Als Claudine den Kopf schüttelte sagte er nur "Natürlich nicht, Madame." und grinste
"Und ich werde nur kurz ein Versetzungsgesuch zerreißen und ein Bittschreiben, welches ich angefangen habe zu schreiben und dann sofort in mein Bett verschwinden, wie befohlen...." er sah Claudine in die Augen
"Oder würden Sie sich weiter weg von mir doch wohler fühlen?"
"Isch verstehe nischt Sir. Versetzungsgesuch? Bittschreiben? Weiter weg? Wovon reden sie?", fragte Claudine den General. Normalerweise war sie fitter im Kopf, aber da auch ihr Schädel immernoch vom Sturz brummte, konnte sie die Puzzelteile nicht zusammenfügen.
Sam sah kurz Baker an "Wenn Sie uns kurz entschuldigen würden?"
Er wartete das Baker den abgetrennten Bereich verlassen hatte und schaute Claudine dann direkt in die Augen.
"Ihnen ging es in der letzten Zeit ganz und gar nicht gut.... und meine Pflicht ist es alles Übel von meinen Leuten fernzuhalten, sofern ich es vermag. Nur wenn dieses Übel aus meiner Anwesenheit resultiert kann ich nicht anders handeln, als zu versuchen entsprechend leidende Person aus dem Gefahrenbereich zu bringen, damit ihre Seele heilen kann.... ich dachte, das wäre ich Ihnen schuldig, auch wenn ich auf Ihre Dienste hier nicht verzichten möchte. ich hoffe Sie versetehen?" erzählte er Claudine leise, so daß es im allgemeinen Tumult draußen den abgetrennten Lazarettbereich kaum verlassen konnte
Er sah ein wenig bedröppelt aus.
"Ich habe es nur gut gemeint....*Sam seufzte* ... aber anscheinend mache ich alles zwischenmenschliche derzeit nur noch falsch. Ich hoffe Sie sehen es mir nach."
Claudine blickte Sam erst ungläubig an, dann zog sie kurz die Augenbrauen zusammen, so als würde sie zornig werden, aber letztendlich sah sie ihn müde, aber mit offenen Blick an. "Sir, noch vor kurzem hätte isch ihre Bemühungen als Strafe gewertet und gedacht, sie würden es nischt ertragen können, misch in ihrer Nähe zu haben. Aber mittlerweile ist mir einiges klarer geworden." Sie schluckte und musste sich räuspern um weiter sprechen zu können. "Es wird noch einige Zeit brauchen, bis die Verletzung hier drinnen", sie legte eine Hand auf ihren Brustkorb, " verheilt ist, aber sie schmerzt schon viel weniger."
"Nun möschte isch aber meinen Pflischten nachkommen und misch um Private Baker kümmern. An ihnen habe isch nichts mehr herum zu laborieren. Den Rest müssen sie jetzt selber schaffen." Sie bot Sam einen Arm an, wobei ihr Blick ihm deutlich machte, dass sie nicht dulden würde, wenn er ihn ausschlug und führte ihn zu einem Stuhl. "Hier bleiben sie jetzt bitte sitzten, bis isch mir Baker angesehen habe und wenn nichts dagegen schprischt, können sie dann gemeinsam in ihr Büro gehen. Sollte ihnen schwindelig werden, sagen sie bitte sofort Bescheid."
Dann ging sie zum Vorhang, zog ihn beiseite und sagte zu Baker: "Alors, jetzt sind sie an der Reihe Private Baker. Kommen sie bitte herein in die gute Stube, setzen sisch bitte da auf den Tisch und machen den Oberkörper frei, insofern sie sisch nicht genieren, vor dem General blank zu ziehen." Letzteres sagte sie mit einem scherzenden Unterton, wobei sie Baker freundlich anlächelte.
Wesley nickte und kam herein. Er sah kurz zu MacAlister
„Sie erlauben, Sir?“
Dann nahm er das Cepi ab und legte die Ledergurte ab, was für eine Erleichterung. Der Schultergurt scheuerte ziemlich auf der Wunde . Nun machte er sich daran die Jacke, die Weste und dann das Hemd auszuziehen. Nachdem das alles erledigt war, setzte er sich auf dem ihm zugewiesenen Platz und sah Claudine an.
„Steward ich bin bereit.“
Private Wesley Baker 2nd US Cav. A-Cy, 1st Platoon
Claudine wollte gerade anfangen Bakers Verband zu lösen, als ihr Blick auf ihre blutverschmierten Finger fiel. Sie sah auf, hob ihre Hände und sagte leicht grinsend: "Isch denke, isch gehe mir nur kurz die Hände waschen. Der General will kein fremdes Blut, also möschte isch sein Blut auch nicht an Fremde und schon gar nicht an Yankees verteilen. Wenn misch die Herren kurz entschuldigen würden. Sie haben dann ein wenig Zeit, gegenseitig mit ihren Narben an zu geben." Sie nickte Beiden kurz zu und verschwand durch den Vorhang und machte sich auf den Weg zur Waschgelegenheit.
"Sir, davon halte ich viel." Wes dachte bei sich er halte mehr vom Whiskey als von dem Wir Beide. Bei diesem Gedanken schmunzelte er ein wenig. Unwohl fühlte er sich auch, hatte man ihm doch beigebracht einen Offizier nie direkt anzusprechen. Jedes zu freie, falsche Wort konnte ja schließlich hoch unangenehme Konsequenzen zur Folge haben.
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"Sie meiden Offiziere normalerweise, nicht wahr ?" fragte er grinsend
"Weil wir ein fauler Haufen sind und die Privates nur scheuchen oder? Antworten Sie ruhig frei heraus.... ich war in den letzten JAhren mehr mit Mannschaften und NCO´s zusammen als mit dem degenerierten Offiziersgelump, was sich so allgemein herumtreibt." fuhr er fort
„Sir wenn ich Offiziere meide und von, nennen wir es einigen meiner Mitsoldaten nicht viel halte, was Sie ohne Zweifel wissen, meinen Sie dann ich würde dieses Angebot annehmen und locker drauf los reden, mich vielleicht gar auskotzen beim Kommandeur all dieser Leute?“
Wes sah kurz auf den Boden und dann wieder den General an.
„Wenn ich schon Ihre Konsequenzen nicht fürchten würde muss ich doch annehmen, dass alles was ich sage eventuell, aus welchen Gründen auch immer zu eben diesem, wie Sie es nennen, Gelump vordringt... Sehen Sie Sir, ich stehe ganz unten in der Nahrungskette, nicht mal Ihre Jungs akzeptieren mich als richtigen Soldaten.“
Sein Blick wanderte wieder an die Wand, gerade aus vor ihm.
„Vieles was hier dringend gemacht werden müsste, fange ich nicht an, weil es mir nicht zusteht und wird von anderer Stelle aus Symphatie wohl nicht gesehen...“
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"Und wie stellen Sie sich vor, daß sich etwas ändert, wenn derjenige der es ändern kann davon nichts mitbekommt? Eine bessere Möglichkeit, Mr Baker, ihrem Unmut Luft zu machen, erden Sie vermutlich nie bekommen.... also nutzen Sie es. Und um eine Sache deutlich zu machen. Ich kümmere mich um Sie nicht weniger als um meine Jungs, solange Sie in meinem Einflußbereich sind.... also ? Es handelt sich gewiß um Lämmle oder ?" fragte er dann direkt
„Was Lämmle angeht Sir, wissen bereits alles oder man hat an höherer Stelle entschieden, dass es nicht wichtig ist.“
Er schaute auf seine Wunde, die Erinnerung schmerzt noch immer und ob er nicht verletzt worden wäre wenn Lämmle sich nicht wie ein feiger Hund davon gestohlen hätte wusste Wes auch nicht. Dann sah er wieder den General an.
„Das ist alles was ich dazu sagen werde.“
„Und zu in ihre Familienangelegenheiten werde ich mich auch nicht einmischen, nur soviel, wäre der Captain ein Gentleman hätte er mehr Freunde und wäre er ein Private, hätte er weniger Zähne.“
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