Orry sah den Colonel, dann wieder den General an. Er sagte erst einmal nichts, sondern überließ Stafford das erste Wort. Aber hunderte von Gedanken gingen ihm durch den Kopf.
Laredo lag min. zu Fuß 1 - 2 Wochen von der Küste entfernt. Wie sollten sie dort unbemerkt hin kommen? Wie sollte es mit dem Nachschub geregelt werden? Und von welcher Armee sprach der Colonel, so viel Orry wusste gab es nur zwei Regimenter?
Der General war noch immer ernst. "Nun, ich denke man könnte noch lange über vertane Chancen und Fahnenflucht oder falsch interpretierte Situationen, die voreilige Erschießung von Gefangenen oder das zurücklassen von Verwundeten reden, aber ich denke Gentleman, das haben wir nicht nötig. Wir müssen nach vorne sehen und uns bemühen unserer kleinen Nation wieder eine Basis zu geben und eine Armee aufzubauen die diese Nation schützt.
Ich rate ihnen gut, Colonel Flint das in sie gesetzte Vertrauen nicht zu enttäuschen. Die Konsequenzen sind ihnen ja bekannt und ich lasse Colonel McAllister in dem Fall auch gerne den Vortritt.
Jedoch möchte ich ihnen zur Zeit noch keines der Regimenter direkt übergeben, da sowohl Colonel McAllister, als auch ich mit den Problemen der zivilen Belange mehr als ausgelastet sind. Sobald wir wieder eine zivile Regierung haben sieht das anders aus, aber zur Zeit brauche ich sie beim Stab. Da wir noch keinen regulären Stabschef ernannt haben werden sie bis auf weiteres als solcher fungieren. Sorgen sie dafür, das die Koalitionstruppe funktioniert und besorgen sie sich ein paar Uniformen. Ich denke sie sollten mit Colonel Rush reden, denn er wird bestimmt ebenfalls auf der Suche sein."
Dann lauschte er gespannt dem Bericht von Colonel McAllister...
"Nun, das ist ein interessanter Plan. Sehr spekulativ, aber durchdacht. Ich bin dafür, die Sache so durchzuführen, sollten wir jemals die Gelegenheit bekommen ihn umzusetzen. Allerdings werde ich keine solchen Schritte gegen eine Armee machen die uns um das 1000fache überlegen ist, selbst nicht mit Unterstützung der Engländer. Und ich werde nicht von Unionsterritorium aus operieren. Aber wenn man abwartet wird sich vielleicht irgendwann eine Möglichkeit bieten. Ich habe da einen Punkt den ich später ansprechen wrde, aber ich möchte auch Colonel Flint dazu hören.
Sämtliche Vorschläge unsere Truppenstärke aktuell aus der jetzigen Bevölkerung zu erhöhen lehne ich ab. Weiterhin habe ich es mir überlegt und werde keinen farbigen Arbeiter an der Waffe ausbilden lassen und verbiete es entschieden. Wohl aber stimme ich zu reguläre schwarze Truppen aufzustellen, wenn wir genug freiwilligen Zulauf haben. Weiterhin bleibt das Eintrittsalter von Rekruten auf 18 Jahre bestehen. Wir werden unsere Ränge mit Freiwilligen füllen, die von außerhalb zu uns stoßen.
Aber ich bin bereit über das Thema zu diskutieren...und erwarte ihre Vorschläge",endete er und schaute zu McAllister und Flint.
Lt. General Franklin Stafford - Commander in Chief - CS Army
"Sir, was die Jugendlichen unter 18 Jahren angeht, so habe ich mit Colonel Rush bereits gesprochen. Ich schlage vor, den wehrfähigen Jugendlichen eine Art Grundausbildung in Medizin zu geben. Erste Hilfe, so zu sagen.... Außerdem schlage ich die Gründung einer Offiziersschule vor um den NAchwuchs an Offizieren zu gewährleisten."
Sam überlegte.
"Eine reguläre Truppe dürfen wir doch gemäß den Verträgen mit der Union nicht ausheben, zumindest nicht mit Leuten von Außerhalb. Die Farbigen die kommen sollen werden sobald es genehmigt ist in eine reguläre Truppe umgewandelt. Wenn Sie mir die entsprechende Genehmigung geben, werde ich Anfang kommenden Jahres, bei meinem Heimaturlaub aktiv Farbige anwerben. Ich denke Viele von den armen Teufeln würden sich uns anschließen....Aber Sir...eine Sache ist natürlich problematisch...egal wann wir gegen die Mexikaner vorgehen ob nächste Woche oder in 2, 3 oder 10 Jahren....wir müssen immer von Unionsgebiet aus angreifen."
Als Orry sich angesprochen wurde räusperte er sich kurz.
„Wie Sie schon sagten, Sir. Ist der Plan gut durchdacht, weißt aber meiner Einschätzung nach, ein paar Fehler auf.“
„Laredo liegt ca. 160 Meilen von der Küste entfernt, von der texanischen Küste. Wenn sie zu diesem Punkt marschieren wollen sind es sogar noch mehr, da sie nicht direkt auf einer geraden Linie vorrücken können. Wir haben keine Feindaufklärung, da wir alle verfügbaren Kavallerieeinheiten zum Flankenschutz brauchen. Ich habe meine großen Zweifel das wir diese Strecke unbemerkt zurücklegen können. Das hätte noch nicht einmal der alte Lee geschafft.“
„Bitte halten sie mich für keinen Feigling, aber wer kümmert sich um die Frauen und Kinder wenn wir nicht hier sind?“
„Das andere Problem, was ich sehe, ist der Nachschub. Aus dem Umland können wir uns nicht versorgen, da wir ja unbemerkt marschieren wollen und so würde unsere Position frühzeitig verraten.“
„Wer sagt Ihnen, Colonel, das die Engländer kommen? Vermuten Sie das nur, oder wissen Sie es?“ "Ich würde behaupten das wir diesen Plan nur umsetzten können, wenn wir min. auf 10.000 Mann kommen, also eine Divison und ausreichend Kavallerie."
„Mehr kann ich nicht sagen, da ich unsere Lage noch nicht gut kenne.“
Franklin wollte die Diskussion der beiden Offiziere nicht lange unterberechen und meldete sich kurz zu Wort. "Ein Sache, dann können wir weiterdiskutieren. Wir sind berechtigt jeden einzustellen, der sich hier in Laredo zur Armee der NKS meldet. Wir dürfen nur keine großangelegten Rekrutierungsmaßnahmen ausserhalb von Laredo County durchführen", erklärte er kurz und schwieg dann wieder.
Lt. General Franklin Stafford - Commander in Chief - CS Army
"Nun Colonel Flint.... lassen Sie es mich so ausdrücken: sollten wir, wann auch immer, auf militärischem Sektor versagen, werden die Frauen und Kinder in ihre alte Heimat zurückkehren. Wir haben noch eine letzte Chance das Blatt zu wenden.... Und was die Briten angeht... es ist nur eine Frage der Zeit bis sie hier sind. Im JAnuar kann ich Ihnen genaueres sagen."
An General Stafford
"General, mit Ihrer Erlaubnis werde ich nach WEihnachten mit einigen LEuten an deR Ostküste reden. Wir werden bestimmt Freiwillige bekommen, ohne daß wir groß die Werbetrommel rühren müssen." sagte Sam überzeugt
Der General schmunzelte. "Nun, ich denke, dass sie unseren Bedarf an Truppen ohne Probleme in einem harmlosen Gespräch verkaufen können. Gegen Mundpropaganda können wir ja schließlich nichts machen. Schließlich spricht sich sowas ja auch einfach immer schell rum", kommentierte er McAllisters Aussage.
"Erlaubnis erteilt."
Lt. General Franklin Stafford - Commander in Chief - CS Army
"Ich denke das werden wir hinbekommen. Und die Yankeearmee in Richmond wird mir vermutlich keine Steine in den Weg legen... Ich kenne den Stadtkommandanten rein zufällig recht gut." sagte Sam
"Was die Aufstellung des farbigen Regimentes angeht, so bitte ich darum mir entsprechende Ausbilder selbst aussuchen zu dürfen. Es sollten da nicht die falschen Leute aneinander geraten.... Mit Ihrer Erlaubnis, werde ich auf dem Rückweg einige Termine mit Waffenfabrikanten wahrnehmen um mir die Sortimente anzuschauen und in ersten Kontakt zu treten. Colonel Flint könnte mit der Ausarbeitung eines Lehrplanes für Offiziersanwärter beginnen und ich würde dann noch zum Virginia Military Institute reisen und um Lehrmaterial bitten. Was halten Sie davon ? Achja und was ist mit deR Erste Hilfe Ausbildung für die Jugendlichen ?"
Der General nickte. "Das mit der kleinen Offiziersschule ist eine hervorragende Sache. Ich werde ihre Reise zum Virginia Military Institute genehmigen und ihnen ein Empfehlungsschreiben mitgeben, Colonel. Nächstes Jahr werden wir dann den Bau des Gebäudes in Angriff nehmen.
Die Ausbilder des farbigen Regiments stimmen sie am besten mit Colonel Flint ab. ich gebe ihnen beiden da freie Hand.
Diese 'Erste Hilfe' Ausbildung werden wir zu einer freiwilligen Sache machen und ich werde vor der Eröffnung mit den Lehren der Schule darüber reden, es in den Lehrplan einzubinden", erwiderte er.
Lt. General Franklin Stafford - Commander in Chief - CS Army
"Eine andere Sache, Sir... Wie sieht es mit den Leuten auf dieser ominösen Liste aus ? Wann kann ich mir ein paar Männer nehmen und General Loring besuchen? Und was noch wichtiger ist, haben Sie bereits etwas über O´Hara herausfinden können? Der Ball in Mason steht an und wir wollen dort ja nicht ins offene Messer laufen."
Franklin schaute nicht begeistert drein. "Nein, nicht wirklich viel. Das was von unserem Geheimdienst noch übrig ist arbeitet recht langsam. Aus dem Wenigen was gemeldet wurde geht hervor, dass der Colonel während seiner Akademiezeit in Westpoint wohl einer Gruppierung angehörte, was allerdings nichts ungewöhnliches ist da das auf viele Abgänger zutrifft. Aber das kann auch ein Gerücht sein und ist nicht bestätigt. Ich lasse es gerade überprüfen. Von einem sehr alten Freund aus der Unionsarmee habe ich erfahren, dass O'Hara für soetwa gar keine Zeit hätte, da er sich schon immer in seiner spärlichen Freizeit um die Belange des elterlichen Unternehmens gekümmert hat. Nach diesen Informationen würde ich also eher sagen, dass er nichts mit der Sache zu tun hat.
Was General Loring angeht, so können sie ihm nach dem Ball gerne einen Besuch abstatten...auf ihrem Rückweg nach Laredo", meinte er dann.
Lt. General Franklin Stafford - Commander in Chief - CS Army
Sam zündete sich eine Zigarre an und bot den Anwesenden ebenfalls etwas an.
"Nun... ich werde in den nächsten Tagen nach Mason reisen. Das Testament der verstorbenen Mrs Martin wird verlesen und wir sind darin mit einer erheblichen Summe bedacht worden... Sie verstarb leider vor ein paar Monaten hier in Laredo. Für diese Zeit beabsichtige ich die Botschaft wieder in Betrieb zu nehmen um eventuelle Freiwillige oder Versprengte dort in Empfang nehme nzu können. Ich denke das ist in unserem Sinne."
Sam überlegte.
"Ich werde in schätzungsweise ein oder zwei Wochen wieder zurück sein. Soll ich von dort aus sonst noch etwas erledigen ?" fragte Sam
"Entweder Sie haben einen fähigen Zivilisten, dem Sie diese Arbeit zutrauen. Oder ich übernehme diese Arbeit für die Dauer meines Aufenthaltes. So viel mehr zu tun hätte ich dann auch nicht, abgesehen davon daß ich mich dort eh fast immer auf diplomatischem Parkett bewege." sagte Sam