"Oh ja, Kaffee mit einem Schuß Milch, bitte." sagte Higgins, dem gerade Lizzy noch ein Stück Kuchen auf den Teller gelegt hatte. "... ... absolut sicher, he? Ich hoffe, daß das diesmal auch stimmt..." und strich sich über die verletzte Rippe, die wieder zu schmerzen begonnen hatte.
Lizzy legte ihre Hand wie beiläufig für einen Augenblick auf Higgins Arm und sah ihn mitfühlend an, dann antwortete sie Baker:
"Wenn Sie mir schon mal einen Kaffee mit Milch einschenken möchten, ich bin sofort wieder bei Ihnen."
Dann ging sie Richtung Küche, was für einigen Tumult sorgte. Der junge Mann zuckte zusammen, als er Lizzy sah, wurde kreidebleich, als er panisch zwischen ihr und dem Haufen Scherben in einer der Ecken hin und her sah. Dabei entglitt ihm das Körbchen mit Besteck, was er gerade frisch abgetrocknet hatte. Das Besteck verteilte sich unter ohrenbetäubendem Scheppern auf dem Boden.
Der Private lief rot an und fing an das Besteck hektisch wieder einzusammeln, wobei er einige unverständliche Entschuldigungen vor sich hin stammelte. Lizzy seufzte, schüttelte den Kopf und half ihm die Teile einzusammeln.
Abschließend sagte sie: „So, jetzt kommen Sie erst mal mit in die Küche, das Besteck können Sie nachher erneut spülen.“ Sie nahm ihm das Körbchen aus der Hand und bugsierte ihn in die Küche, auf einen Stuhl an einem kleinen Tisch. Dann nahm sie eine Flasche aus dem Schrank, stellte ihm ein Gläschen hin, goss ihm einen kleinen Whiskey ein, stellte ihm eine Tasse Kaffee, Milch und sein Stück Kuchen hin und sagte.
„So, jetzt entspannen Sie mal. Wenn Sie so weitermachen wie bisher, dann kann ich bald nicht mehr kochen, weil Sie meine gesamte Küche kurz und klein geschlagen haben.
Das müssen Sie aber wirklich noch üben. Aber erst einmal bleiben Sie hier mindestens eine Viertelstunde hier sitzen, trinken den Whiskey, essen Ihren Kuchen und danach erledigen Sie den Rest in der Spülküche.“
Der Private sah Lizzy fassungslos und mit hochrotem Kopf zu, wie sie ein weiteres Tablett Kuchen auf den Arm nahm und sich auf den Weg zurück machte.
Ein zögerliches: „Ja, Mam.“ folgte Lizzy aus der Küche heraus…
--------------------------------------- Gott schließt nie eine Tür, ohne eine andere zu öffnen. (Irisches Sprichwort)
"Ich glaube, die Arbeit ruft" meinte Julie und stand auf. Sie sah Private Baker, der gerade schon wieder aufspringen wollte und winkte mit einer Hand ab. "Bleiben Sie ruhig sitzen. Die Damen" Sie nickte den Ladys am Tisch zu, drehte sich dann um und ging.
Bedächtig verfolgte Victoria das Hin und Her. Das Gespräch zwischen Forrester und McAllister war kurz gewesen und schien keine dramatischen Nachrichten beeinhaltet zu haben. Sie hatte zwar nichts verstehen können, jedoch waren beide Männer ruhig und gefasst geblieben. Als hinter ihr wieder die Tür auf und zu ging, drehte sie sich um und sah drinnen im Halbschatten Stewart Roquefort am Türrahmen stehen und zittern. Kurz erwog sie, zu ihr hin zu gehen, entschloss sich aber dagegen. Claudine war vermutlich hinausgegangen, um ihre Ruhe zu haben. Sie beobachtete die junge Frau eine Weile und wartete, enstpannt in der Sonne sitzend. Ab und zu schweifte ihr Blick über den Hof und zu Forrester hinüber.
Wes nickte als er die Bestellungen aufnahm. Dann ging er um eine neue Kanne Kaffee, Zucker und Milch zu holen. Er füllte einen Becher mit Zucker und ein Känchen mit Milch. Nahm beides in die linke Hand und die volle Kanne in die rechte. Nun schlenderte er wieder zu den Damen zurück und erfüllte jeden Kaffeewunsch ohne allerdings dabei auch nur ein Wort zu verlieren.
Private Wesley Baker 2nd US Cav. A-Cy, 1st Platoon
Lizzy kam mit einem neuen Tablett Kuchen in den Raum zurück und konnte sich das Grinsen kaum verkneifen. Sie stellte das Tablett zu dem fast leeren auf die Anrichte, kam an den Tisch zurück und setzte sich.
"Danke Mr. Baker, das ist sehr nett von Ihnen gewesen," sagte sie erfreut, als sie den dampfenden Kaffee in ihrer Tasse entdeckte.
--------------------------------------- Gott schließt nie eine Tür, ohne eine andere zu öffnen. (Irisches Sprichwort)
Claudine atmete ein paar Mal tief ein und aus und versuchte ihre Beine wieder unter Kontrolle zu bekommen. Als Lieutenant Deveraux durch die Tür kam, tat sie einen Schritt beiseite. Julie sah Claudine fragend an, aber Claudine schüttelte nur kurz den Kopf und sagte:"Je vais bien, il me faut du temps pour me habituer d'être aussi près de lui. C'est dure, pas de question, mais je n'ai pas le choix." Dann versuchte sie zu Lächeln. Dabei fiel ihr Blick auf Miss Ashbury, die sie anscheinend die ganze Zeit angesehen hatte. "Je croix que je vais m'occuper maintenant de Mademoiselle Ashbury.", sagte sie abschließend zum Lieutenant und ging gemeinsam mit ihr in den Hof hinaus.
Julie sah Claudine an. Sie wusste immernoch nicht ganz genau wer alle Beteiligten der Ereignisse gewesen waren, aber sie hatte da so eine Ahnung. "Oui, il faut du temps." Sie machte eine Pause. "Dites-moi, si je peux vous aider."
Wesley schaute allen nach die rausgingen und fand sich mit Higgins und Miss O'Neal allein am Tisch. Sah sie an und sagte dann:
"Ma'am, Higgins, ich möchte nicht stören."
Er stand auf, streckte sich einmal und ging Richtung Tür. Eigentlich wollte er ja zur Nachuntersuchung, aber Miss Roquefort hat den Raum ja auch verlassen und wirkte auch nicht in Form heute. Dr Grant war ja nicht da und Wesley wollte sich ja auch nicht aufdrängen.
Private Wesley Baker 2nd US Cav. A-Cy, 1st Platoon
"So, bleiben wir nur wir beide. Heute habe ich kaum die Sonne gesehen. Wenn draussen alles sicher ist, wollen wir dann ein wenig frische Luft schnappen? Ein kleiner Spaziergang rund ums Haus kann doch nicht gefährlich sein.
Ich räum nur schnell das Geschirr auf den Wagen."
--------------------------------------- Gott schließt nie eine Tür, ohne eine andere zu öffnen. (Irisches Sprichwort)
"Eine hervorragende Idee! Komm, ich helfe dir." Higgins erhob sich, um die Tassen einzusammeln, doch schon bei der zweiten hielt er kurz inne:"..hast du das auch gehört? Den Knall meine ich." Er stellte die Tassen wieder auf den Tisch zurück und ging in Richtung Küche. Am Büro von General MacAllister blieb er stehen und klopfte dreimal kräftig an die Tür...
"Meinst Du nicht, dass das der Tolpatsch aus der Küche war? Hmmm, irgendwie seltsam, das war kein Scheppern und kein Klirren, eher soooo als ob ein Getreidesack umgefallen wär."
Als Higgins sich auf den Weg in Richtung Küche machte, folgte sie ihm. Ein kurzer Blick in die Küche widersprach Lizzys Theorie, denn der junge Private saß immer noch gemütlich, wie Lizzy es ihm befohlen hatte, am Küchentisch.
Lizzy blieb hinter Higgins stehen und wartete auf eine Antwort des Generals.
--------------------------------------- Gott schließt nie eine Tür, ohne eine andere zu öffnen. (Irisches Sprichwort)
Man hörte nichts aus dem Büro. Higgins kannte das schon von früheren Begebenheiten. Der General war wahrscheinlich beschäftigt und mochte es gar nicht gestört zu werden... oder ?