„Als aller erstes fange ich mal bei unseren Truppen an. Wir werden kaum Ausrüstung bekommen, zu mindestens nicht hier. Die Yanke…die US Armee lässt allen Nachschub auf die Ostseite des Mississippis bringen. Auf unsere Seite kommt nichts mehr an.“
Captain Scott holte mehrere Zettel aus der Innentasche.
„Wir haben bis jetzt ca. 6000 Freiwillige hier, alle mehr oder weniger privat ausgerüstet. Die Mehrzahl ist bewaffnet, angefangen vom leichten Sportgewehr bis hin zur neusten Winchester.“
„Wir haben angefangen die Soldaten in Regimenter ein zu teilen, die Männer die ein Pferd haben, das noch gut im Saft steht, wurden zur Kavallerie befohlen….das sind ca. 2000 Mann. Davon haben 1200 Mann Kriegserfahrung, alle haben auf unserer Seite gekämpft, wenn ich das sagen darf?“
„Bei den 4000 Mann Infanterie sieht es ähnlich aus, Sir. Der größte Teil hat Fronterfahrung.“
Er holte einen weiteren Zettel hervor.
„Die Freiwilligen, die schon gedient haben, haben wir nach ihren Fähigkeiten ausgewählt und in ihrem alten Rang wieder eingestellt, oder befördert. So hat jetzt jedes Regiment einen Sgt.-Major und die noch nicht ausgebildeten Regimenter haben mit der Ausbildung angefangen. So weit das hier möglich ist.“
Captain Scott machte eine kleine Pause, wo bei er ihn seine Zetteln blätterte.
„Laut einem Telegramm, melden sich auch in den anderen Südstaaten einige Männer zu unserer Fahne. In Virgina haben sich ca. 600 Mann zum….“ Scott sah kurz auf. „…..zum 13th Virgina Regiment gemeldet.“
„Die Männer waren nicht dazu zu bewegen eine blaue Uniform anzuziehen, also erlaubte man ihnen das Grau zu behalten.“
Captain Scott konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
„Überall melden sich tausende von Freiwilligen, was allerdings auch zu Problemen führt. Die Soldaten werden auf dem Weg zur Front ausgebildet und bewaffnet. In den ganzen Staaten sind die Eisenbahnen überlastet.“
„Die US Logistik leistet wirklich eine überragende Arbeit und die Industrie hat von jetzt auf gleich auf Krieg umgestellt. Aber das kennen wir ja, ……leider!“
Er machte wieder eine Pause.
„Die allgemeine Kriegslage sieht düster aus. New Mexiko, Arizona uns der größte Teil von Kalifornien sind in mexikanischer Hand. New Mexiko und Arizona haben mittlerweile einen mexikanischen Gouverneur.“
„In Texas ist Austin gefallen und auch hier wurde eine mexikanischer Militärgouverneur ernannt.“
„Aus, uns noch nicht bekannten Gründen, hat der Vormarsch des Feindes etwas nachgelassen, so ist zu mindestens das Gefühl. So wie es aussieht verlieren wir schneller, als der Feind gewinnen kann.“
Cpt. Vincent Scott, CS - Cavalry Adjutant von General Stafford
Susan war erleichtert, dass sie nun eine Sorge um Claudine streichen konnte, doch so ganz verstand sie das Problem des Stewards immer noch nicht. Sie sah sie prüfend, aber immer noch sehr freundlich an:
"Sie nicht? Hmmm." Susan dachte nach.
"Wen denn dann, wenn nicht Sie?", hakte sie vorsichtig nach. "Ist es dass, was Ihnen zu schaffen macht?"
__________________________ Major (MD) Susan Summers
Schnell erkannte Madeline das Lazarettzelt wieder. Drinnen hielt sie Ausschau nach Colonel Rush. Er würde wissen wo Beverly war.
Aufmerksam lies sie ihren Blick schweifen. Um den Mann mit dem Kopfverband, der jetzt aufrecht im Bett saß, standen zwei weitere Männer .Einer von ihnen war der, der George zum Lazarett begleitet hatte.
Das muss Sam sein, dachte Madeline. Doch sie konnte auf keinen Fall stören. Es schien wichtig zu sein, was die Männer besprachen. Und schließlich war sie ja wegen Beverly gekommen. Sam konnte sie auch später noch grüßen.
„Kann ich ihnen helfen, Mam? Ich bin Schwester Vivien.“
„Guten Tag. Mein Name ist Madeline Higginbottom. Ich bin gekommen um nach dem Baby zu sehen. Wo finde ich die Kleine?“
„Sie schläft jetzt. Ich habe dort hinten in dem abgetrennten Bereich ein Bettchen für sie gemacht. Kommen sie, ich begleite sie dorthin.“
Beverly schlief unruhig. Das Fieber schien gesunken zu sein, zumindest war sie nicht mehr so heiß. Madeline drehte den Männern, die nur ein paar Betten daneben miteinander sprachen den Rücken zu, kniete neben der Schlafstätte des Babys nieder und begann leise zu summen und streichelte der Kleinen beruhigend über den Bauch.
Lassiter hatte einen Augenblick in der Nische gestanden und versucht, sich vorzustellen, wie die Welt ohne Krieg wäre. So richtig konnte er sich kaum noch daran erinnern, wie es sich angefühlt hatte, in Friedenszeiten zu leben. Vielleicht so, wie Weihnachten bei den O'Neals. Er seufzte. Auch das war nur ein kurzer Moment des Friedens gewesen. Alles nur leerer Schein, oder nicht? Wie auch immer. Der Einfall der Mexikaner am nächsten Morgen war um so bitterer.
Doch dann gewann sein Pragmatismus Oberhand. Träumer, dachte er verächtlich und zog seine Uniform glatt.
Er verließ die Nische und machte sich auf die Suche nach Purcell, den er eben noch in der Unterhaltung mit Miss Higginbottom gesehen hatte. Direkt am Eingang zum Lazarett stieß er auf Purcell.
"Mr. Purcell, mir scheint, Sie haben einen Termin bei mir. Bitte einmal durchkommen", sagte er, wieder ganz der alte.
Colonel (MD) Lassiter Rush Surgeon General des CS Medical Department Garnisionsarzt von Laredo
George atmete noch einmal tief durch, wenn er konnte, drückte er sich gerne vor einem Arztbesuch. Auch jetzt war er der Meinung das ein Eimer Wasser und Tuch reichen würden.
„Ich komme, aber wenn sie zu viel zu tun haben komme ich ein anderes mal vorbei.“
George sah Madeline im Zelt, sie hatte die Kinder ins Heim gebracht und war anscheint schnell wieder zum Lazarett zurück gekommen. Er folgte dem Arzt und nahm auf einem Hocker platz.
Lassiter wusch sich die Hände und holte einige Leinentücher heraus, um mit Alkohol erst einmal die Platzwunde abzuwaschen.
"Nein, keine Sorge, in meinem Terminkalender steht nur noch ein gewisser Purcell, so Sie das immer noch sind, dann sind Sie jetzt an der Reihe, ansonsten wäre ich dann wohl frei für neue Termine", scherzte er.
"Mit wem sind Sie denn zusammengestoßen?", fragte er, während er die Wunde reinigte.
"Hmmmm, das muss ich wohl nähen."
Er drehte sich zu seinen Instrumenten um und legte eine Nadel mit dem dazugehörigen Faden und eine Pinzette in enie kleine Schale mit Alkohol.
Colonel (MD) Lassiter Rush Surgeon General des CS Medical Department Garnisionsarzt von Laredo
"Sie haben keine von uns Frauen angefasst, Sir. Das haben sie nischt gewagt." versuchte Claudine schnell Major Summers Gedanken zu zerstreuen. "Einer von ihnen hatte sogar etwas, was man durschaus Anstand nennen könnte. Er hat für misch etwas Laudanum zu Seargent Apostolakis, der wirklisch fürschterlisch zugerischtet war, gebracht. Die hierfür angebotenen Dollars hat er abgelehnt.", versuchte Claudine vom Thema ab zu lenken.
Sicherlich wäre der Major eine gute Zuhörerin gewesen, aber Claudine ertrug es nicht, davon zu erzählen. Alleine der Gedanken daran ließ wieder die schrecklichen Bilder, des sich vor Schmerzen krümmenden Colonels in ihrem Kopf auftauchen. Als sie sich an den blutigen und völlig zerfetzten Rücken erinnerte, wurde ihr schlecht. Ihr Gesicht wurde noch bleicher als zuvor und das Zittern der Hände griff auf ihren Oberkörper über. Für Major Summers wurde es offentsichtlich, dass ein weiteres Nachhaken zu einem Zusammenbruch Claudines führen konnte.
"Cpt. Scott, begleiten Sie mich noch in mein Büro ? Ich habe noch ein paar detailliertere Fragen was die Aufteilung angeht, außerdem kann ich mir dort bessere Notizen machen. Ich nehme an, daß der Appell gerade vorbereitet wird, also haben wir noch ein wenig Zeit."
zu Patrick "Wenn Sie mich entschuldigen würden, Patrick, ich werde Sie heute Abend wieder besuchen." meinte er freundlich und drückte Patricks HAnd
"Bis dahin schonen Sie sich und ärgern die ÄRzte nicht zu sehr...."
„Ich werde mein bestes tun, und Sam, halten sie mich auf dem Laufenden!“
Als Sam gegangen war, atmete er tief durch, er hörte leise eine Melodie. Neben seinem Bett stand ein kleiner Tisch, Patrick hoffte dass dort vielleicht ein Glas Wasser stand. Er tastete den Tisch ab, aber seine Bewegungen waren doch nicht vorsichtig genug und ein Porzellangegenstand viel scheppernd zu Boden.
„Verfluchter Mist!“ sagte er laut.
„SCHWESTER, DOKTOR! Könnte man mir diesen verdammten Augenverband abnehmen und mir sagen was mir fehlt?“
--------------------------------------------------- Stellvertretenden Distriktkommandeur von Texas Chief of Staff
Ganz in Gedanken versunken und immer noch summend kniete sie neben dem Bett der Kleinen. Sie erschrak fürchterlich als etwas scheppernd zu Boden fiel. Beverly erwachte aus ihrem unruhigen Schlaf und begann sofort zu weinen.
Madeline nahm das Baby in den Arm und drehte sich um, um zu sehen was geschehen war. Der Mann mit dem Kopfverband hatte offensichtlich eine Porzellanschüssel, in der die Instrumente für gewöhnlich gesäubert wurden, vom Tisch geworfen. Er rief nach einem Arzt oder einer Schwester.
Miss Higginbottom legte die Kleine zurück auf ihr Bettchen und beruhigte sie mit leisen Worten. Sie beobachtete ob jemand kam, um dem Mann zu helfen. Doch es kam keiner. Also ging sie.
„Guten Tag, Sir. Ich bin zwar kein Arzt und auch keine Schwester, aber ich kann ihnen vielleicht auch behilflich sein?“ „Das ist sehr freundlich von ihnen, Mam.“ Entgegnete dieser.
Madeline sammelte die groben Scherben vom Boden auf und legte sie auf das Kleine Tischchen zurück. Den Schnitt in die Hand bemerkte sie nur am Rande.
„Darf ich ihnen etwas Wasser holen? Ich könnte Schwester Vivien bitten sich um den Verband zu kümmern.“
„Ich werde nach Schwester Vivien suchen. Bin gleich zurück.“
Der Mann tat ihr leid. Gleichzeitig wurde ihr mulmig bei dem Gedanken daran, was wohl unter dem Verband zum Vorschein kommen würde.
Schwester Vivien wusch sich im vorderen Teil des Zeltes die Hände. Madeline konnte sie dazu bewegen mit ihr zu kommen und nach dem Mann zu sehen.
„Colonel O´ Hara sie wollen also den Verband loswerden? Nun das kann ich nicht machen aber ich werde einen Arzt schicken, so bald als möglich. Haben sie bitte noch etwas Geduld, Sir!“
Die Schwester nahm die aufgesammelten Porzellanüberbleibsel mit und entschwand.
Madeline hatte in der Zwischenzeit einen Krug mit frischem Wasser gefüllt und von einem anderen Tischchen ein Glas genommen.
„Sir, ich habe ihnen etwas Wasser gebracht.“ Sie füllte das Glas halbvoll und gab es dem Colonel vorsichtig in die Hand. Dann sah sie zum Bett des Babys hinüber. Die Kleine hatte sich beruhigt und spielte mit ihren Füßen.
„Ich hoffe, dass sie das Weinen des Babys nicht gestört hat. Ansonsten werde ich darum bitten die Kleine mitnehmen zu dürfen.“
„Kann ich sonst noch etwas für sie tun, Sir, solange sie auf den Arzt warten?“
Da Purcell nur apathisch auf die Zeltwand starrte, machte sich Colonel Rush ebenfalls schweigend daran, die Wunde zu vernähen. Er trug eine leichte schmerzstillende Flüssigkeit auf, die die Wundränder betäubte und setzte eine ordentliche Naht.
Zufrieden betrachtete er sein Werk. "Mit etwas Glück, werden Sie nicht mal eine Narbe zurück behalten", sagte er, während er die Wundränder noch enmal mit Jod abtupfte. Er begann einen kleinen Kopfverband anzulegen.
"So, das wars schon. Morgen kommen Sie noch einmal zur Kontrolle und dann sag ich Ihnen, wann Sie zum Fädenziehen erscheinen können", fügte er hinzu und reichte Purcell die Hand.
"Bis Morgen dann, Mr. Purcell."
Colonel (MD) Lassiter Rush Surgeon General des CS Medical Department Garnisionsarzt von Laredo