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Dieses Thema hat 109 Antworten
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 Rio Grande - Laredo
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Ann-Marie Foster Offline

Captain


Beiträge: 282

12.11.2008 11:29
#91 RE: Das Haus der Fosters Antworten

Ann-Marie nickte betrübt.
"Das wäre möglich. Ich denke aber, wir sollten ihm erst einmal Zeit geben, sich zu erholen.
Danach kann er dann erzählen, wenn er will. Ich glaube nicht, dass es bei all der vergangenden Zeit auf einen Tag ankommt"
meinte sie mit traurig klingender Stimme.

Sie nahm fünf große Tassen aus einem der Schränke und stellte sie auf das Tablett,
welches sie wieder mit in die Küche genommen hatte, während Lizzy unterwegs gewesen war.
Dann holte sie eine große Kanne, in welche sie ein Teesieb einsetze sowie ein kleines
Tee-Ei.
Dann blickte sie unschlüssig auf ein kleines Brett, auf dem mehrere Blechdosen standen.

"Ich hatte gedacht, für den Magen des Captains wäre vielleicht ein Kamillentee gut. Was
meinen Sie? Und für uns Hagebutte, oder doch lieber etwas anderes?"

Lizzy O'Neal ( gelöscht )
Beiträge:

12.11.2008 14:44
#92 RE: Das Haus der Fosters Antworten

Lizzy nickte zustimmend.
"Kamille wäre sicherlich genau das Richtige für den Captain und noch etwas Brot könnte auch nicht schaden oder haben Sie etwas Salzgebäck? Ich habe heute Morgen einen riesigen Topf Hühnersuppe aufgesetzt, die würde jetzt auch gut tun... Aber später, wenn wir in die Stadt kommen.

Hagebutte...?"
Lizzy zögerte.
"Ich.. wenn es Ihnen nichts ausmacht... haben sie noch etwas von der wilden Minze, die sie letzte Woche gekocht haben?
Ich rieche frisch aufgebrühte Minze so gerne."

Ann-Marie Foster Offline

Captain


Beiträge: 282

12.11.2008 14:59
#93 RE: Das Haus der Fosters Antworten

Ann-Marie lächelte.
"Ich habe auch noch Minze. Nehmen wir die."
Sie befüllte das Tee-Ei mit etwas Kamillentee und löffelte aus einer anderen Dose Minztee in das Teesieb der Teekanne.

"Einen Teller mit Brot habe ich dem Captain gerade gebracht, als Sie kamen.
Salzgebäck habe ich fürchte ich keins da, aber ich habe noch etwas Kürbissuppe von gestern Abend.
Die könnte ich auch nochmal warm machen,"
meinte sie, als sie eine Schöpfkelle von einem Haken an der Wand nahm.

Das Wasser kochte mittlerweile. Daher nahm sie es von der Flamme und brühte dann mit Hilfe der Kelle den Tee auf.

"Wären Sie so nett, die Zuckerdose dort mit auf das Tablett zustellen und auch noch ein paar kleine Löffel aus der Schublade rechts neben Ihnen dazu zu legen?",
bat sie Lizzy während sie das Wasser Schwall für Schwall auf den Minztee gab.

Lizzy O'Neal ( gelöscht )
Beiträge:

13.11.2008 13:40
#94 RE: Das Haus der Fosters Antworten

Lizzy suchte passende Teelöffel zusammen, legte ordentlich neben jede Teetasse einen auf die Untertasse und fand auch nach kurzer Orientierung die Zuckerdose, die sie mit auf das Tablett stellte.

"Kürbissuppe? Warum nicht. Ich glaube nicht, dass sie schwer im Magen liegt.
Aber vielleicht fragen Sie den Captain vorher."

Lizzy entzündete die Kerze von dem kleinen Tee-Stövchen und wartete bis der Tee komplett aufgegossen war.

"So, wollen wir den Captain mal vom Redeschwall der Mediziner erlösen?", sagte sie leise genug, dass die Personen draussen im Flur es nicht hören konnten.

Ann-Marie Foster Offline

Captain


Beiträge: 282

13.11.2008 16:03
#95 RE: Das Haus der Fosters Antworten

"Ja, ich denke das ist eine gute Idee,"
sie stellte die Tasse mit dem Tee-Ei für den Captain ebenfalls auf das Tablett.
Sie zögerte, als sie überlegte ob sie die Kanne auch noch auf das Tablett stellen sollte,
entschied sich jedoch dagegen.

"Würden Sie vielleicht das Tablett nehmen und ich nehme dann die Kanne separat?
Es ist doch schon ziemlich voll auf dem Tablett und das wird sonst nachher auch zu schwierig zu tragen.
Wobei ich mich ohnehin gerade frage, wo wir das im Flur alles hin stellen sollen.
Da werde ich wohl auf der Kommode noch etwas Platz schaffen müssen, wenn wir nicht ins Wohnzimmer umziehen."

Lizzy O'Neal ( gelöscht )
Beiträge:

14.11.2008 13:48
#96 RE: Das Haus der Fosters Antworten

Lizzy nimmt mit einem geübten Griff das Tablett in die Hand und meint:

"Von mir aus können Sie gerne die Kanne noch auf dem Tablett abstellen, das geht schon noch.
Dann haben Sie auch die Hände frei, um Platz zu schaffen und Ihre "Gäste" ins Wohnzimmer zu bugsieren.
Schließlich hat der arme Mann einige Monate sonstwo verbracht, da wird er sich über einen Sessel, ein wenig Normalität und eine Tasse Tee sicherlich freuen."

2nd US Cav. Larp-Orga ( gelöscht )
Beiträge:

14.11.2008 14:01
#97 RE: Das Haus der Fosters Antworten
..."...oh, wir müsen los"...war dann vom Flur her zu hören. "Wir sind in spätestens 2 Stunden zurück. Sind sie sicher, dass sie das schaffen Captain?", hörte man Smith fragen.

"Ich werde nicht sterben, keine Sorge. Es wird gehen. Erledigen sie ihren Job. Ich kann noch etwas warten. Ich bin hier in guten Händen...wegtreten", hört man dann die Antwort des konföderierten Mediziners.

"Ja...Sir", war dann noch zu hören und die Tür wurde geöffnet und wieder geschlossen...
Ann-Marie Foster Offline

Captain


Beiträge: 282

20.11.2008 08:55
#98 RE: Das Haus der Fosters Antworten

Ann-Marie und Lizzy kamen mit dem Tablett, auf dem die Tassen standen und der Kanne bewaffnet wieder in den Flur zurück.

"Nanu?"
sagte sie lediglich, als sie sah, dass nicht mehr alle da waren und sah fragend von Lizzy zum Captain und wieder zurück.

Lizzy O'Neal ( gelöscht )
Beiträge:

20.11.2008 09:08
#99 RE: Das Haus der Fosters Antworten

Lizzy schaute von Ann-Marie zum Captain und meinte dann trocken:

"In Anbetracht der Tatsache, dass man Sie hier allein mit uns zurück gelassen hat, würde ich meinen, dass es Ihnen besser geht, als wir annahmen. Was halten Sie beide davon, wenn wir unsere Teeparty vom Boden des Flur auf einen angenehmeren Ort verlegen?"

Ann-Marie Foster Offline

Captain


Beiträge: 282

20.11.2008 09:21
#100 RE: Das Haus der Fosters Antworten

Ann-Marie nickte.

"Ich würde sagen, das ist eine gute Idee. Lassen Sie uns ins Wohnzimmer gehen, dort werden wir es alle bequemer haben."

2nd US Cav. Larp-Orga ( gelöscht )
Beiträge:

24.11.2008 10:43
#101 RE: Das Haus der Fosters Antworten
Captain (CSMD) Lassiter Rush

Kurze Zeit später saßen die 3 im Wohnzimmer des Hauses. Der Captain hatte sich gewaschen und die frische Kleidung angezogen, die Mrs. Foster ihm gegeben hatte. Jetzt, mit ordenlich gekämmten Haaren und frisch rasiert, machte er einen ganz anderen Eindruck als vorher, auch wenn man ihm die Entbehrungen der Vergangenheit noch deutlich ansah. Doch er musste eine gute Konstitution haben.
Er hatte sich höflich bedankt und trank jetzt, mit noch leicht zittriger Hand, schweigsam seinen Tee.

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Ann-Marie Foster Offline

Captain


Beiträge: 282

24.11.2008 12:04
#102 RE: Das Haus der Fosters Antworten

Ann-Marie saß in einem Sessel und trank einen Schluck aus ihrer Tasse.
Sie stellte sie wieder auf der Untertasse ab, behielt beides aber in der Hand.

"Ich hoffe es ist Ihnen jetzt wohler," sagte sie und lächelte den Captain an.
Sie zögerte kurz bevor sie weiter sprach. Sie scheute sich den Captain nach seinen
Erlebnissen zu fragen, fasste sich aber dann doch ein Herz.

"Captain, möchten Sie uns erzählen, wo Sie die letzten ...Jahre gewesen sind?
Ich will nicht neugierig erscheinen, aber das alles ist doch schon so ungewöhnlich für
mich...und ich glaube für Lizzy auch," sie sah hilfesuchend zu Lizzy hinüber.

"Es stellen sich mir so viele Fragen. Wo kamen Sie jetzt her? Warum hat man Sie nicht
früher freigelassen? Und gibt es dort wo Sie herkamen vielleicht noch andere... Kriegsgefangene?"

"Nun gut, das sind vielleicht etwas viele Fragen auf einmal" meinte sie leicht beschämt klingend
und hielt sich weiter an ihrer Tasse fest.

2nd US Cav. Larp-Orga ( gelöscht )
Beiträge:

25.11.2008 13:51
#103 RE: Das Haus der Fosters Antworten
Captain (CSMD) Lassiter Rush

Lassiter stellte seine Teetasse ab und schien nachzudenken. "Ach wissen sie Mrs. Foster, ich kann es ruhig erzählen. Sie können sich gar nicht vorstellen wie wundervoll es ist hier mit ihnen beiden zu sitzen, bei Tee und Kuchen. Man kann sich vernünftig unterhalten, ohne das man befürchten muß, dass etwas passiert weil der Gegenüber die Sprache nicht richtig versteht.

Ich wurde vor etwa 2 Jahren bei der Schlacht am Rio Pecos, in den NKS von den Mexikanern gefangen genommen, so wie alle anderen Mitglieder des Feldlazaretts aus Fort Lee. Aufgrund der Situation waren wir nach Aufgabe des Forts dem Hauptheer unter General Baxton zugeteilt worden.

Man brachte uns in ein Gefangenenlager nach Baja...es war wohl die alte Stadtkommandantur der Truppen Kaiser Maximilians gewesen. Das Gebäude war zwar sehr groß aber in einem fruchtbaren Zustand. Mit vielen anderen gefangenen Soldaten waren wir zusammengepfercht. Man trennte nicht nach Mannschaften und Offizieren...es wurden alle gleichschlecht behandelt.

Die Hygiene war...nicht vorhanden und das Essen, wenn es etwas gab, schlecht...so schlecht, dass man es keinem Hund geben würde. Mein Vorgesetzter Lt. Colonel Patricks bot dem Lagerkommandanten mehrfach an, das wir die Betreuung der zu großer Zahl erkrankten gerne übernehmen würden, da der mexikanische Armeearzt vor Ort zum einen überfordert und zum anderen völlig untätig war. Er bat auch um Medikamente.
Der Kommandant ließ ihn zusammenschlagen und wegen Aufruhr in Einzelhaft sperren, wo er auch starb. Erst als eine wirkliche Epidemie drohte und eine Inspektion durch Angehörige der Kirche anstand änderte sich etwas und man ließ uns arbeiten und gab uns wonach wie vor Monaten verlangt hatten. Doch es war inzwischen zu spät. Das Sumpffieber und die Ruhr griffen erbarmungslos um sich. Sogar der Kommandant erkrankte und starb.
Nicht das sein Nachfolger besser gewesen wäre, aber zumindest ließ er uns weiterhin die medizinische Betreuung übernehmen.

Im Laufe der Zeit verstarben fast alle meine Kameraden an den Entbehrungen und Krankheiten und auch die anderen Gefangenen Soldaten erlagen der menschenverachtenden Behandlung. Es mochte noch etwa ein Drittel am Leben sein als man neue Gefangene brachte.

Sie müssen wissen, wir waren von den anderen isoliert und sahen sie nur wenn man sie zu uns brachte und selbst dann war es uns verboten mit ihnen privat zu sprechen. Doch es waren andere Einheiten und es waren sogar einige französische Soldaten dabei. Das Gefängnis füllte sich im Laufe der nächsten Tage wieder fast bis zum Bersten.
Dann blieben auf einmal die eh schon spärlichen Medikamentlieferungen aus und nur kurze Zeit später, der neue Kommandant war gerade nicht da, kam es in einer Nacht zu einem Gefangenenaufstand. Einige der gefangenen Feldoffiziere mussten ihn angezettelt haben, solange die anderen noch genug Kraft hatten. Es war ein furchtbares Gemetzel in dem viele Gefangene und alle Wachen den Tod fanden.

Alle liefen weg, auch ich. Durch ein Missgeschick stürzte ich im Dunkeln einen Abhang hinunter, verlor das Bewußtsein und wurde von den Andren getrennt. Ich sah sie nie wieder.

Ich irrte lange umher und versteckte mich vor Patrouillen, bis ich es bis hierher schaffte...tja, und hier sitze ich jetzt...

Sie fragen ob es noch andere Lager gibt...nun, zumindest nach dem was ich aus den Gesprächen der Wachen ableiten konnte...ja. Aber wieviele von uns dort noch sind oder wo sie sich befinden weiß ich leider nicht..."

Dann endete er abrupt und musste Husten, bis er seinen Hals mit einem Schluck Tee wieder beruhigen konnte.

Daraufhin sah er die beiden Damen an, bereit weitere Fragen zu beantworten.
Lizzy O'Neal ( gelöscht )
Beiträge:

26.11.2008 08:42
#104 RE: Das Haus der Fosters Antworten

Lizzy hatte dem Bericht des Captains fassungslos gelauscht. Während er redete und den beiden Frauen von seiner Gefangenschaft und den unsäglichen Zuständen berichtete, ballte sie mehrfach die Faust.
Was mußte dieser Mann ertragen haben in den letzten zwei Jahren und dennoch saß er hier mit ihnen, trank Tee und betrieb Konversation, als habe das alles nie wirklich erlebt. Bewunderung für seine Stärke keimte in Lizzy auf.

"Sie...", sagte Lizzy beinahe tonlos, dann räusperte sie sich.
"Sie haben wirkliche eine schwere Zeit hinter sich und ich bin froh, dass wir Sie gefunden haben.
Und wenn ich darüber nachdenke, wie viele andere Ihr Schicksal teilten und schlimmsten Falls noch immer ausharren müssen unter so grausamen und unmenschlichen Zuständen, dann wird mir ganz anders.

Ich denke, dass Sie in den nächsten Tagen sehr viele Fragen beantworten und ihre Geschichte sehr oft erzählen werden müssen..."

Mit einem Blick auf Ann-Marie, der ein wenig hilflos wirkte, wenn man Lizzy näher kannte, fragte sie ihn:

"Gibt es etwas, was wir für Sie tun können?"
Sie überlegte kurz, dann sagte sie eher zögerlich aber mit einem freundlichen Lächeln:

"Meinen Schwestern und mir gehört ein Restaurant in der Stadt. Bitte erlauben Sie uns, dass wir Ihnen Ihr Lieblingsessen zubereiten. Ich würde es Ihnen ins Lager bringen lassen, denn sicherlich sind Sie sehr erschöpft und möchten nicht an ihrem ersten Tag in Ihrer neuen Heimat von anderen Restaurantbesuchern mit neugierigen Fragen und Blicken bestürmt werden."

2nd US Cav. Larp-Orga ( gelöscht )
Beiträge:

26.11.2008 09:55
#105 RE: Das Haus der Fosters Antworten
Captain (CSMD) Lassiter Rush

Der Arzt lächelte dankbar. "Nun, es gibt immer verschiedene Möglichkeiten mit solchen Situationen umzugehen. Ich habe an meinen Idealen festgehalten und die anderen und mich nicht aufgegeben. Soetwas hilft wirklich. Gerade bei den Mexikanern ist es wichtig ihnen immer den Eindruck zu vermitteln, das man wertlos ist und sie das Sagen haben. Denken kann man was man will. Aber sie dürfen nie den Eindruck gewinnen, dass es eine gute Idee ist jemanden zu brechen, weil man aufmüpfig sind. Bei den richtigen hilft auch oft Schmeichelei weiter...das einzige was ich nie getan hätte wäre mich ihrer Sache zu verkaufen. Aber zum Glück kam ich nicht in die Situation...

...mein Lieblingsessen? Das ist wirklich reitzend von ihnen. Ich habe früher immer gerne Pfannekuchen mit Marmelade oder Ahornsirup gegessen aber ich fürchte ich muß mich erst wirder an den Genuß normaler Nahrung gewöhnen, bevor ich das meinem Magen zumuten kann.
Lieutenant Wallace hat mir schon einen Schlafplatz in den Quartieren des Hospitals angeboten. Ich denke dort werden sie mich in Zukunft finden", erklärte er dann und machte einen glücklichen und dankbaren Eindruck.
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