"Ausgezeichnet Baker, ausgezeichnet !" sagte er grinsend
"Sie sind auf dem besten Wege ein ausgezeichneter Soldat zu werden.... aber suchen Sie zuweilen die Konfrontation und Diskussion.... wenn Sie immer nur ihren Dienst tun, werden Sie nicht aufsteigen.... Sie müssen aus der grauen.... der blauen Masse herausstechen, dann werden Sie Karriere machen." meinte Sam im fast schon väterlichen Tonfall
"Wenn es Ihr Dienst zuläßt, sind sie herzlich auf ein Gespräch eingeladen.... aber lassen Sie den Mustersoldaten im Quartier und seien Sie mehr Mensch."
Als Mc Allister lachte betrat gerade Claudine wieder den Raum. "Isch sehe, die Herren haben sisch köstlisch amüsiert." Mit einem Blick auf Baker bemerkte sie, dass sich dieser weniger wohl in seiner Haut zu fühlen schien. Sie trat zu ihm lächelte ihn freundlich an, fühlte kurz seinen Puls, der kräftig war und seine Temperatur, die sie als normal empfand und fragte ihn, während sie den Verband abwickelte: "Und Private Baker, haben sie noch starke Schmerzen?"
„Naja als Mustersoldat hoffte ich abzufärben. Und Sir solange Sie diese Jacke Tragen werde ich der Paradesoldat sein und stets viele Dinge besser machen als einige Kamerade ohne das Sie es je merken oder ich damit prahlen werde. Aber niemand wird Sie aufhalten Ihre Jacke auszuziehen, mir einen Wiskey anzubieten und mich nach allen Dingen freundschaftlich zu befragen, die nicht den Dienst betreffen. Ich werde Mr MacAlister gern freundschaftlich begegnen.“
Wie jedes Mal wusste er nicht, wo er hingucken sollte bei einer Untersuchung und ließ den Blick schweifen.
„Nein Steward es schmerzt nur wenn ich mich anschießen lasse, prügel oder“ Wes sah den General an: „oder Wache halte.“
Dann sah er Claudine strahlend an. „Es ist also alles gut.“
Private Wesley Baker 2nd US Cav. A-Cy, 1st Platoon
"Welche Abzeichen man am Kragen oder auf der Schulter trägt ist meistens egal. Das werden Sie noch früh genug merken... es kommt immer auf die Person an die in der JAcke steckt und dabei ist es egal, ob sie sie trägt oder nicht. " meinte Sam
"Sehen Sie es mal so: ohne unsere Uniformen wären wir uns nie begegnet. Ich hätte es verpaßt Menschen wie Sie beide kennenzulernen und warum ? Weil Sie einer anderen Gesellschaftsschicht angehören. ... gut ich hätte ein paar Löcher weniger im Balg..... aber diese Bekanntschaften möchte ich nicht missen. "
Der General wurde plötzlich still und dachte über seine Worte nach. Das Lächeln verzog sich aus seinem Gesicht.
"Aha," unterbrach Claudine das Schweigen, "dann will isch misch mal von dem 'Alles ist gut' überzeugen. Isch musste nämlisch im Laufe meiner Bekanntschaften feststellen, dass sisch so manscher in die eigenen Tasche schwindelt. Was übrigens in beide Rischtungen geht." Sie vermied es, bei dieser Aussage irgendjemanden direkt an zu sehen. Dann begann sie vorsichtig, Bakers Verband zu lösen und wickelte ihn ab.
Die letzten Umwicklungen waren von getrocknetem Blut durchtränkt, und daruch etwas steif. "Hmmm, isch befürschte, dass wird gleisch ganz schön ziehen.", sagte sie und sah Wesley kurz an. Obwohl sie den Verband ganz langsam und vorsichtig von der Wunde löste, war es ziemlich schmerzhaft, da auch Teile des Wundschorfs im Verband hängen blieben und sich mit ablösten.
Wesley biss die Zähne zusammen und spannte fest sämtliche Muskel im Körper an um einen Schrei zu unterdrücken. Seine Hände griffen kräftig und die Kante seiner Sitzgelegenheit und die Knöchel traten weiß hervor. Als der Steward damit fertig war den Verband zu entfernen ließen seine Muskeln wieder locker, sein Griff löste sich und ihm entfuhr ein deutlicher Seufzer der Erleichterung. Er fühlte sich kurze Zeit wie ein Bauerntölpel vom Land und seine rosigen Wangen, die er oft bei solchen Anstrengungen bekam unterstrichen dieses Gefühl nur noch.
„Und, wie sieht es aus?“ Er sah Claudine in die Augen.
„Reicht es für Heimaturlaub?“ scherzte er dann.
Private Wesley Baker 2nd US Cav. A-Cy, 1st Platoon
Claudine registrierte die weißen Fingerknöchel und versuchte noch etwas vorsichtiger zu sein. Mit den Worten "So, das hätten wir schon einmal." legte sie den Verband beiseite. Auf Bakers Brust wurde ein gut 20cm langer Schnitt, der bis zum Oberbauch ging und mit vielen Stichen genäht worden war, sichtbar. Die Wundränder waren leicht gerötet. Vorsichtig fühlte sie mit den Fingerrücken die Hauttemperatur, diese war aber völlig normal. Die Wunde war, bis auf die Stellen an denen sich der Wundschorf gelöst hatte und die nun wieder leicht bluteten, trocken.
Sie sah hoch und erwiederte seinen Blick. "Es sieht, wenn man bedenkt dass Captain Grant mit seinen Händen regelrescht in ihnen gewühlt hat, sehr gut aus. Sie werden da allerdings ein schönes Souvenir zurück behalten." Vorsichtig befühlte sie seinen Bauch und Brustkorb, drückt hier und da, holte sich das Stethoskop und bat Baker dann ein paar Mal tief ein und aus zu atmen. "Private Baker, es tut mir leid ihnen mitteilen zu müssen, dass das mit dem Heimaturlaub nichts wird. Das soll jetzt aber bitte kein Ansporn sein, sisch beim näschten Mal noch ärger erwischen zu lassen.Nicht das sie dann womöglisch bei Steward Mc Bride auf dem Tisch landen, der möschte nämlisch unbedingt das Amputieren üben.", sagte sie sanft mit einem Lächeln, bei dem aber auch etwas Besorgnis mit schwang.
„Ich folge stets Ihren Anweisungen Steward. Als Sie zum Beispiel sagte ich solle mit der Handwunde nicht jammern und mit was schlimmeren wiederkommen...“ Er lächelte sie an. Als er allerdings den strengen Blicks Claudines wahrnahm meinte er noch: „...verzeihen Sie, war ein schlechter Scherz.“ „Und McBride würde mir den Torso amputieren, ich glaube nicht. Außerdem wird man doch bei mehr als zwei Amputationen wegen Stückchenhafter Desatation erschossen, oder?“ Wes verfluchte sich innerlich für diesen zweiten Scherz, der sicher nicht besser war, aber dies war nun mal seine Art damit fertig zu werden.
Private Wesley Baker 2nd US Cav. A-Cy, 1st Platoon
"McBride amputiert alles und jeden... meinen Arm wollte er mir auch schon abnehmen.... und damals am Rio Pecos das Bein... aber da wollten sie mir auch das Auge rausnehmen..." meinte Sam nachdenklich
Er sah zu Baker rüber
"Aber da kommen Sie auch noch hin." scherzte der General
Claudine sah Wesley streng an und sagte: "Das sie meinen Anweisungen wortwörtlisch Folge leisten, habe isch bereits feststellen müssen Private." Dann aber konnte sie nicht mehr das ernste Gesicht aufrecht erhalten und sagte mit einem beginnenden Grinsen: "Aber trösten sie sisch, erschießen kann man sie nur, wenn man ihren Torso wiederfindet und wenn sie wollen, verstecke isch ihn irgendwo." Dann dachte sie eine kurze Zeit nach und fuhr fort: "Ihre Scherze empören oder pikieren misch nischt Baker, sie glauben ja gar nischt, was mir schon alles zu Ohren und auch Augen gekommen. Diese Uniform lässt anscheinend Andere vergessen, dass eine Frau in ihr steckt."
Bei Mc Allisters Aufzählung wurde ihr bewusst, dass sie in Laredo auch nur knapp einer Beinamputation entkommen war. Und sie war sich sicher, bei jedem anderen hätte Grant keinen so großen Aufwand betrieben um das Bein zu retten, sondern hätte kurzerhand nach der Knochensäge gegriffen. Sie drehte sich zu Sam um und sagte scherzend: "Dann haben sie entweder wenig streitsüschtiges medizinisches Personal gehabt, oder ihre geladene Waffe war überzeugend genug."
Sie blickte zwischen Baer und Mc Allister hin und her und sagte dann: "Isch bin sischer, den Wachdienst kriegen wir schon irgendwie anders geplant. Denn etwas schonen sollten sie sisch, wenn möglisch, schon noch etwas."
"Naja.....ich sagte, daß wenn ich schon sterbe, ich wenigstens komplett meinem Schöpfer begegnen will.... und der Revolver war geladen, ja." er grinste breit
"Sie brauchen keinen Wachdienst halten , Baker. Sie sind krank. Abgesehen davon müssen Sie sich schonen, denn Sie werden bald zu Ihrer Truppe zurückkehren... zusammen mit den anderen Unionisten."
„Sir, bei allem Respekt ich bin nicht Krank, Verletzt zugegeben, aber nicht Krank.“ Sagte Wesley im ersten Ton. Dann fuhr er besorgt fort: „Ist es mir erlaubt zu fragen, wo es hingeht? Und werden Sie einfarbig zurückbleiben?“
Private Wesley Baker 2nd US Cav. A-Cy, 1st Platoon
"Yankees wollte ich eigentlich sagen, aber da hätten Sie sich nur wieder angegriffen gefühlt... und ob krank oder verletzt ist egal, Hauptsache vom Wachdienst befreit." antwortete Sam
"Und was Ihre Frage angeht.... dieser Frontabschnitt wird von der 2. NKS-Armee gehalten. Die Unionsverbände sind weiter nördlich von uns... Die einzigen Yankees, die hier bleiben gehören dem Medical Department an, Sie , Peterson und Baithen gehen zurück zu Ihrer Truppe und melden sich bei O´Hara.... wenn ich mich recht entsinne sitzt die 2nd US irgendwo in Iowa." fuhr Sam fort
"Und wenn dann alles gut geht, sehen wir uns alle spätestens in Mexico City wieder." er lächelte die beiden an