Man darf nur nicht vergessen, daß das Ganze ursprünglich ein Marschlied war und entsprechend schneller gesungen wurde.... haben das in Waterloo probiert ;) Nach dem ersten Hügel ist uns die Luft weggeblieben ;D
Sam kletterte jetzt den Zug rauf und stellte sich auf die kleine Plattform zu seinem Waggon. Als sich der Zug langsam in Bewegung setzte.
"Finnegan jetzt aber flott! Wie sollen wir denn ohne Sie gewinnen?" schmetterte er einem recht jung aussehenden Private entgegen der so ziemlich als letzter zum Zug gesprintet kam und im letzten Moment erst aufspringen konnte
Dann blickte der General zu Charlotte und John. Er lächelte freundlich und strahlte seine Zukünftige geradezu an, als er sein Cepi abnahm und es zum Gruß hob.
Charlotte sah, daß er, obschon er so oft über das Militär und den Krieg meckerte, seinen Beruf nicht missen wollte.... und daß es für sie noch ein gehöriges Stück Arbeit war ihn irgendwann einmal aus der Uniform zu bekommen.
"Wir sehen uns schon bald wieder.... gesund und munter... " meinte er schließlich
Sam vergaß alles um die beiden herum, beziehungsweise ignorierte er es einfach, umarmte Charlotte und küßte Sie.
Die Männer im Waggon beobachteten das Paar und einige ältere Soldaten lächelten, als schwelgten sie in Erinnerungen an ähnliche Situationen, in denen sie dereinst selbst gewesen sind.
Krieg hieß Abschied nehmen und Abschiede waren immer schwer zu ertragen, vor allem wenn es ungewiß war, ob man einander wiedersehen würde.
Der General löste die Umarmung und strich Charlotte über die Wange.
"Auf bald, mein Herz... Gib auf dich Acht!" sagte er
Sam sah zum Schaffner, der wohl schon eine Weile etwas abseits dort stand und den General nicht stören wollte.
Er atmete tief durch und setzte ein überzeugendes Lächeln auf.
"Scheint so..."
Der Bahnsteig war leerer geworden und aus den Fenstern im Waggon sahen die Soldaten herüber zu dem paar und lächelten herüber. Ein seltsames Bild, sie dort zu sehen. Alte und graue Männer, neben jungen Burschen, die wohl noch nie bei einer Frau lagen.
"Keine Ursache für Dank.... seit Du in mein Leben getreten bist begreife ich erst wieder, was es heißt zu leben... und wie schön es sein kann. Insofern ist es an mir, Dir zu danken.... aber diese Diskussion könnten wir wochenlang fortführen denke ich." meinte er
Ihm fiel das Päckchen von Cathy ein.
"Ach ja... hier ." er gab es ihr
"Colonel Sullivan bittet Dich, dieses Päckchen an Lizzy weiterzugeben, mit ihren besten Empfehlungen..."
Dann griff er an seine Westentasche und holte einen seiner Orden heraus, den er Charlotte an den Mantel steckte.
"Von all dem Tand, den ich an der Brust trage, ist das das Einzige was mir wirklich etwas bedeutet und wichtig ist. Ein Freund gab ihn mir... vor einer Ewigkeit wie mir scheint... er symbolisiert alles für das ich stehe und all die Jahre stand. Wenn ich nicht bei dir sein kann, dann soll er Dir ein Talisman und Kraftspender sein..."
Er war fertig und sah sie an.
"Abgesehen davon ist er eine ausgezeichnete Ausrede um ein Vier-Augen-Gespräch mit mir zu führen, wenn wir im HQ sind.... Cpt. Scott wird dich sicher einlassen wenn Du ihn mir zurückbringen willst." sagte er schelmisch grinsend
"Ich schicke Dich nicht weg, solange ich deine Sicherheit gewährleistet sehe, versprochen." sagte er
"Aber ich würde daran brechen...sollte Dir etwas zustoßen... ich schicke dich nur weg wenn ich dich nicht mehr schützen kann... "
Er sah ihr in die Augen "... Deine Nähe tut mir viel zu gut, als daß ich sie unnötig missen wollte.... und tust Du mir bitte den Gefallen und bleibst wie Du bist...auch wenn wir verheiratet sind?"
"Und wenn wir dann erst den Krieg gewonnen haben.... habe ich auch Zeit für dich, mein Ehrenwort darauf." versprach der General
"Was Deine Tätigkeit als Krankenschwester angeht...." er stoppte kurz
"Der Vertrag wird annuliert.... Du kannst mir nicht erzählen, daß du die paar lumpigen Dollars brauchst.... wenn wir verheiratet sind, wirst Du freiwillig dort arbeiten und das Ganze umsonst. Das wäre mit SIcherheit ein gutes Beispiel für die Truppe." meinte er dann
Sam hätte es nicht ertragen können Charlotte zu weit von ihm entfernt zu wissen, aber er mußte sich ein Hintertürchen offen halten, sollte irgendetwas nicht nach Plan verlaufen.
"Ich hoffe ich komme dir damit etwas entgegen?" fragte er leicht unsicher
"Ich würde.... wenn ich könnte... aber das Medical Department ist diesbezüglich unabhängig." meinte er leicht traurig
"Aber ich erwarte, daß Du zukünftig mit mir frühstückst, wenn wir denn im neuen Hauptquartier sind... " fuhr er fort
Eine kleine Gruppe schwarzer Soldaten in Grau passierte die Bank, angeführt von einem Lieutenant, welcher im Vorbeigehen salutierte. Sam erwiederte den Salut und wandte sich wieder seiner Verlobten zu.
"Etwas mehr als ein halbes Jahr.... man könnte sagen... es ist in greifbarer Nähe... " Sam strahlte sie an
"Dann darfste mir endlich keine Widerworte mehr geben !" lachte er und zwinkerte ihr zu
"Wir werden sehen, Liebling.... Bewahre Du nur deine HAltung... alles andere ist unwichtig. Vielleicht solltest Du dich noch für deinen Ausbruch von vorhin entschuldigen." überlegte Sam
Es schien immer kälter zu werden.
"Eigentlich könnte ich Dich auch einfach schon mitnehmen....." fuhr er leicht grinsend fort
"Du schaffst das auch sehr gut ohne mich." er lächelte aufmunternd
"Du hast selbst gesagt, wie weit du gekommen bist... dann wirst Du jetzt auch noch weiter gehen."
Er atmete tief durch.
"Was den Verräter angeht... der wird sich noch wünschen, die Mexikaner hätten mich erwischt." sagte er bitter
"Es gibt Regeln, die man in unserer Gesellschaft nicht übertreten sollte... und ich lasse es nicht zu, daß sie jemand übertritt und dann ungestraft davon kommt..."
Charlotte wußte, was Sam mit George machen würde, falls er ihm über den Weg läuft.
Inhalte des Mitglieds Colonel Samuel F. McAllister