"Du kennst mich doch besser als ich gedacht habe. Ich weiß gar nicht mehr wann ich das letzte Mal richtig geschlafen habe. Aber ich denke, dass ich erst einmal einen Adjutanten suche, wie es mir Colonel Forrester geraten hat und danach das Lager aufstelle.
Mich beschäftigt aber noch etwas anderes"
Sam konnte bemerken, dass Matthew nicht nur müde war. Es viel ihm schwer und doch setzte er an und sagte:
"Ich weiß ich sollte dir keine privaten Ratschläge geben, doch ...
Sagen wir einmal so, ich bin jetzt schon lange verheiratet und wurde in den letzten Jahren schon so oft angeschossen, dass ich es kaum noch zählen kann. Und das obwohl ich die ganze Zeit nur Zivilist war!"
Er grinste trotzt seiner Müdigkeit und dem was nun noch kam.
"Du solltest, jetzt da du mit einer der bezaubertsten Frauen in der Gegend verlobt bist, etwas mehr auf dich aufpassen. Wenn ich der Kommandant in dem Lager gewesen wäre, hätte ich dich erschossen. Schließlich wirst du ja tot oder lebendig gesucht. Stolz ist etwas wichtigste, fast das wichtigste was ein Mann haben kann, neben einer guten Frau die ihn liebt und für ihn sorgt. Beim nächsten Mal solltest du abwägen was wichtiger ist. Ein verletzter Stolz oder eine Frau die trauert noch bevor sie den Altar erreicht hat."
Matthew sah Sam ernst an, und hoffte er hatte sich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt. Doch ihm ging es um das Wohl zweier Menschen, die er ins Herz geschlossen hatte.
_______________________________________________________ Don't mess with Texas
Er sah Matthew in die Augen und schwieg einen Moment.
"In der Welt, in der Charlotte und ich groß geworden sind, zählen Ehre und Stolz mehr als alles Andere. Das ist der Unterschied zwischen den Yankees und uns."
Sam lächelte freundlich.
"Aber ich danke Dir für deinen Rat, Matthew... jetzt, da wir wieder eine Armee haben... ist mein Platz eh weiter hinten, aber wenn es erforderlich ist, muß ich meine Pflicht mit allen Konsequenzen erfüllen, unabhängig davon was der Privatmann hinter dieser Uniform denkt oder lieber machen würde."
Sam packte einen Kompaß und ein paar Karten in seine Tasche.
"Eigentlich habe ich keine Lust jetzt stundenlang zu marschieren..." fügte er grinsend hinzu
Auch Matthew stand jetzt auf. Sam konnte ihm ansehen, dass er sowohl Müde als auch erleichtert war.
„Du vergisst, dass ich aus einer irischen Familie komme und mein Großvater meinte immer: <das letzte was uns bleibt ist unsere Ehre>. Ach übrigens, mir ist zu Ohren gekommen, dass du mich als Yankee bezeichnet hast,"
er grinste.
"In erster Linie war ich immer Geschäftsmann und habe mich nie auf eine der beiden Seiten geschlagen. Außerdem bin ich Gouverneur von Texas, viel mehr "Südstaaten" geht nicht. Doch jetzt muss ich meine Texaner ordnen, ich bin dann entweder in meinem Büro oder im Lager der Freiwilligen."
Er bot Sam jetzt noch etwas von seinem Flachmann an, grinste noch einmal.
"Ich denke marschieren geht damit besser! Ach ja bevor ich es vergesse, wenn du deinen zukünftigen Schwager siehst, sei doch bitte so nett und schicke ihn bei mir vorbei."
General Carrigan öffnete die Tür, "Bitte nach ihnen, Colonel."
_______________________________________________________ Don't mess with Texas
Es war Früh am Morgen, als James sein Büro betrat. Noch ungewohnt fühlte sich die Uniform an, die er so lange nicht mehr getragen hatte. Seine Ankunft war recht unbemerkt vonstatten gegangen und in 2 Stunden sollte er sich mit General Stafford treffen, um organisatorische Dinge zu klären. So lautete zumindest seine Order.
Kaum hatte er sich gesetzt und evon seinem alten Adjutanten einen Kaffee entgegengenommen, da klopfte es auch schon an der Tür.
"Herein!", rief er er und ein Zivilist trat ein, der ihm auf den zweiten sehr bekannt vorkam. "George, mein Junge, was für eine Überraschung..was kann ich für Dich tun..und wie ist es Dir ergangen?"
Sam erwachte langsam wieder. Und er schaute sich um. Anscheinend war er eingeschlafen, die Whiskeyflasche war so gut wie leer.
Er rieb sich über die Augen umd den Schlaf zu vertreiben bevor er auf die Uhr schaute.
"Naja wenigstens pünktlich, Sam." meinte er zu sich selbst als er zur Bürotür ging und diese öffnete.
Es war relativ ruhig auf dem Gang, nur vereinzelt hörte man Schritte. Sam nahm einen Stoß Papiere, welche er in der NAcht noch durchgearbeitet hatte und verließ damit sein Büro in Richtung Empfang.
Dort taten immer gemischte Schichten aus Blau und Grau Dienst.
"Guten Morgen, Gentlemen." meinte Sam als er den Stapel auf den Tresen legte
Die Soldaten grüßten und der konföderierte Sergeant nahm den Stapel an sich.
"Sergeant, lassen Sie mir bitte eine Waschschüssel und Rasierzeug bringen...außerdem eine Kanne Kaffee...Danke." sagte er und bewegte sich wieder Richtung seines Büros
Sarah war nach dem Frühstück sofort zum Fort gelaufen und stand nun vor der Tür Von Lt.Col. William Forrester wo sie kräftig anklopfte und hoffte das überhaupt schon jemand da war.
Während Sam den Gang entlang schritt bemerkte er einen Mann, der ein Türschild übermalte.
Er grüßte den Mann und sah nebenher auf das Schild.
Lt.Gen. James Long.... weiter war der Mann noch nicht
'Kann das sein?' fragte sich Sam
Er sah den Soldaten an.
"Ist der General bereits hier?"
Der Mann nickte "Aye, Sir. Sitzt drinnen und hat bereits Besuch...aber wohl nix Dienstliches, Sir." antwortete der Maler
Sam starrte auf das Schild. Er diente unter Longstreet, nachdem Jackson gefallen war. Die beiden Familien hatten dereinst engen Kontakt. Unweigerlich kamen in ihm die Bilder von Gettysburg wieder hoch, als Longstreet mit Tränen in den Augen den Angriffsbefehl von Lee ausführte, wohlwissend, daß die meisten seiner Jungs nicht wieder zurückkehren würden.... ein Massaker. Später wurde versucht Longstreet die Schuld für das Fiasko in Gettysburg zu geben, was einfach nicht stimmte. Wenn er jetzt hier war, bedeutete dies, das Sam eine enorma Last von den Schultern genommen wurde, was ihn ungemein erleichterte.
Sam klopfte an die Tür und wartete auf eine Reaktion von drinnen.
Büro von Lt. General Longstreet - Lt. Colonel Sorrel - Adjutant von General Longstreet
Aus dem Vorraum war ein "Herrein" zu höhren. Sorrel war zurückgekehrt, hatte seinen Dienst aufgenommen und die innere Verbindungstür war geschlossen. Aber der fleißige Adjutant bat natürlich jeden herrein, der klopfte.
Büro von Lt. Colonel William Forrester - Provost Marshal
**Klopf**Klopf**
Will war vor wenigen Minuten in sein Büro gekommen und noch nicht so richtig wach. Er hatte sich die halbe nacht mit diesen versoffenen Offizieren der NKS herumgestritten und sich sehr geärgert, dass mal wieder etwas unter der Hand geregelt worden war. Na seis drum.
Angewiedert warf er eine nicht angezündete Zigarette wieder auf den Schreibtisch. Er hatte keinen Kaffee und dann würde sie ihm nicht schmecken. Sein Adjutant war nicht da, denn er hatte dienstlich in der Stadt zu tun.
"Herein!", rief Will und starrte mit glasigem Blick zur Tür, eine neue Hiobsbotschaft erwartend.
Lt. Colonel William Forrester Commanding Officer Fort Laramy - Wyoming
George ging auf den General zu und strafte unweigerlich den Körper.
„Guten Tag, Sir! Wir haben uns lange nicht gesehen. Mir geht es…soweit ganz gut!“
„Ich habe eine Bitte. Ich möchte zurück zur Truppe! Ich kann Sam…ich kann Colonel McAllister nicht fragen, er würde mir die Bitte verwehren. Nachdem was passiert ist.“
Büro von Lt.Colonel William Forrester- Provost Marshal
Sarah öffnete die Tür und trat ein und sah einen noch nicht so wachen Lt. Colonel vor sich. "Guten Morgen Sir," Sarah salutierte "ich hoffe ich störe Sie nicht Sir, aber ich hoffe Sie können mir weiterhelfen. Mein Name ist Sarah Brooks und ich warte auf Nachrichten aus Mexico."
Sarah stand wie angewurzelt vor Lt. Col. William Forrester und wartete auf eine Antwort. Irgiendwie fühlte Sie sich nicht wohl dabei, schon so früh am Morgen zu stören, aber es mußte sein. Da Sie auch wissen mußte, wie es nun weiter ging.