Mr. Carrigan ritt gerade so schnell es ging vom Bahnhof zurück zum Haus. Er hatte Capt. Montgomery noch die letzten Anweisung, für den Transport erteilt und hoffte schnell genug wieder zurück zu sein, damit er seine Gattin verabschieden konnte. Er entdeckte sie als sie auf dem Weg zur Kutsche war. Mr. Carrigan verlangsamte den Schritt seines Pferdes, um nicht die Anwesenden zu belästigen. Trotzdem schaffte er es noch seine Frau vor der Kutsche zu erreichen. Schnell sprang er vom Pferd runter und bevor seine Frau etwas sagen konnte, schlang er seine Arme um sie und hielt sie einfach nur fest.
auch wenn meine Frau schon gepostet hat, wollte ich mich persönlich anschließen. Richte auch von mir die besten Genesungswünsche aus. Ich hoffe, dass es ihm bald besser geht und er das Krankenhaus verlassen kann.
Auch Matthew stand jetzt auf. Sam konnte ihm ansehen, dass er sowohl Müde als auch erleichtert war.
„Du vergisst, dass ich aus einer irischen Familie komme und mein Großvater meinte immer: <das letzte was uns bleibt ist unsere Ehre>. Ach übrigens, mir ist zu Ohren gekommen, dass du mich als Yankee bezeichnet hast,"
er grinste.
"In erster Linie war ich immer Geschäftsmann und habe mich nie auf eine der beiden Seiten geschlagen. Außerdem bin ich Gouverneur von Texas, viel mehr "Südstaaten" geht nicht. Doch jetzt muss ich meine Texaner ordnen, ich bin dann entweder in meinem Büro oder im Lager der Freiwilligen."
Er bot Sam jetzt noch etwas von seinem Flachmann an, grinste noch einmal.
"Ich denke marschieren geht damit besser! Ach ja bevor ich es vergesse, wenn du deinen zukünftigen Schwager siehst, sei doch bitte so nett und schicke ihn bei mir vorbei."
General Carrigan öffnete die Tür, "Bitte nach ihnen, Colonel."
"Du kennst mich doch besser als ich gedacht habe. Ich weiß gar nicht mehr wann ich das letzte Mal richtig geschlafen habe. Aber ich denke, dass ich erst einmal einen Adjutanten suche, wie es mir Colonel Forrester geraten hat und danach das Lager aufstelle.
Mich beschäftigt aber noch etwas anderes"
Sam konnte bemerken, dass Matthew nicht nur müde war. Es viel ihm schwer und doch setzte er an und sagte:
"Ich weiß ich sollte dir keine privaten Ratschläge geben, doch ...
Sagen wir einmal so, ich bin jetzt schon lange verheiratet und wurde in den letzten Jahren schon so oft angeschossen, dass ich es kaum noch zählen kann. Und das obwohl ich die ganze Zeit nur Zivilist war!"
Er grinste trotzt seiner Müdigkeit und dem was nun noch kam.
"Du solltest, jetzt da du mit einer der bezaubertsten Frauen in der Gegend verlobt bist, etwas mehr auf dich aufpassen. Wenn ich der Kommandant in dem Lager gewesen wäre, hätte ich dich erschossen. Schließlich wirst du ja tot oder lebendig gesucht. Stolz ist etwas wichtigste, fast das wichtigste was ein Mann haben kann, neben einer guten Frau die ihn liebt und für ihn sorgt. Beim nächsten Mal solltest du abwägen was wichtiger ist. Ein verletzter Stolz oder eine Frau die trauert noch bevor sie den Altar erreicht hat."
Matthew sah Sam ernst an, und hoffte er hatte sich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt. Doch ihm ging es um das Wohl zweier Menschen, die er ins Herz geschlossen hatte.
General Carrigan machte sich eifrig Notizen und verglich dabei die Daten, die er von General Forrester bekommen hatte.
Er ging schon immer nach dem Motto: Wenn du was machst, mach es richtig!
Kurz darauf nickte er Colonel McAllister zu: "Du wirst es kaum glauben Sam, aber ich sehe mich versucht, dein Angebot anzunehmen und mich tatsächlich ohne Rang zwischen die Soldaten zu stellen. Nur glaube ich nicht, dass mir die Zeit dazu bleibt. Wenn es aber geht mach ich das sicher!" Sein Gesichtsausdruck verriet, dass er dies tatsächlich ernst meinte. "Leider denke ich, dass mein bester Vorarbeiter eher bei dir in Grau auftaucht als bei mir. Ich werde aber unter den Freiwilligen nach bekannten Gesichtern ausschau halten. Danke für den Hinweis.
Nach meiner Planung wollte ich die Farbigen in ein oder mehrer Regimenter stecken. Nicht dass ich etwas gegen sie einzuwenden hätte, aber ich denke dass es besser für sie wäre, wenn sie nicht mit Weißen in einer Kompanie kämpfen. Es wird für sie die Möglichkeit darstellen sich wirklich als Texaner präsentieren zu können. Als freie Texaner.
Außerdem möchte ich die Tejanos auch in eigene Kompanien stecken. Viele von den ehemaligen Mexikanern haben sich ach dem Amerikanisch – Mexikanischen Krieg entschieden, dass sie auf unserer Seite bleiben wollen. Sie wussten damals schon, dass ein Leben in Freiheit und Demokratie in Mexiko nicht möglich ist. Auch wenn es jetzt zum Teil schon die Nachfahren sind, so werden sie lieber sterben, als noch einmal unter die Knute eines mexikanischen Diktators zu fallen. Allerdings sprechen die Meisten immer noch spanisch, auch wenn sie von Herzen Texaner sind. Allein deshalb wäre es wohl besser sie in eigene Kompanien zu stecken."
Er sah von seinen Notizen auf und Sam direkt in die Augen. Sam entging wohl kaum dass Mr. Carrigan in den letzten Nächten wenig schlaf gefunden hatte. Allein die Vielzahl seiner Notitzen ließ erahnen, dass er sich seine Gedanken gemacht hatte.
General Carrigan war natürlich nicht der Arbeitseifer seines Freundes entgangen, boevor als Colonel Forrester etwas antworten konnte, tat dies Mr. Carrigan.
"Das Problem mit den Zivilisten hatten Colonel Forrester und ich eben schon angesprochen und wir werden die Maßnahmen, die nötig sind ergreifen. Außerdem möchte ich auch umgehend mit der Rekrutierung der Freiwilligen beginnen, damit wir die Truppe aufstellen und auch mit der Ausbildung beginnen können. Ich denke je mehr Männer von der Straße weg sind und je mehr sie in die Verteidigung von Texas eingebunden werden, desto weniger Zeit und Kraft werden sie für Unfug oder Raufereien haben."
Er wagte einen kurzen Seitenblick auf Colonel Forrester
"Aber eigentlich wollte ich warten, bis sie ihre Anligen zur Sprache gebracht haben."
Jetzt gönnte er sich doch eine Zigarre und zündete diese genussvoll an. Zum Glück hatte er seinen Zigarrenschneider bei der Leiche des Mexikaners gefunden, welcher ihn bestohlen hatte.
Nachdem die militärischen Grüße ausgetauscht waren, und alle saßen, begann General Carrigan:
"Ich denke die Herren kennen sich noch nicht, Colonel McAllister, Colonel Forrester."
Er machte sie beid noch einmal miteinander bekannt
"Meine Wenigkeit kennen sie ja schon. Gut Colonel McAllister, ich wollte einige Dinge mit dir besprechen, wegen der Aufstellung der Miliztruppe. General Forrester hat zur Zeit wohl genau so wenig Zeit wie wir alle hier. Da aber Colonel Forrester noch etwas von dir wollte lasse ich den beiden Colonels den Vortritt, dann kann ich auch schon meine Gedanken sortieren, damit wir nachher so schnell als möglich fertig werden. Auf uns wartet eine Menge Arbeit."
"Gut Colonel, dann werden wir die Sachen mit McAllister besprechen, wobei ich nicht weiß, ob mir ein grauer Offizier dabei helfen kann. Na gut, ein Versuch ist es wert."
General Carrigan trank den letzten Schluck Whiskey und stand auf.
Nach ihnen Colonel, denn wo das Büro von Col. McAllister ist weiß ich auch nicht. By the way: wo ist eigentlich mein Büro?
"Das wäre erst einmal das primäre Anliegen von mir gewesen. Da ich mich noch nicht im Fort umgesehen habe, könnten sie so freundlich sein mir zu erklären wo mein Büro, bzw. das von General Forrester zu finden ist. Ich denke, was die Organisation der Freiwilligen Einheit betrifft werde ich mich mit ihm unterhalten müssen. Oder?"
Mr. Carrigan verzichtete an diesem Tag erst einmal auf eine Zigarre. "Die genaue Anzahl an hiesigen Ranger kenne ich noch nicht. Allerdings denke ich, dass ich auf jeden Fall 5 Gruppen mit je 4 Mann für einen Patrouillendienst in der Zeltstadt abstellen kann. Ich meinte damit natürlich pro Schicht, wenn man von drei Schichten am Tag ausgeht."
Mr. Carriogan wusste, dass es wohl trotzdem knapp werden würde, aber die Texas Ranger hatten auch noch andere Aufgaben zu bewältigen.
Mr. Carrigan nahm auf dem angebotenen Stuhl platz.
"Nun Colonel, sie kennen die hiesigen Bedingungen bestimmt besser als ich. Wir müssen unbedingt eingreifen, damit wir wieder Ruhe in das Lager der Flüchtlinge bekommen. Wissen sie zufällig wer hier Provost Marshall ist. Mein Vorschlag wäre nämlich, dem Militär die Texas Ranger zur Seite zu stellen um möglichst schnell wieder Ruhe und Ordnung her zu stellen. Immerhin sind wir immer noch im Staat Texas und dieser sollte vor allem in einer solchen Situation Flagge zeigen. Gleichzeitig können wir das Militär entlasten und Unruhe in der Bevölkerung vermeiden. Die Angst vor den Mexikanern ist sehr groß und wir müssen unbedingt Stärke zeigen, als Armee und auch als zivile Regierung."
Mr. Carrigan schenkte sich jetzt ein Glas Whisky und hoffte in Colonel Forrester den richtigen Ansprechpartner gefunden zu haben. Die weiteren Fragen konnten im Laufe des Gespräches auch noch erörtert werden. Die Situation im Camp war allerdings das dringlichste Problem.
Mr. Carrigan erwiderte den militärischen Gruß. "Vielen Dank Colonel, vielleicht können Sie mir weiter helfen. Gestatten sie mir jedoch vorher mich von meiner Frau zu verabschieden.
Er nickt Colonel Forrester freundlich zu und wendet sich an seine Frau. "Rachel mein Schatz, wie ich bemerkt habe, hast du jetzt eine Kutsche gefunden. Pass bitte auf dich auf, im Leger herrschen chaotische Zustände und wie es in der Stadt aussieht kann ich momentan nicht beurteilen. Jedoch fürchte ich, dass dort die Lage auch nicht viel besser ist."
Er küsst seine Frau, nickt dann der Rancherin zu bevor er sich wieder dem Colonel zuwendet.
"Hätten sie etwas Zeit für mich Colonel, ich kam noch nicht dazu mit General Forrester zu sprechen, aber vielleicht können sie mir ja weiter helfen. Da sie wohl sehr viel zu tun haben, verspreche ich ihnen mich kurz zu halten", sagt Mr. Carrigan mit einem leichten Lächeln.
Mr. Carrigan war nur bis zum Rande der Zeltstadt gekommen. Zu viele Menschen hatten ihn auf dem Weg dorthin aufgehalten und über die Umstände dort berichtet. Nachdenklich kehrte er zum Fort zurück. <Ich muss unbedingt mit General Forester darüber sprechen, außerdem muss ich wissen wer hier Provost Marshall ist und ob ich ihm die Texas Ranger zur Seite stellen soll außerdem ...> weiter kam er nicht mit seinen Gedanken als er seine liebreizende Frau und Lieutenant Colonel Forrester erblickte.
"Hallo Rachel mein Schatz, schön sie wieder zu sehen Lieutenant Colonel Forrester, ich hoffe ich störe nicht", begrüßte er die Beiden.