Smokys Schulter.
"Ja mein Alter.", sagte Smoky grinsend,"Ich hab dich auch vermisst" Sorgsam kontrollierte er die Hufe, füllte eine Extraportion in den Futtersack." Das gleiche wiederholte er bei Rosas Pferd. Währenddessen wandte er sich an Rosa: "Entschuldige bitte, dass das Gespräch so lange gedauert hat. Es war ziemlich unhöflich von mir dir gegenüber."
"Sie haben uns keinesfalls aufgehalten. Es war ein sehr interessantes Gespräch, daß ich gerne einmal unter günstigeren Umständen fortführen würde. Bis später, Captain.", antwortet Smoky freundlich und wendet sich zum Gehen.
"Das ist richtig. Sie müssen sich einfach nur vorstellen, es ist Krieg und keiner geht hin."antwortet Smoky ebenfalls in scherzhaften Ton. Dann fährt er fort: "Ich will nicht unhöflich sein, aber da Rosa und ich morgen bei Sonnenaufgang aufbrechen wollten, müssen wir uns vor dem Essen noch um unsere Pferde kümmern. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich aber noch eine Flasche richtig guten Tequila in der Satteltasche. Wir würden uns freuen. wenn Sie uns heute Abend auf ein oder zwei Gläser Gesellschaft leisten."
"Das tut mir sehr leid, dass der Krieg Ihr Privatleben zerstört hat. Da ich auch mal einer von denen *Joe betont das Wort überdeutlich* war, ist es durchaus möglich, dass wir beide uns schon einmal in der Schlacht gegenüber gestanden haben. Ich kann Ihre Motive nachvollziehen und hoffe, dass Ihr Wunsch nach einer freien Konföderation hier in Mexiko erfüllt wird. Ob das möglich ist, werde ich Ihnen nicht beantworten können. Ich bin ein einfacher Junge aus Pahoca, der sich nicht mehr viel um die Politik schert. Für mich zählt, dass endlich Frieden einkehrt und wenn das durch könföderierte Machthaber garantiert wird, soll es mir recht sein."
Joe nickt zustimmend. "Etwas würde mich einmal interessieren. Wie wäre es, wenn Sie Ihre Uniform ausziehen, nach Hause gehen und in Frieden leben? Könnten Sie sich denn vorstellen, nicht mehr Soldat zu sein, sondern einfach nur Privatmensch?
"Das kann ich sehr gut verstehen. Jeder hat es verdient, in Frieden zu leben. Ich kann jetzt auch nur für mich sprechen. Jeder Gast, der zu uns kommt, ist willkommen. Ob er nun eine graue oder blaue Uniform trägt. Vor allem denke ich, dass Matthew, äh Mr. Carrigan ein vernünftig denkender Mann mit nicht geringem Einfluss ist, der sich Ihrer Sache sicher annimmt. Das Problem ist General Baxton. Aber das scheint sich ja bald erledigt zu haben. Was El Supremo betrifft..." Smoky Joe macht eine Pause und sein Gesicht nimmt einen sehr harten Ausdruck an. "Diesem Bastard und seinem Folterknecht können Sie gerne eine Kugel von mir mitgeben."