"Alles wird gut, Sir." sagte Sam und mußte unweigerlich daran denken, daß er damit bisher immer recht behalten hatte
"Gott hat uns nicht so weit kommen lassen, nur um uns jetzt doch vergehen zu lassen. Dessen bin ich mir sicher...." sagte er überzeugt
"Tyrannen bekommen früher oder später was sie verdienen, Sir. Das war bei Cäsar so, bei Napoleon und Lincoln.... und El Supremo wird da keine Ausnahme machen. Ich hoffe nur, daß der Herr es mir vergönnt diesem Kerl sein Ende zu bereiten." fügte er hinzu
"Vergangenes können wir nicht ändern...aber die Gegenwart und Zukunft können und müssen wir gestalten...dahin muß, trotz aller schmerzlichen Erinnerungen an das was wir verloren haben, unser Blick gerichtet sein." endete Sam und mit diesen Worten schien es, als würden sein Blick kurzzeitig ein wenig traurig
Franklin schien nicht unbedingt der gleichen Meinung zu sein. "Also bei all meinem Hass gegen die Yankees während des Krieges war Lincoln kein Tyrann. Es wäre nicht richtig ihn mit Caesar oder Napoleon zu vergleichen...nein, das wäre nicht fair. Er fiel einem feigen Mord zum Opfer, genau wie Caesar auch. Wäre der Krieg noch weitergegangen und hätte ich den Mörder in die Finger bekommen hätte ich ihn dafür erschossen. Es war eine Tat ohne Ehre...
Nein...ich denke der Vergleich mit Napoleon passt am besten...und Sam sie sollten sich hüten mit so einer Meinung über Lincoln hausieren zu gehen. Das macht sich nicht gut für den zweiten Steuermann in unserem Boot", erklärte er ernst.
"Ansonsten gebe ich ihnen recht...aber ich bin bis heute der Meinung, dass wir diesen ersten Krieg hätten gewinnen können, wenn wir bedachter an die Sache herangegangen wären. Die Union konnte sich Fehler leisten, wir nicht...aber wie sie schon sagten...die Vergangenheit können wir nicht ändern.", endete er dann.
Lt. General Franklin Stafford - Commander in Chief - CS Army
"Lincoln hätte rechtzeitig einlenken müssen, Sir. Er hätte diesen Wahnsinn verhindern müssen...aber was geschehen ist ist geschehen. Und so lange wir als Verbrecher, Verräter und Mörder angesehen werden, und Sie wissen, daß es so ist, lasse ich mir von keinem Yankee meine Meinung verbieten." sagte Sam, doch bevor er sich in Rage sprechen konnte beruhigte er sich wieder
"Aber machen Sie sich keine Gedanken, Sir, ich reiße mich schon am Riemen." sagte Sam beschwichtigend
"Es war ein feiger Mord, in der Tat... und somit wurde er zum Märtyrer... "
Sam schüttelte den Kopf.
"Aber es nicht die Zeit für Grundsatzdiskussionen... jeder hat da eine andere Meinung..." sagte er
Er nahm noch einen Schluck Whiskey.
"Wenn Sie gestatten, Sir, würde ich meine Sachen packen und die Reise vorbereiten... und mich ein paar Stunden schlafen legen."
Franklin seuftzte und wirkte auf einmal sehr müde. "Ja, ich denke das dürfte eine gute Idee sein. Ich wünsche eine gute Nacht. Sie können dann wegtreten, Sam", meinte er noch und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
Vielleicht war es besser sobald wie möglich den Dienst zu quittieren. Er war schon immer ein Aussenseiter mit seiner Meinung gewesen, denn er hatte die Yankees zwar als klaren Feind gesehen und er hatte diesen Feind gehasst. Doch diesen tiefen Hass der jetzt noch weit verbreitet war, frei nach dem Motto, 'Wenn die das so sehen, dann brauche auch ich nicht einzulenken', den hatte er nie verspürt. Er hatte es immer gesehen wie ein Soldat...möglichst ohne weiterführende Emotionen. Aber das konnte eben nicht jeder und er verstand das auch. Dennoch belastete es ihn mehr als man erkennen konnte...
Lt. General Franklin Stafford - Commander in Chief - CS Army
"General Stafford, Sir. Ich wünsche eine geruhsame Nacht."
Nachdem er entlassen wurde verließ Sam das Büro und sprach noch kurz mit Dunston. Die beiden verabredeten eine Uhrzeit zu der sie sich zusammen mit Captain Scott treffen wollen. Dann ging Sam zurück ins Lager, begann zu packen und informierte O´Boyle über die Reise, welcher sofort ebenfalls seine Sachen zusammensuchte.
Kurze Zeit später lag Sam schon im Bett...auch wenn der Schlaf den er hatte alles andere als angenehm war.
Das Stabsgebäude war zwar nicht mit dem in Fort Mason zu vergleichen, doch auch dieses hatte 2 Stockwerke und einen kleinen 'Empfang' im Erdgeschoß, der mir einem Sergeant und einem Private besetzt war. Auch der Telegraph stand hier.
Als Sarah Brooks die Wache passiert hatte und eingetreten war schaute der Sergeant auf. "Gute Tag Ma'am, was kann ich für sie tun?", fragte er recht freundlich und musterte sie aufmerksam während er sich ihr Anliegen anhörte und dann den Private wegschickte, welchger kurze Zeit später zurückkam und verkündete, dass der General zwar nicht viel, doch einen Moment Zeit hätte.
"Der Private wird sie begleiten Ma'am...dürfte ich kurz vorher noch den Grund des Gesprächs und ihren Namen erfahren?", fragte er dann.
"Und damit wollen zum General?", fragte der Sergeant verblüfft. "Vielleicht sollten sie doch eher den Reverent aufsuchen. Der sollte für dererlei Spende eher die Verantwortung tragen...aber wenn sie darauf bestehen fragen wir nochmal nach", erwiderte er dann irritiert.
"Ja ich kann natürlich auch sofort zum Reverend gehen, ich möchte den General damit nicht belästigen." erwiderte Sarah "eigentlich wollte ich ja Colonel Mc Allister bescheid sagen, aber der ist ja nicht da." ergänzte Sarah
"Ma'am, wir freuen uns natürlich über solche Geschenke und sie belästigen auch niemanden, doch vielleicht sind die beiden höchsten Vertreter unserer leider nur noch sehr kleinen Bevölkerung nicht unbedingt die richtigen Ansprechpartner. Aber ich bin gerne bereit mich um die Verteilung dieser Spielsachen zu kümmern wenn ich ihnen damit helfen kann. Ich werde mich dann später, nach meinem Dienst mit dem reverend treffen und die Verteilung in Angriff nehmen. Wäre ihnen das recht?", fragte der Sergeant höflich als man Schritte auf der Treppe hörte, der Sergeant einen Blick in die Richtung warf und kerzengrade in Habachtstellung salutierte als er sah, wer dort kam...
Franklin ging die Treppe herunter und erwiderte den Gruß des Sergeants. "Schon gut, stehen sie bequem", meinte der General nur müde und lächlte milde. Dann schaute er zu Sarah. "Sie sind bestimmt die junge Dame die mich sprechen wollte und ich habe im heruntergehen etwas von Spielsachen gehört die sie für unsere Kinder mitgebracht haben. Ist das korrekt?", fragte er dann höflich und wünschte Sarah dann auch noch galant einen guten Abend zur Begrüßung.
Lt. General Franklin Stafford - Commander in Chief - CS Army
" Guten Abend General, ja das ist korrekt, meine Name ist Sarah Brooks und ich habe einiges an Spielzeug dabei, was ich gerne verteilen würde." erwiderte Sarah
"Das ist sehr schön, Ma'am", erwidete Franklin erfreut. "Was halten sie davon, wenn wir zusammen einen Kaffee trinken und die Sache besprechen. Ich denke das wäre doch ein schöner Abschluß meines Dienstes für heute", fragte er dann charmant.
Lt. General Franklin Stafford - Commander in Chief - CS Army